Thüringische Landeszeitung: Klatsche für Gabriel - SPD steht nicht geschlossen hinter ihrem Chef / Leitartikel von Elmar Otto zum Wahlergebnis auf dem Bundesparteitag der SPD in Berlin
Geschrieben am 12-12-2015 |
Weimar (ots) - Mehr als anderthalb Stunden lang versuchte Sigmar
Gabriel, die in Berlin versammelten Genossen auf Geschlossenheit
einzuschwören. Der SPD-Chef warb wortgewandt wie immer um ihre
Unterstützung. Das Ergebnis von 74 Prozent ist nicht ernüchternd. Es
ist verheerend.
Bereits vor zwei Jahren hatten ihm magere 83 Prozent das Vertrauen
ausgesprochen. Und dieses Mal, nachdem Gabriel deutlich gemacht
hatte, 2017 als Kanzlerkandidat ins Rennen gehen zu wollen, sollten
es deutlich mehr werden. Doch Pustekuchen.
Das Signal, dass die Sozialdemokraten aussenden, kommt einer
Selbstaufgabe gleich. Warum sollten die Menschen einer Partei ihre
Stimme geben, die, wenn es darauf ankommt, nicht wie eine Bank hinter
ihrem Vorsitzenden steht? Es scheint, als würde die SPD den
Bundestagswahlkampf mit Gabriel an der Spitze schon verloren geben,
bevor er überhaupt begonnen hat.
Besonders niederschmetternd wird für den Bundeswirtschaftsminister
dabei sein, dass weit und breit kein ernsthafter Konkurrent in Sicht
ist. Denn Frank-Walter Steinmeier darf sich zwar über höhere
Beliebtheitswerte bei SPD-Anhängern freuen. Aber der Außenminister
hat bereits einmal gegen CDU-Kanzlerin Angela Merkel deutlich den
Kürzeren gezogen und seiner Partei eine historische Wahlschlappe
beschert.
Wer dachte, es könne nicht schlimmer kommen, wird jetzt das
Schlimmste befürchten.
Viele unbeantwortete Fragen zum künftigen Kurs in der
Flüchtlingspolitik dürften dem Vorsitzenden ebenso Stimmen gekostet
haben wie seine Politik der Mitte, durch die sich die SPD in der
Koalition kaum von der CDU unterscheidet.
Ob Gabriel mit diesem Misstrauensvotum noch Spitzenkandidat sein
will, ist fraglich.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
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