Rheinische Post: Kommentar /
Festung Amerika
= Von Matthias Beermann
Geschrieben am 01-12-2015 |
Düsseldorf (ots) - Schon jetzt sind die Vorschriften für eine
Einreise in die USA streng. Nach den Attentaten von Paris sollen sie
nun noch strenger werden. Dahinter steckt die Angst der Amerikaner,
ausländische Dschihadisten könnten mit Pässen aus einem der 37 Länder
einreisen, deren Bürger bis zu 90 Tage visumfrei in die USA dürfen.
Nach all dem, was man in den letzten Wochen über die Reisen von
IS-Terroristen kreuz und quer durch Europa erfahren hat, kann man
diese Sorge sogar verstehen. Damit ist allerdings nicht gesagt, dass
die jetzt geplanten Änderungen die Gefahr in irgendeiner Weise
bannen. Auch die US-Grenzen sind alles andere als undurchlässig,
trotz des hohen bürokratischen Aufwands. Daran werden auch ein paar
zusätzliche Fragen, die Reisende künftig wohl beantworten müssen,
nichts ändern. Zumal auch in den USA die größte Gefahr nicht von
einreisenden Terroristen ausgeht, sondern von einheimischen Tätern.
So waren die beiden jungen Männer, die 2013 das Bombenattentat auf
den Boston-Marathon verübten, US-Staatsbürger. Die Festung Amerika
ist eine Illusion.
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Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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