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Deutsch-israelische Uraufführung: Festakt mit Bundestagspräsident Norbert Lammert und Deutsch-Israelischer Philharmonie (FOTO)

Geschrieben am 08-10-2015

Berlin (ots) -

Doppelte Premiere im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages:
Eine deutsch-israelische Philharmonie gibt den Takt zur Eröffnung der
ersten Station der Wanderausstellung "Israelis & Deutsche" am 15.
Oktober 2015 an. Wenn Bundestagspräsident Norbert Lammert, der
israelische Botschafter Yakov Hadas-Handelsman und der Präsident der
Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), Reinhold Robbe, die
Ausstellung der DIG eröffnen, erklingt eine Uraufführung. Die
deutsch-israelische Philharmonie "Spring in the Negev - Friends in
Music" zusammengestellt aus der Philharmonie der Nationen und dem
Israel Sinfonietta Beer Sheva spielen unter der Leitung von Justus
Frantz erstmals das Stück "Suspended Reality".

Der in Berlin lebende israelische Komponist Gilad Hochman (*1982)
hat dieses Stück im Auftrag des Dirigenten Justus Frantz anlässlich
der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und
Israel vor 50 Jahren eigens komponiert. Die Komposition sei ein
musikalisches Landschaftsporträt des in der Wüste Negev liegenden
Ramon-Kraters sowie eine Reflexion eines ganz bestimmten
Existenzzustandes, wie der Komponist betont.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft (DIG) würdigt mit ihrer
Wanderausstellung "Israelis & Deutsche: Die Ausstellung" jene
Menschen, die sich abseits der Schlagzeilen stetig um die Überwindung
der Sprachlosigkeit nach Krieg und Schoah sowie die
zwischenstaatliche und -menschliche Annäherung zwischen Deutschland
und Israel bemüht haben. Sie richtet gleichzeitig den Blick auf die
heutige Generation junger engagierter Israelis und Deutscher, die den
Dialog in der Zukunft weiterführen werden.

Ein Dialog, der auch im Rahmen der Eröffnung fortgesetzt wird. So
moderiert Werner Sonne innerhalb der Veranstaltung eine
Gesprächsrunde mit der Kuratorin der Ausstellung, Dr. Alexandra Nocke
(*1971), und mit Hagar Levin (*1987) sowie Lukas Welz (*1986), zwei
jungen Teilnehmern eines Freiwilligenprogramms aus Israel und
Deutschland.

Zum Ausklang des Abends begleitet der Klarinettist Giora Feidman
das Orchester "Spring in the Negev - Friends in Music" unter der
Leitung von Justus Frantz. Orchester und Solist spielen das Stück
"Maria" aus Leonard Bernsteins West Side Story.

"Israelis & Deutsche" präsentiert unveröffentlichtes Material Die
Ausstellung "Israelis & Deutsche" erzählt in sechs thematischen
Ausstellungsmodulen die Geschichte der deutsch-israelischen
Beziehungen seit den 50er-Jahren. Dabei präsentiert sie teils
unveröffentlichte Fotos, Texte und Briefe.

Exklusiv für das Ausstellungsprojekt wurden zusätzlich zwölf
vertiefende Videointerviews mit deutschen und israelischen
Brückenbauern geführt. Hierzu gehören neben dem Komponisten Gilad
Hochman, die Journalisten Doreen Mildner und Carsten Hueck, die
Schauspielerin Sara von Schwarze, der Dramaturg Joshua Sobol, die
Schriftsteller Chaim Noll und Nava Semel, die Historikerin Tally Gur,
der Politiker Dr. Hans-Jochen Vogel und der Friedensaktivist Uri
Avnery, der DJ Dan Yoel sowie die beiden Expertinnen für den
Jugendaustausch zwischen Deutschland und Israel Christine Mähler und
Avital Ben-Chorin.

Ein Zeitstrahl von 1949 bis 2015 mit den wichtigsten historischen
Ereignissen ergänzt die persönlichen und oft emotionalen Geschichten
von etwa 160 Kulturschaffenden, Politikern, Sportlern oder
Unternehmern der verschiedenen Generationen aus beiden Ländern. Auch
die Architektur der Ausstellung nimmt die Einzigartigkeit der
deutsch-israelischen Beziehungen, ihre Widersprüche und die
unterschiedlichen Perspektiven in Form und Material auf. Die Besucher
erwarten metallene Raum-Skulpturen, auf denen ihnen Gesichter und
Geschichten bekannter und unbekannter Zeitzeugen begegnen werden.

Laufzeit und Öffnungszeiten

Die Ausstellung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist vom 16.
Oktober bis 13. November 2015 im Paul-Löbe-Haus zu sehen. Sie kann
gemäß den Zutrittsbedingungen des Deutschen Bundestages nach
vorheriger Anmeldung montags von 9.00 bis 15.00 Uhr, dienstags bis
donnerstags von 9.00 bis 16.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 13.00
Uhr besichtigt werden. Interessierte können sich per E-Mail unter
info-ausstellungen-plh@bundestag.de oder ab dem 19. Oktober direkt
unter diesem Link www.bundestag.de/parlamentarische_ausstellung
anmelden. Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei.

Tourneedaten

Die Wanderausstellung wird von November 2015 bis Ende 2016 in
Augsburg, Dresden, Düsseldorf, Erfurt, Hamburg, Kassel, Leer,
Nürnberg, Passau und Würzburg gezeigt. Am 29. Oktober 2015 startet
die Tournee der hebräischen Ausgabe in Tel Aviv. Bis Ende 2015 ist
die Ausstellung in Beer Sheva, Haifa und Jerusalem zu sehen.

