Schwäbische Zeitung: Innehalten im neuen Jahr - Leitartikel Rückblick und Ausblick der politischen Entwicklung in Deutschland
Geschrieben am 30-12-2015 |
Ravensburg (ots) - Dieses war ein Jahr, in dem ganz sicher das
Innehalten zu kurz gekommen ist. In Deutschland hat man sich mit der
Flüchtlingskrise auseinandergesetzt, sich mit dem drohenden Krieg in
der Ukraine oder dem möglichen Scheitern des Euro befasst. Das sind
alles Themen, die zwar ihren Ursprung nicht hier haben, das Land aber
mittelbar betreffen.
Bei so viel Krise gerät schon mal in Vergessenheit, wie wichtig
das Innehalten ist. Auch bei den deutschen Politikern. Die reagieren
mehrheitlich hektisch, getrieben von kritischen Medien und von
Bürgern, die in Politikern fälschlicherweise naive Idealisten sehen
und nicht die Gestalter unserer Gegenwart.
Die Debatten in Deutschland sind 2015 hitziger geworden,
weltanschaulicher und existenzieller. Besonders Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) hat mit ihrem "Wir schaffen das" polarisiert wie
nie zuvor in ihrer politischen Karriere. Wenn die in Hamburg geborene
ostdeutsche Protestantin, gewissermaßen die erste gesamtdeutsche
Führungsfigur überhaupt, sich aus christlicher Überzeugung gegen
Teile von Partei und Gesellschaft stellt, erinnert sie an Martin
Luther mit seinem "Ich stehe hier, ich kann nicht anders". Ihre
Flüchtlingspolitik wird - neben Themen wie Schulpolitik und Fragen
der Digitalisierung - am 13. März 2016 auf den Prüfstand gestellt
werden. Dann werden in Baden-Württemberg, in Rheinland-Pfalz und in
Sachsen-Anhalt neue Landtage gewählt. Es geht bei diesen Urnengängen
um grundsätzliche Fragen: Wie wollen wir in Zukunft zusammen leben,
wie definieren wir eine Gesellschaft, die durch Migration, Flucht und
Globalisierung immer bunter und internationaler wird.
Es ist nicht zu erwarten, dass 2016 ein einfacheres Jahr werden
wird, als das gerade zu Ende gehende. Dass es der Mehrheit der
Deutschen - besonders hier im Südwesten - bei alldem wirtschaftlich
gut geht wie nie, relativiert manches Problem und entkräftet manche
Aufgeregtheit. Wenn dann noch Zeit zum Innehalten bleibt, könnte 2016
ein gutes Jahr werden.
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Schwäbische Zeitung
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