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Schwäbische Zeitung: Kein Schritt zur Aufklärung - Leitartikel zum Rücktritt Niersbachs

Geschrieben am 09-11-2015

Ravensburg (ots) - Eigentlich könnte ganz knapp formuliert werden:
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach ist im Zuge der WM-Affäre 2006
zurückgetreten. Niersbach übernimmt die politische Verantwortung für
Mutmaßungen, wie Deutschland durch Korruption den Zuschlag für die
Fußball-Weltmeisterschaft erhalten hat. Damit hat Niersbachs
Vorgänger Theo Zwanziger sein erklärtes Ziel erreicht. Ende gut,
alles gut? Nein.

Die Widersprüche im Zusammenhang mit dem Sommermärchen gibt es
weiterhin. Das vorläufige Ende der Schlammschlacht zwischen Niersbach
und Zwanziger sollte es nun ermöglichen, dass die Hintergründe
lückenlos aufgedeckt werden. Niersbach hat spät reagiert und seine
Krisenkommunikation war furchtbar schlecht, aber das Finale rund um
Korruptionsvorwürfe und den Verdacht der Steuerhinterziehung haben
wir noch nicht erlebt.

Auch wenn manche sich nun zurücklehnen werden und darauf hoffen,
dass mit der Demission des Präsidenten Ruhe einkehren möge, wird dies
nicht der Fall sein. Niersbach war in der Zeit vor der Heim-WM zwar
ein prominenter Fußball-Funktionär, die Fäden hielt er aber nicht in
der Hand. Deshalb ist der Abschied vom hohen Amt zwar persönlich
ehrenwert, bedeutet neben dem persönlichen Karriere-Ende aber keinen
Schlussstrich unter die Affäre. Die offenen Fragen sind weiterhin
nicht beantwortet und es muss damit gerechnet werden, dass sich
Ikonen des deutschen Fußballs und mutmaßliche Protagonisten der
Affäre wie Franz Beckenbauer oder Günter Netzer weiterhin bedeckt
halten.

Beckenbauer ist vermutlich eine der Persönlichkeiten, die Licht in
die Geschehnisse rund um eine schwarze Kasse mit 6,7 Millionen Euro
bringen könnten. Ganz nüchtern betrachtet, ist deshalb nicht viel
passiert. Ein DFB-Chef, der noch vor Kurzem für höchste Ämter im
internationalen Fußball gehandelt wurde, hat sich in den Ruhestand
verabschiedet. Es ist schwer vorstellbar, dass Niersbach weiter aktiv
in der Uefa oder Fifa tätig bleiben kann. Von einem Schritt in
Richtung Aufklärung kann keine Rede sein.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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