Börsen-Zeitung: Demut ohne Kniefall, Kommentar zu VW von Peter Olsen
Geschrieben am 10-12-2015 |
Frankfurt (ots) - Wer erwartet hat, dass Vorstands- und
Aufsichtsratschef von Volkswagen auf ihrer mit Spannung erwarteten
Pressekonferenz im beispiellosen Abgasskandal Ross und Reiter nennen
würden, der kann natürlich nur enttäuscht sein. Aber bis nicht
handfeste Beweise vorliegen, gelte die Unschuldsvermutung, stellte
Hans Dieter Pötsch als oberster Aufseher fest. Und gerade um
gerichtsfeste Tatsachen zu sammeln, braucht es Zeit, die die externen
Ermittler von Jones Day auch haben. "Alles kommt auf den Tisch,
nichts wird unter den Teppich gekehrt", betonte Pötsch erneut.
Bei aller Zerknirschtheit und Demut und dem Versprechen, dass
solche "Vorkommnisse um die Emissionsthematik" (Pötsch) nie mehr
auftreten dürfen, nutzte vor allem der neue Vorstandschef Matthias
Müller die Gelegenheit, den Blick nach vorne zu richten. Nachdem sich
die selbst aufgedeckte vermeintliche CO2-Problematik in Europa in
Luft auflöste und die Nachbesserung für über 8 Millionen
Dieselfahrzeuge in Europa in finanziell überschaubarem Rahmen Anfang
2016 starten kann, scheint auch das besonders heikle Thema USA schon
bald zu einer Lösung zu kommen. Laut Müller ist man mit den
US-Umweltbehörden, die mit Recht über Volkswagen etwas sauer und
vergrätzt gewesen seien, in sehr sachlichen und kooperativen
Gesprächen. Schon in den nächsten Tagen, spätestens aber in den
nächsten Wochen werde man Klarheit über die technischen Maßnahmen an
den US-Fahrzeugen haben.
Natürlich werde er im Januar zur Detroit Motor Show reisen und den
US-Aufenthalt dazu nutzen, um mit den entsprechenden Stellen zu
sprechen, kündigte Müller an. Einen Kniefall werde es von ihm aber
nicht geben. Selbstbewusst wolle man jetzt die Fehler ausbügeln und
die Zukunft im Konzern dezentraler gestalten. "So ernst die aktuelle
Situation auch ist: Dieses Unternehmen wird nicht daran zerbrechen."
Genau in der Entwicklung der Konzernstrategie sieht Müller auch
seinen künftigen Arbeitsschwerpunkt in Wolfsburg. Die technische
Abarbeitung von "Dieselgate" wurde im Vorstand bereits beim
langjährigen Einkaufsvorstand Francisco Javier Garcia Sanz
angesiedelt. Gute Nachricht für Zulieferer: Müller erkennt keinen
gravierenden Rückgang des Bestelleingangs im Konzern. Teilehersteller
können also auf stabile VW-Nachfrage setzen. Und: Mit der Begründung
Abgaskrise werden die Konzerneinkäufer nicht bei den Zulieferern mit
dem Hut herumgehen und Sondernachlässe einfordern. "Das ist nicht
unser Stil."
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
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