Rheinische Post: 56 Prozent unterstützen Merkels Flüchtlingspolitik
Geschrieben am 01-10-2015 |
Düsseldorf (ots) - Die Deutschen stehen mit deutlicher Mehrheit
hinter der Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel,
wünschen sich jedoch zugleich, dass das Asylrecht durch eine
Obergrenze eingeschränkt wird. Das ist das Ergebnis einer aktuellen
repräsentativen Umfrage von 1013 Personen durch das
Meinungsforschungsinstitut Mentefactum des langjährigen
Emnid-Geschäftsführers Klaus Peter Schöppner im Auftrag der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe).
Auf die Frage, ob sie hinter Merkels Politik der
überdurchschnittlichen Flüchtlingsaufnahme stehen oder hinter den
schärfer gefassten Forderungen von CSU-Chef Horst Seehofer,
entscheiden sich derzeit 56 Prozent für Merkel und 41 Prozent für
Seehofer, nur drei Prozent sind unentschieden oder machen keine
Angaben. Die höchste Zustimmung erhält Merkel mit 71 Prozent bei den
Hausfrauen. Im direkten Merkel-Seehofer-Vergleich votieren die
Unionsanhänger zu 52 Prozent für Merkel, die Anhänger der SPD zu 60
Prozent, die der Linken zu 67 Prozent und die der Grünen sogar zu 76
Prozent. Die FDP-Wähler sind gespalten: 50 Prozent stellen sich
hinter Merkel, 47 Prozent hinter Seehofer. Eindeutig für Seehofer
entscheiden sich die AfD-Wähler mit 84 Prozent; nur 16 Prozent von
ihnen können sich mit der Kanzlerin identifizieren.
Unterschieden nach Bundesländern findet Merkel die größte
Unterstützung in Mecklenburg-Vorpommern (72 Prozent) und
Schleswig-Holstein (70). Seehofer punktet dagegen in Bremen (69
Prozent), Bayern (59) und Sachsen-Anhalt (56).
60 Prozent sprechen sich zugleich dafür aus, das Grundrecht auf
Asyl durch eine Obergrenze an Flüchtlingen einzuschränken, 37 Prozent
wenden sich dagegen. An dieser Stelle sind nur die Wähler von Grünen
(67 Prozent) und Linken (63 Prozent) gegen eine Asyl-Einschränkung.
Die meisten Befürworter finden sich bei den Anhängern der FDP (89
Prozent), der AfD (79) und der Union (62). Auch 60 Prozent der
SPD-Wähler wünschen sich eine Obergrenze. Unterteilt nach
Bundesländern gibt es die meisten Befürworter einer Einschränkung in
Bremen (80 Prozent) sowie in Bayern, dem Saarland und Sachsen-Anhalt
mit jeweils 70 Prozent. Einzig die Hamburger wollen mit 39 zu 58
Prozent keine Einschränkung. Nordrhein-Westfalen liegt mit 60 Prozent
auch hier im Bundesdurchschnitt, Rheinland-Pfalz mit 55 Prozent
darunter.
56 Prozent der Deutschen halten es für gerechtfertigt, wenn die
Kommunen leerstehende Gebäude für Flüchtlinge beschlagnahmen, 43
Prozent lehnen das ab. Eine bundesweite Ausdehnung der CSU würden 20
Prozent nutzen, "sicher" oder "wahrscheinlich" Seehofers Partei zu
wählen, 79 Prozent "wahrscheinlich nicht" oder "bestimmt nicht". Die
höchste Wählerresonanz fände die CSU in Bremen (44 Prozent),
Mecklenburg-Vorpommern (24), Berlin (22), Sachsen (21) und
Rheinland-Pfalz (20 Prozent). In Nordrhein-Westfalen könnten sich elf
Prozent für die CSU entscheiden.
Die am vergangenen Freitag sowie am Montag und Dienstag dieser
Woche laufende Befragung ergab noch keinen nachhaltigen Trend
zugunsten der gegen Merkels Flüchtlingspolitik besonders kritisch
eingestellten AfD. Bundesweit kam diese bei der Frage nach den
Wahlabsichten, wenn nächsten Sonntag bereits ein neuer Bundestag
gewählt würde, lediglich auf drei Prozent. Die FDP erreichte
bundesweit vier Prozent, lag jedoch in sieben Ländern oberhalb der
Fünf-Prozent-Marke. Für die Grünen würden sich aktuell neun Prozent
entscheiden, zehn Prozent für die Linken, 26 Prozent für die SPD und
42 Prozent für die Union. Unter den Unionswählern überwiegen mit 53
Prozent die Frauen. Unter den AfD-Wählern stellen die
Über-70-Jährigen mit 48 Prozent den größten Anteil.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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