Westfalen-Blatt: Unbekannte greifen in Plakaten die Polizei Herford an - Motive aus GdP-Imagekampagne verwendet
Geschrieben am 22-12-2015 |
Bielefeld (ots) - Mit etwa 50 Plakaten haben Unbekannte die
Polizei im Kreis Herford (NRW) verächtlich gemacht. Das berichtet
das Bielefelder »Westfalen-Blatt« in seiner Dienstagsausgabe.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte das angeblich schlechte
Image der Herforder Behörde mit einer Plakatkampagne aufpolieren
wollen. »Wir arbeiten gerne im Kreis Herford. Auch wenn es nicht
immer leicht ist«, steht auf den Plakaten der GdP, darunter sind
sechs Polizisten zu sehen. Seit November läuft die Kampagne.
In der Nacht zum Montag hängten Unbekannte in Herford und Bünde
ihre Variante des Plakats in DIN A3 auf, insgesamt könnten es etwa 50
Exemplare gewesen sein. Darauf steht: »Wir prügeln gerne im Kreis
Herford. Denn die Kollegen halten dicht.« In einem
Selbstbezichtigungsschreiben behaupten angebliche Antifaschistinnen,
die Urheber zu sein.
Die Plakate beziehen sich darauf, dass zwei Streifenbeamte aus
Herford wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Verfolgung
Unschuldiger angeklagt sind. Einer von ihnen hatte nach Auffassung
der Staatsanwaltschaft grundlos einen Autofahrer angegriffen, der
andere soll ihm geholfen haben. Ein Bild aus dem Polizeivideo, das
den mutmaßlichen Übergriff zeigt, haben die Täter in ihr Plakat
montiert.
Polizisten fuhren am Montag durchs Kreisgebiet und entfernten die
Plakate. Polizeisprecher Uwe Maser sagte, alle Beamten, die auf den
gefälschten Plakaten zu sehen seien, hätten Anzeige erstattet.
Außerdem lässt die Behörde vom Staatsschutz prüfen, ob
Volksverhetzung vorliegt, also die Verächtlichmachung einer Gruppe.
Die Plakatkampagne der GdP kam übrigens nicht bei allen Polizisten
gut an, weil die GdP an ihre Mitglieder schrieb, man wolle mit der
Kampagne »investigativer Berichterstattung über Polizeibeamte
entgegentreten«. Ein Beamter, der an der Fachhochschule für
öffentliche Verwaltung Polizisten ausbildet, sagte dem
»Westfalen-Blatt«, investigative Berichte gehörten zu einer
freiheitlichen Demokratie.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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