(Registrieren)

Leichter Stimmungsdämpfer im Mittelstand

Geschrieben am 28-12-2015

Frankfurt am Main (ots) -

- Mittelständisches Geschäftsklima trübt sich zum Jahresende ein
- Einzelhandel unzufrieden mit Weihnachtsgeschäft
- Großunternehmen beschließen 2015 in bester Stimmung

Die Mittelständler gehen mit einem leichten Stimmungsdämpfer in
das neue Jahr, wie das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zeigt.
Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Firmen gibt im Dezember
um 1,4 Zähler auf 16,9 Saldenpunkte nach. Beide Komponenten des
mittelständischen Geschäftsklimas verschlechtern sich etwas: Die
Urteile zur aktuellen Geschäftslage nehmen um 1,4 Zähler ab und
notieren Ende 2015 bei 24,4 Saldenpunkten. Die Erwartungen verlieren
1,6 Zähler auf 9,1 Saldenpunkte.

"Der kleine Rücksetzer im Dezember stellt den vor mehr als einem
Jahr begonnenen Aufwärtstrend des mittelständischen Geschäftsklimas
nicht infrage", kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW.
Die Geschäfte der kleinen und mittleren Unternehmen liefen nach wie
vor gut, eine klare Mehrheit der Firmen erwarte besser laufende
Geschäfte für das erste Halbjahr von 2016. "Meine Besorgnis um den
Fortgang der deutschen Konjunktur hält sich daher in engen Grenzen."

Der wesentliche Beitrag zu der aktuellen Stimmungseintrübung in
der mittelständischen Wirtschaft kommt aus dem Einzelhandel. Dieser
korrigiert sein Geschäftsklima im Dezember um 6,8 Zähler oder knapp
das Doppelte einer üblichen Monatsschwankung auf 24,3 Saldenpunkte
nach unten. Diese Entwicklung mag angesichts der unverändert sehr
guten Bedingungen für den privaten Verbrauch überraschen: Die
anhaltenden Beschäftigungszuwächse sorgen in Verbindung mit kräftig
steigenden Nominallöhnen und niedrigen Inflationsraten für einen
erheblichen Anstieg der realen Kaufkraft, während die geringen Zinsen
das Sparen vergleichsweise unattraktiv machen.

Allerdings könnte die schon länger lebhafte Konsumkonjunktur das
Anspruchsniveau des Einzelhandels erhöht haben, ab dem Geschäfte als
gut charakterisiert werden. Vor allem aber dürfte das sehr milde
Wetter dem Einzelhandel zum Teil einen Strich durch das
Weihnachtsgeschäft gemacht haben: Saisonwaren wie Wintermäntel oder
festes Schuhwerk drohen zu Ladenhütern zu werden. "Angesichts dieses
kurzfristigen Witterungseffekts ist der Rückgang des
Einzelhandelsklimas gut nachvollziehbar - und kein Beinbruch, sofern
sich die Stimmung demnächst wieder fängt", so Zeuner.

Die Stimmung in den häufig international ausgerichteten
Großunternehmen hellt sich im Dezember weiter auf. Ihre Erwartungen
halten sich stabil bei 6,6 Saldenpunkten, während sich ihre
Lageurteile leicht um 0,5 Zähler auf 23,2 Saldenpunkte verbessern.
Insgesamt reicht der leichte Klimaanstieg um 0,3 Zähler auf 15,0
Saldenpunkte für die großen Firmen aus, um das Jahr 2015 in der
besten Stimmung seit neunzehn Monaten zu beschließen. Das darin zum
Ausdruck kommende Vertrauen in eine Erholung der internationalen
Nachfrage stimmt ebenso zuversichtlich für eine gute Konjunktur im
Jahr 2016 wie die im Dezember nochmals in beiden
Unternehmensgrößenklassen nach oben gesetzten
Beschäftigungserwartungen.

