Lausitzer Rundschau: Wettstreit der Schwächlinge
Zu den russischen Luftangriffen in Syrien
Geschrieben am 30-09-2015 |
Cottbus (ots) - Die russischen Luftangriffe in Syrien sollten
niemanden überraschen. Die Signale der vergangenen Tage deuteten
bereits klar in diese Richtung, insbesondere die demonstrativen
Waffenlieferungen an das Assad-Regime. Mehr noch: Die gesamte
russische Außenpolitik folgt spätestens seit der Annexion der
ukrainischen Krim vor anderthalb Jahren den Gesetzen der
Militarisierung. Dabei geht es Kremlchef Wladimir Putin auch im
aktuellen Fall nur in zweiter oder dritter Linie um den Krieg in
Syrien selbst. Natürlich kann es den Mächtigen im Vielvölkerstaat
Russland mit seinen starken muslimischen Minderheiten nicht egal
sein, wenn im Nahen Osten Staaten zerfallen und der IS ein potenziell
expansives Terrorregime errichtet, für das auch der Kaukasus ein Ziel
sein könnte. Dennoch: Putin lässt in Syrien aus demselben Grund die
Muskeln spielen, aus dem er Soldaten und Waffen in die Ukraine
geschickt hat. Wichtigstes Ziel des Kremls ist es, imperiale Stärke
zu demonstrieren. Putin macht daraus auch gar keinen Hehl. Vor den
Vereinten Nationen hat er am Montag offen erklärt, dass er dabei ist,
die Weltmacht USA herauszufordern. In Wirklichkeit ist diese
Strategie ein beängstigendes Zeichen der Schwäche. In Wirklichkeit
ist Russland selbst ein Krisenstaat wie Griechenland, nur unrettbar
groß. Putin hat es seit seinem Amtsantritt vor 15 Jahren versäumt,
sein Riesenreich zu modernisieren und wirtschaftlich zu stärken. Nun
droht der Koloss auf seinen tönernen Füßen eher früher als später
zusammenzubrechen. Aus dieser Schwäche heraus greift Putin zum Säbel
und rasselt, so laut er eben kann. Das Wissen um diese Hintergründe
macht die Sache für den Westen allerdings nicht leichter. Niemand in
Berlin, Brüssel oder Washington hat eine Idee, wie der mit Berechnung
irrlichternde Putin wieder eingefangen werden könnte. Schlimmer noch:
In diesen Tagen wird immer klarer, dass es dem Westen dramatisch an
eigener Stärke und vor allem an einer weltpolitischen Strategie
fehlt. Syrien, Afghanistan (Kundus!), Irak, Ukraine, Griechenland,
Flüchtlingskrise: In diese Wunden kann Putin genüsslich Salz streuen
(beziehungsweise Bomben). Es ist deshalb allerhöchste Zeit, dass sich
Europa und die USA besinnen und das Heft des Handelns wieder an sich
reißen. Vorweg gefordert sind: Barack Obama und Angela Merkel.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
576620
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Kita-Streit Bielefeld (ots) - Verdi-Chef Frank Bsirske hat am Anfang der
Verhandlungen nicht weniger gefordert als eine generelle Aufwertung
der Erzieher- und Sozialdienstberufe. Das ist jetzt sieben Monate
her. Aus der Forderung nach zehn Prozent Lohnsteigerung sind nun im
Schnitt 3,3 bis 3,73 Prozent geworden. Trotzdem soll es »spürbare
Verbesserungen« geben. Der Verdi-Boss versteht sich in Schönfärberei
- und dabei geht es ihm nicht nur um die Basis, sondern auch um sich
selbst. Die Eckdaten des Kompromisses unterscheiden sich nicht
elementar mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von Peter Mlodoch über das Kita-Tarifergebnis Bremen (ots) - Das soll es nun gewesen sein? Unterm Strich ist im
Vergleich zum Schlichterspruch vom August nicht viel bei der
Neuauflage der Kita-Tarifverhandlungen für Erzieherinnen und
Sozialarbeiter herausgesprungen. Neun Millionen Euro legen die
Kommunen noch drauf, das macht im Schnitt für jeden Beschäftigten ein
Plus von 40 Euro pro Jahr (wohlgemerkt: nicht Monat) aus. Die
wochenlangen Streiks und das Getöse der Gewerkschaften wirken
angesichts dieses Kleckerbetrags im Nachhinein ziemlich lächerlich.
Kompromiss hin oder her: mehr...
- Weser-Kurier: Kommentar von André Fesser über Steuerverschwendung Bremen (ots) - Demokratie kostet Geld, sagt der
Bürgerschaftspräsident, und damit hat er recht. Außerdem braucht es
Kraft und Geduld, und somit lässt sich die Kritik des
Steuerzahlerbundes am teuren Bremer Experiment mit Stimmzetteln in
leichter Sprache gut ertragen. Es ging darum, mehr Menschen zur
Teilnahme an der Bürgerschaftswahl zu bewegen, sie mitzunehmen und an
Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Das hat zwar nicht geklappt,
die Wahlbeteiligung sank abermals. Aber der Versuch war gut; und beim
nächsten Mal macht man es eben mehr...
- Weser-Kurier: Leitartikel von Norbert Holst über Syrien und Putin Bremen (ots) - Wladimir Putin schafft Fakten: Vor den UN fordert
er die Welt auf, in Syrien zu handeln. Im Gespräch mit Obama denkt er
noch laut nach über russische Luftwaffen-Angriffe gegen den IS -
jetzt werden die ersten Ziele bombardiert. Keine Frage, der Mann
verfolgt einen Plan. Der gewiefte Kremlchef hat das Problem des
Westens erkannt. Die US-Luftwaffe hat in Syrien und Irak 7000
Angriffe gegen den IS geflogen, dennoch konnte die Terrormiliz ihre
Einflusszonen ausdehnen. Und die EU kann das Drama um Syrien nicht
mehr ignorieren, mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Späte Vernunft Düsseldorf (ots) - In ihrer "Tarifrunde außer der Reihe" beim
Sozial- und Erziehungsdienst hat Verdi die Erzieherinnen und
Sozialarbeiter zu sehr auf den Baum gejagt. Die Forderung von einem
Lohnplus von durchschnittlich zehn Prozent wirkte wie eine
aufputschende Droge. Nur allzu gern gingen die Beschäftigten dafür
auf die Straße. Doch die massiven Arbeitskämpfe führten nur dazu,
dass Eltern genervt und die klammen Kommunen bei den Personalkosten
auch noch entlastet wurden. Die zehnprozentige Lohnerhöhung erzielten
die Streiks nicht. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|