Börsen-Zeitung: Vor dem Schuss,
Kommentar zu den Börsenplänen von Hapag-Lloyd von Carsten Steevens
Geschrieben am 26-08-2015 |
Frankfurt (ots) - Nutzt Hapag-Lloyd den aus zyklischer Sicht
günstigen Zeitpunkt für den Börsengang? Sitzt der Schuss diesmal?
Oder kommt das Initial Public Offering (IPO) im Herbst erneut nicht
zustande, weil exogene Faktoren die Pläne kurzfristig durchkreuzen?
Deutschlands größte Container-Reederei ist ein gebranntes Kind.
Zuletzt stoppten 2011 die Folgen des Tsunami und der
Reaktorkatastrophe in Japan die - schon weit fortgeschrittenen -
Vorbereitungen für einen Börsengang.
Jetzt führen Zinsunsicherheiten und Sorgen angesichts der
konjunkturellen Entwicklung in China zu erheblichen Schwankungen an
den Aktienmärkten. Müssen Wachstumsprognosen für das
Welthandelsvolumen und die Containertransportmengen revidiert werden?
Sollte die Instabilität in den kommenden Wochen andauern, dürfte es
nach den abgesagten oder verschobenen Börsengängen in diesem Sommer
schwierig werden - auch wenn der von Moody's im Juni beim
Ratingausblick heraufgestufte Anleiheemittent Hapag-Lloyd als Nummer
4 unter den Linienreedereien der Welt per se auf größeres
Investoreninteresse treffen sollte.
Das Hamburger Unternehmen steckt in einer Zwickmühle. Auf der
einer Seite dürfte ein Interesse bestehen, den Börsengang mit Erfolg
und nicht nur mit Ach und Krach über die Bühne zu bringen oder gar
erneut absagen zu müssen. Bilanziell steht Hapag-Lloyd nicht unter
Druck. Aber die Gesellschafter, zu denen Tui und die Stadt Hamburg
zählen, streben eine Notierung an. Die 2014 noch mit 600 Mill. Euro
defizitäre Reederei sieht sich - auch ohne zufließende Erlöse aus
einem Börsengang - in der Lage, den Kauf neuer Schiffe zu
finanzieren. Ohne diesen Faktor könnte Hapag-Lloyd sicherlich drei
bis fünf gute Quartale abwarten, wie es der neue Vorstandsvorsitzende
zu Jahresbeginn als Voraussetzung für den Börsengang genannt hatte.
Doch hat Hapag-Lloyd nach der fast vollendeten Integration des
Ende 2014 übernommenen Containergeschäfts der chilenischen CSAV
Investoren eine interessante Story zu bieten. Die Frachtraten stehen
wegen Überkapazitäten in der Branche zwar weiterhin unter Druck. Doch
dem gewachsenen Konzern winken Synergien aus dem Zusammenschluss und
Einsparungen von jährlich 600 Mill. Euro - mehr als zunächst
vorgesehen. Der im Vorjahresvergleich stärkere Dollar und der
gleichzeitig kräftig gesunkene Bunkerpreis wirken sich gerade jetzt
positiv auf die Ertragslage aus. Für einen zügig durchgezogenen
Börsengang von Hapag-Lloyd gibt es gute Argumente. Doch müssten die
Märkte dafür erst noch stabiler werden.
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