"Mit einem Realwachstum von voraussichtlich 1,7% hat sich die
deutsche Wirtschaft 2015 spürbar besser entwickelt als vor
Jahresfrist gedacht. Wir gehen davon aus, dass die Binnennachfrage
auch 2016 weiter trägt und Deutschland zudem von einer leichten
Erholung in den Schwellenländern und der Fortsetzung des Aufschwungs
in Europa profitieren wird. Mit den von uns aktuell prognostizierten
2,0 % steuert Deutschland 2016 auf das kräftigste Realwachstum seit
fünf Jahren zu", so Dr. Jörg Zeuner.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer ist abrufbar unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM) Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Christine.Volk@kfw.de, Internet: www.kfw.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

582345

weitere Artikel:
  • BGA: Außenhandel in diesem und nächsten Jahr auf Rekordkurs - kurzfristige Zuversicht von langfristiger Skepsis überlagert Berlin (ots) - "Der deutsche Außenhandel hat im laufenden Jahr 2015 in einem schwierigen weltweiten Umfeld unsere Erwartungen noch übertroffen. Und auch im kommenden Jahr 2016 erwarten wir sowohl für die Exporte wie für die Importe neue Allzeithöchstwerte. Das ist nicht nur hierzulande eine gute Nachricht: Deutschland wird damit seiner Rolle als Wachstumsmotor Europas erneut gerecht. Allerdings ist nicht alles Gold, was glänzt. So überzeichnet insbesondere der billige Euro unsere wirtschaftliche Stärke auf den Weltmärkten. Und auch mehr...

  • Dr. Klein Trendindikator Baufinanzierung 11/2015: Standardrate geht weiter leicht zurück (FOTO) Lübeck (ots) - November 2015: Auch Tilgungssatz und Forwards verlieren leicht, aber auf hohem Niveau Stephan Gawarecki, Vorstandssprecher der Dr. Klein & Co. AG, berichtet über aktuelle Trends in der Baufinanzierung anhand der Ergebnisse des Dr. Klein Trendindikators Baufinanzierung (DTB). Die durchschnittliche Standardrate für ein Baudarlehen von 150.000 Euro mit zwei Prozent Tilgung und 80 Prozent Beleihungsauslauf sowie einer zehnjährigen Sollzinsbindung sinkt auch im November weiter - wenn auch nicht mehr so mehr...

  • Studie: Familienunternehmen bleiben starker Jobmotor Berlin (ots) - - Deutlicher Beschäftigungszuwachs - Eigenkapitalquote steigt auf überdurchschnittliche 37 Prozent - BDI und Deutsche Bank veröffentlichen Kennzahlen-Update über die größten Familienunternehmen Der Beschäftigungszuwachs in Familienunternehmen fällt deutlich höher aus als in allen Unternehmen insgesamt, Familienunternehmen bleiben ein starker Jobmotor. Die rund 4.500 größten dieser Firmen haben 2013 - dem Jahr, für das aktuelle Daten vorliegen - rund drei Prozent mehr Mitarbeiter beschäftigt mehr...

  • BVR: Robuster Aufschwung in Deutschland wird sich fortsetzen Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet damit, dass sich der robuste Aufschwung in Deutschland fortsetzt. Für das Jahr 2016 sagt der BVR ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent und damit einen ähnlich starken Zuwachs wie in 2015 (1,7 Prozent) voraus. "Die wirtschaftliche Grundtendenz ist weiterhin aufwärtsgerichtet und das Wachstumstempo zeigte sich zuletzt wenig störanfällig gegenüber Unsicherheiten in der Weltkonjunktur", so Dr. Andreas Martin, Vorstandsmitglied des BVR. mehr...

  • Schuheinkauf von morgen: die Maschine bestimmt den Preis / ANWR-Chef Günter Althaus im Interview Frankfurt/Main (ots) - Die ANWR Group kennen die meisten Deutschen nicht - dabei waren sie höchstwahrscheinlich schon mindestens einmal in einem der Läden der europaweit tätigen Handelskooperation einkaufen. Quick Schuh, Salamander, Tamaris, Sport 2000, Goldkrone: Statistisch gesehen gehören in einem Ort mit zehn Schuhläden sieben zu dieser Verbundgruppe, die ein Geschäftsvolumen von über 8 Milliarden Euro verzeichnet. Preisschwankungen wie an Tankstellen Was ANWR macht, wird in der Handelsbranche genau beobachtet - und mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht