NOZ: Pro Asyl: Deutschland und EU lassen Türkei die Drecksarbeit machen
Geschrieben am 09-12-2015 |
Osnabrück (ots) - Pro Asyl: Deutschland und EU lassen Türkei die
Drecksarbeit machen
Scharfe Kritik an Kurs in der Flüchtlingskrise
Osnabrück. Die Hilfsorganisation Pro Asyl erhebt zum Tag der
Menschenrechte an diesem Donnerstag schwere Vorwürfe gegen die
Bundesregierung und die Europäische Union. Geschäftsführer Günter
Burkhardt sagte in einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch): "Die Türkei ist kein sicherer Staat für Flüchtlinge.
Trotzdem soll das Land in der Flüchtlingskrise jetzt für Deutschland
und die EU die Drecksarbeit machen."
Burkhardt kritisierte, die Türkei verletze in eklatanter Weise
Menschenrechte sowohl von Flüchtlingen als auch der eigenen Bürger.
Flüchtlinge hätten in der Türkei keine Schutzperspektive. "Sie können
sich nicht integrieren, haben keine Möglichkeit, türkischer
Staatsbürger zu werden." Trotzdem solle die Türkei Flüchtlinge
beherbergen und Menschen aufnehmen, die künftig an den
EU-Außengrenzen abgewiesen werden. Burkhard wertete dies als Verstoß
gegen die europäische Menschenrechtskonvention. Danach dürfe niemand
in eine Situation gebracht werden, in der ihm eine erniedrigende
Behandlung drohe. Zudem gelte die Genfer Flüchtlingskonvention.
Danach dürfe niemand in einen Staat zurückgeschickt werden, in dem er
nicht sicher ist.
Pro Asyl warnt zudem vor Abschiebungen aus der Türkei. Hintergrund
sind Berichte, die Regierung in Ankara wolle 100.000 syrische
Flüchtlinge in ein von der Terrormiliz Islamischer Staat "befreites
Gebiet" bringen lassen. Das sei menschenverachtend, sagte Burkhardt.
Zudem müsse die Türkei militärisch in Syrien eingreifen, wenn es dort
"Schutzzonen" geben solle. Der Geschäftsführer warnte: "Die Türkei
und ihre Partner in der Nato und in der EU rutschen immer tiefer in
die Konfliktregion hinein, ohne ein Lösungskonzept zu haben.
Burkhardt kritisierte ferner, wenn die EU über
Menschenrechtsverletzungen in der Türkei hinwegsehe, unterstütze sie
die umstrittene Innenpolitik der Regierung in Ankara. "Das bedeutet,
dass der blutige Kurdenkonflikt angeheizt wird." Europäische
Politiker redeten gerne schulmeisterlich über Menschenrechte,
scheuten aber selber nicht vor klaren Menschenrechtsverstößen zurück.
Burkhardt: "Eigentlich müsste ein Sturm der Empörung durch Europa
gehen."
Der Tag der Menschenrechte erinnert an die Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 durch die
Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet worden ist.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
581228
weitere Artikel:
- Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zur Bayern-Ei-Affäre: Fehlerhaft, von Christine Schröpf Regensburg (ots) - Ein Amtstierarzt in U-Haft, ein Beamter der
Regierung von Niederbayern suspendiert - doch Umweltministerin Ulrike
Scharf belässt es bei einer Pressemitteilung und reist zur
Klimakonferenz nach Paris. Gutes Krisenmanagement sieht anders aus.
Scharfs Beitrag zur Rettung des Weltklimas dürfte in Frankreich wohl
eher klein ausfallen. Weit größere Wirkung könnte sie entfalten, wenn
es ihr gelingen würde, Vertrauen der Verbraucher in bayerische
Lebensmittel zurückzugewinnen. Das müsste ihre höchste Priorität
sein. Die mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Der Frankenstein-Kandidat - Trump fiel nicht vom Himmel. Er stammt aus einer Partei, die seit Jahren mit Rechtspopulisten im Bett liegt. Von Thomas Spang Regensburg (ots) - Donald Trumps Hetze gegen eine ganze
Religionsgruppe appelliert an die niedersten Instinkte. Sie ist
verwerflich, weil sie das Klima im Inneren der Einwanderer-Nation
vergiftet. Aber auch gefährlich für die Auseinandersetzung mit
Extremisten wie denen des IS. Trump betreibt deren Geschäft. Nichts
wünschen sich die Kalifats-Krieger sehnlicher als einen Kampf
zwischen den Kulturen; am besten noch mit westlichen Truppen im
Mittleren Osten. So unerträglich die Äußerungen des blondierten
Rechtspopulisten auch sein mehr...
- Badische Zeitung: Rechtspopulismus in Europa / Eine Krise des Politischen
Kommentar von Thomas Steiner Freiburg (ots) - Der Aufschwung des Rechtspopulismus in Europa hat
zu tun damit, dass eben das Bündeln und Austarieren der Interessen
nicht wirklich gelungen ist in den Krisen der vergangenen Jahre. Zu
viele Bürger leiden unter der Wirtschaftskrise in Frankreich, unter
der sozialen Schieflage des Aufschwungs in Polen, unter der immer
noch knapp am Scheitern vorbeischrammenden Europolitik gegenüber
Griechenland. Die Ergebnisse des politischen Prozesses müssen besser
werden, damit seiner Abschaffung nicht mehr das Wort geredet wird. mehr...
- Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Donald Trump Stuttgart (ots) - Das Problem ist nicht nur Trump, sondern die
moderne Republikanische Partei, in der "moderat" zum Schimpfwort
geworden ist. Als Trump vorschlug eine Mauer entlang der 2000 Meilen
langen Grenze zu Mexiko zu bauen, gab es Beifall. An der
Gleichsetzung von Mexikanern mit Vergewaltigern und Drogenhändlern
störte sich auch kaum jemand. Ein paar Wenige widersprachen als Trump
den zwölf Millionen Einwanderern ohne Papieren mit Deportation
drohte.
Pressekontakt:
Stuttgarter Nachrichten
Chef vom Dienst
Joachim Volk mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Smog in Peking
= Von Martin Kessler Düsseldorf (ots) - Die Chinesen nehmen es mit Humor, dass sie in
ihrer Hauptstadt kaum die Hand vor ihren Augen sehen können, weil die
Luft derart verschmutzt ist. Das erinnert fast an Smog-Alarm im
Ruhrgebiet vor 40 Jahren. Immerhin ist jetzt der Himmel über der Ruhr
wieder blau. Davon sind Peking und andere chinesische Städte weit
entfernt. Das zeigt, dass die Umweltprobleme vor allem in den neu
industrialisierten Ländern wieder deutlich zunehmen. Auch in Delhi,
Schanghai oder Sao Paulo ist die Luft oft zum Schneiden. Insbesondere mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|