Die Ausstellung wird maßgeblich vom Auswärtigen Amt gefördert. Der
Deutsche Sparkassen- und Giroverband unterstützt als Sponsor die
Station Berlin. Weitere Ausstellungsorte werden von lokalen
Sparkassen unterstützt. Informationen rund um "Israelis & Deutsche:
Die Ausstellung" erhalten Interessierte in deutscher und englischer
Sprache auf der Website www.israelis-und-deutsche.de.

Magazin zur Ausstellung

Bereits am 12. Oktober erscheint "Israelis & Deutsche: Das
Magazin" mit Grußworten von Bundesaußenminister Frank-Walter
Steinmeier, Yakov Hadas-Handelsman, Botschafter des Staates Israel in
Deutschland, und dem Präsidenten der Deutsch-Israelischen
Gesellschaft, Reinhold Robbe. Weitere Beiträge stammen von Fania
Oz-Salzberger, Shai Hoffmann, Katharina Höftmann, Assaf Uni und
Alexandra Nocke. Herausgeber des Magazins zur Ausstellung sind die
Deutsch-Israelische Gesellschaft, Dr. Alexandra Nocke, die Kuratorin
der Ausstellung, sowie die wissenschaftliche Mitarbeiterin Teresa
Schäfer. Das Magazin steht ab dem 12. Oktober zum Download auf der
Website www.israelis-und-deutsche.de bereit.

Die Künstler des Abends

Komponist Gilad Hochman

Der international gefeierte Komponist Gilad Hochman (*1982) ist
Israels jüngster Empfänger des angesehenen Prime Minister Awards. Er
schloss sein Studium an der Musikhochschule der Universität Tel Aviv
mit Auszeichnung ab. Seine Musik wird heute weltweit aufgeführt und
gewürdigt, zum Beispiel von der BBC, der New York Times, France 24
und Deutschlandradio Kultur. Gilad Hochmans musikalische Sprache
schöpft ihre Kraft aus Traditionen der europäischen klassischen
Musik, der jüdischen Kultur und seiner israelischen Herkunft. Seit
2007 lebt Gilad Hochman in Berlin.

Justus Frantz

Justus Frantz (*1944) gelang als junger Pianist und Schüler von
Eliza Hansen und Wilhelm Kempf der internationale Durchbruch, als
Herbert von Karajan ihn als Solisten für eine Tournee der Berliner
Philharmoniker einlud. Mit Leonard Bernstein und den New York
Philharmonics eroberte er das Publikum im Sturm. Nach dem Studium bei
Professor Brückner-Rüggeberg arbeitete er mit zahlreichen großen
Orchestern zusammen, ehe er mit Leonard Bernstein das
Schleswig-Holstein Musik Festival gründete. Zusammen mit Valery
Gergiev setzte er die Idee der deutsch-sowjetischen Jungen
Philharmonie um. Seit Gründung der Philharmonie der Nationen ist er
deren Chefdirigent und hat mit dem Orchester mehr als 2.000 Konzerte
weltweit aufgeführt. 2013 wurde er der erste nichtjüdische Deutsche,
der ein israelisches Orchester, die Israel Sinfonietta Beer Sheva,
als Chefdirigent und künstlerischer Leiter führt.

Die deutsch-israelische Philharmonie "Spring in the Negev -
Friends in Music"

Anlässlich des 50. Jahres der Aufnahme diplomatischer Beziehungen
zwischen Deutschland und Israel wurde auf Initiative von Justus
Frantz und mit Unterstützung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft
sowie des Auswärtigen Amts das Festival "Spring in the Negev -
Friends in Music" mit Konzerten in Deutschland und Israel zwischen
dem 14. und 28. Oktober ins Leben gerufen. Für diese Konzerte wurde
ein Projektorchester gleichen Namens gegründet, bestehend aus
Mitgliedern der 1995 gegründeten Philharmonie der Nationen und des
1973 gegründeten Israel Sinfonietta Beer Sheva.

Giora Feidman

Giora Feidmann wird 1936 als Sohn jüdischer Einwanderer aus
Bessarabien (Moldawien/südliche Ukraine) in Argentinien geboren. Der
junge Giora Feidman wächst in der Hauptstadt Buenos Aires auf, lernt
Klarinette, musiziert schon als Kind mit seinem Vater auf Festen und
erhält mit 18 Jahren eine Anstellung als Klarinettist am Teatro
Colon, der renommiertesten Opernbühne Südamerikas. 1956 verlässt er
Buenos Aires, zieht nach Israel und ist 18 Jahre lang Mitglied des
Israel Philharmonic Orchestra. In Israel entdeckt er seine
Leidenschaft für die einzigartige Musik der osteuropäischen Juden
"Klezmer". Zu Beginn der 70er-Jahre verlässt der Klarinettist das
Israel Philharmonic Orchestra und beginnt seine Karriere als weltweit
gefeierter Klezmer-Interpret.

Über die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V.

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft e.V. (DIG) mit Sitz in Berlin
wurde 1966, ein Jahr nach der Aufnahme der diplomatischen
Beziehungen, gegründet. Die Gesellschaft vereint heute 50
Regionalgruppen mit knapp 5.000 Mitgliedern. Als überparteiliche
Organisation trägt sie dazu bei, die menschlichen, kulturellen und
wirtschaftlichen Verbindungen zwischen den Bürgern in Israel und
Deutschland zu festigen und weiterzuentwickeln.



Pressekontakt:
Ruth Justen
Freie Journalistin
im Auftrag der Deutsch-Israelischen Gesellschaft e.V.
Krokerstr. 5
04157 Leipzig
phone +49 341 5911482
mobile +49 152 33647983
email presse.ausstellung@digev.de
web www.israelis-und-deutsche.de


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