Westfalenpost: Martin Korte zur Lage der SPD
Geschrieben am 10-12-2015 |
Hagen (ots) - Ist das eigentlich noch ein Ausnahmezustand oder
schon eine Dauerkrise? Die SPD schafft es nicht aus dem Umfrageloch.
Mit 25 Prozent Wählerzustimmung dürften die Sozialdemokraten über die
Rolle des Juniorpartners in einer Großen Koalition so schnell nicht
hinauskommen. Und das ist auch schon ihr erstes Dauerproblem: Die SPD
hat ein Profilierungsdefizit, weil sie Opposition und Regierung
gleichzeitig ist. Von der aktuellen Schwäche der CDU und ihrer Chefin
Angela Merkel profitiert sie nicht, weil sie sich in zentralen Fragen
(Flüchtlingskrise, Syrien-Einsatz) nicht von den Christdemokraten
unterscheidet. Anders ausgedrückt: Sie hat auch keine Lösungen. Zudem
hat Merkel zahlreiche ur-sozialdemokratische Themen geschickt
abgefischt. Sigmar Gabriel genießt als Kandidat sogar noch deutlich
weniger Zustimmung im Volk als seine Partei - womit wir beim zweiten
Problem wären. Derzeit kann sich die Mehrheit der Deutschen ihn als
Kanzler nicht vorstellen. Und dass es zu Gabriel keine Alternative
gibt (Steinmeier hat schon mal gegen Merkel verloren und will nicht
kandidieren), ist das dritte Problem der SPD. Nun will die SPD zurück
(?) in die Mitte, das forderte gestern jedenfalls Altkanzler Gerhard
Schröder, und das wird auch ein neu gewählter Parteichef Sigmar
Gabriel wieder postulieren. Leider sieht die Mitte heute ganz anders
aus als noch vor drei, vier Jahren. Denn wir werden gerade Zeuge, wie
die Flüchtlingsherausforderung unser Land polarisiert. Könnte sein,
dass in der Mitte bald sehr viel Platz ist. Das ist nicht nur das
vierte Problem der SPD - das ist unser aller Problem.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
581381
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Joachim Karpa zur Kritik an den Banken Hagen (ots) - Die Slogans der Geldinstitute haben sich über
Jahrzehnte in den Köpfen festgesetzt. Wer kennt diese Sätze nicht:
"Wir machen mehr aus Ihrem Geld", "Vertrauen ist der Anfang von
allem" oder "Meine Bank ist da, wo ich bin". Vom Ohrwurm "Wenn's um
Geld geht - Sparkasse" ganz zu schweigen. Und? Ist es so? Deckt sich
dieses Wortgeklingel mit der Wirklichkeit? Mitnichten. Die
Verbraucherschützer kommen zu einem vernichtenden Urteil. Die
Geschäfte der Geldinstitute orientieren sich nicht an den
individuellen Bedürfnissen mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Gabriel empfiehlt sich
= Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - In der Frage, ob Gabriel Kanzler werden kann
und ob er überhaupt will, ist der Parteitag ein wichtiger
Meilenstein. Eine merkwürdige Parteitagsregie hatte ihn nicht als
Redner vorgesehen. Als der Parteitag aber drohte, in der
Flüchtlingspolitik ein Signal für keinerlei Begrenzung beim Zuzug von
Flüchtlingen zu setzen, versuchte er spontan, den Parteitag in einer
emotionalen Rede herumzudrehen. Den Genossen warf er zu Recht "zu
viel Schulterklopfen" in Punkten vor, in denen man sich ohnehin einig
sei. Wenn man die mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Digitale Phrasen bei VW
= Von Antje Höning Düsseldorf (ots) - Für VW-Chef Matthias Müller war es eine
Gratwanderung: Auf der einen Seite wollte er mit hinreichender
Zerknirschtheit Vertrauen zurückgewinnen. Auf der anderen Seite
wollte er Kunden und Aktionären, die mit Klagen in den Startlöchern
liegen, keine Munition liefern. Und so brachte das öffentliche
Großreinemachen in Wolfsburg gestern nur Symbolik: Müller kündigte
den Verkauf eines Flugzeugs aus der Firmenflotte an (und man wundert
sich, warum es solche Relikte der Deutschland AG überhaupt noch
gibt). Müller gibt mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Große Koalition - kleines Karo
= Von Michael Bröcker Düsseldorf (ots) - Die große Koalition könne auch Großes anpacken,
hatte Kanzlerin Angela Merkel im Herbst 2013 versprochen. Es stimmt
nicht. Heillos zerstritten, taktische Spielchen auf beiden Seiten. In
der Flüchtlingspolitik benehmen sich Union und SPD wie die Kinder im
Sandkasten. Wer hatte das Förmchen zuerst? Dabei braucht dieses Land
gerade jetzt eine große Koalition. Die Flüchtlingsfrage, die ja eine
Integrationsfrage ist, ist identitätsstiftend. Mit wem wollen wir wie
in diesem Land leben? Und woher soll unser Wohlstand kommen? mehr...
- Badische Neueste Nachrichten: Klare Trennlinie - Kommentar von RUDI WAIS Karlsruhe (ots) - Ein Hauch von Wahlkampf liegt schon in der Luft.
Während die Union mit ihrer Kanzlerin hadert und den Andrang der
Flüchtlinge am liebsten per Gesetz stoppen würde, hat die SPD sich
für das Kontrastprogramm entschieden und ihren Parteitag mit einem
demonstrativen Ja zu einem liberalen Asylrecht und einer großzügigen
Einwanderungspolitik eröffnet. Bei mehr als einer Million Menschen,
die in diesem Jahr schon nach Deutschland geflohen sind, kann man das
optimistisch nennen oder naiv - in jedem Fall hat der Wähler im mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|