Tierische Gewinner und Verlierer des warmen Winters / Rothirsch, Igel, Amsel & Co: So werden Wildtiere mit dem Wetter fertig
Geschrieben am 23-12-2015 |
Hamburg (ots) - Warm ist besser als kalt! Das merken in diesen
Tagen viele heimische Wildtiere. "Bleiben Schnee und Frost aus, ist
die Nahrungssuche für Wildschweine, Reh- und Rotwild sowie Sing- und
Greifvögel einfach: Der Boden ist weich, die Insekten sind aktiver
und manche Pflanzen beginnen bereits frisch auszutreiben", erklärt
Dr. Andreas Kinser, Forstexperte der Deutschen Wildtier Stiftung.
"Doch es gibt nicht nur Vorteile. Ein später Wintereinbruch bringt
Wildtiere, die jetzt schon wieder in den Frühlingsmodus wechseln,
leicht aus dem Rhythmus." Die Deutsche Wildtier Stiftung nennt die
tierischen Gewinner und Verlierer des warmen Winters.
Die Gewinner: Ihr Tisch ist reich gedeckt!
Schalenwild, zum Beispiel Rehe und Rothirsche, freuen sich über
die warmen Temperaturen. Es gibt noch immer genug zu fressen! Ohne
Anstrengung und lange Wege finden sie Äsung! Das sieht bei
geschlossener Schneedecke anders aus: Dann müssen zarte Gräser erst
mühselig mit den Läufen freigescharrt werden. Bei unseren
Winter-Standvögeln wie Mäusebussard oder Schleiereule sieht es ganz
ähnlich aus: Sie finden im warmen Winter mehr Mäuse, Blaumeise und
Buchfink kommen leichter an die Pflanzensamen und -körner. Für den
metallic blauen Eisvogel ist ein warmer Winter geradezu ideal: Er ist
auf eisfreie Gewässer angewiesen, in denen er Fische fängt. In
strengen Wintern können bis zu 50 Prozent aller Eisvögel sterben.
Die Verlierer: Ein Kälteeinbruch ist lebensgefährlich!
"Zu den Verlierern gehören viele Insekten", erklärt Andreas
Kinser. Für Hummeln und andere Wildbienen ist ein später
Wintereinbruch lebensgefährlich. Bleiben die Temperaturen zunächst
ungewöhnlich warm, krabbeln Wildbienen zu früh aus ihren
Überwinterungsquartieren. Doch dann ist die Nahrung noch knapp, denn
die Vegetation hat sich kaum verändert und von Blüten und Nektar ist
weit und breit nichts zu sehen. Setzt der Winter dann verspätet ein,
wird es für die fleißigen Bienchen bedrohlich: Sie finden nichts zu
fressen, um neue Kraft zu tanken und sterben.
Für Wildtiere, die jetzt normalerweise im Winterschlaf sind,
bedeutet ein warmer Winter einfach nur etwas Abwechslung im
Schlafalltag: Igel und Fledermaus gehen bei warmen Temperaturen
mitunter auf Nahrungssuche und schlafen schnell wieder ein, sobald
die Temperaturen fallen.
Pressekontakt:
Eva Goris, Pressesprecherin, Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg,
Telefon 040 9707869-13, Fax 040 9707869-19,
E.Goris@DeutscheWildtierStiftung.de, www.DeutscheWildtierStiftung.de
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Kanada 2013
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