(Registrieren)

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur deutschen Wirtschaft

Geschrieben am 14-01-2016

Bielefeld (ots) - Apokalyptiker haben zu Beginn des Jahres 2016
Konjunktur. Selbst in der Wirtschaft, wo doch, wie man glaubt, vor
allem Zahlen und Fakten regieren, melden sich die ersten
Weltuntergangspropheten zu Wort. An ihrer Spitze steht Andrew
Roberts, Chefanalyst der Royal Bank of Scotland. »Verkauft alles!«
rät er den Anlegern und verweist zum Beispiel auf die rückläufige
Entwicklung in China. Der Ball, der in Schanghai ins Rollen gekommen
sei, werde andernorts nicht nur Aktienmärkte mitreißen. Roberts
zieht Parallelen zu 2008 - der Situation vor der Pleite von Lehman
Brothers. Wer sein Geld retten wolle, müsse es jetzt tun. Wenn alle
zum Ausgang drängten, sei es zu spät.

Roberts steht nicht allein. Andere begründen ihre düsteren
Prophezeiungen damit, dass die Probleme in der EU mitnichten
überwunden seien. Sie verweisen auf Griechenland, das vermutlich
weitere Hilfen benötige, auf Großbritannien, dessen Bevölkerung 2016
den Ausstieg beschließen könnte, und auf die anderen Krisen und
Kriege, auf die die Welt keine Antwort hat.

Nun ist es grundsätzlich nicht verkehrt, sich ab und zu vor Augen
zu halten, dass nichts, was wir erreicht haben, selbstverständlich
ist. Doch kann man sich an apokalyptischen Ideen auch berauschen -
und die Fakten verschlafen. Sie sind in Deutschland wirklich nicht
schlecht: Die Wirtschaft hat 2015 überdurchschnittlich zugelegt.
Die Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit fast 25 Jahren nicht
mehr. Der Bund hat zwölf Milliarden Euro mehr eingenommen als
vorausgesagt.

Energie ist billig; sie wird mit der bevorstehenden Rückkehr des
Iran auf den Weltmarkt noch billiger. Die niedrigen Zinsen, die den
Sparsamen bestrafen, machen auf der anderen Seite nicht nur
Investitionen, sondern auch private Anschaffungen erschwinglich.
Statistiken von Sparkassen und Banken auch in Ostwestfalen zeigen,
dass Empfänger von mittleren Einkommen aktuell geplante Hausbauten
vorziehen.

Im Export profitiert die deutsche Wirtschaft von der Euro-
Schwäche. Und in unserem Land wirken die Ausgaben für Flüchtlinge
wie ein Konjunkturprogramm, von dem nicht nur das Bauhandwerk
profitiert. Mittelfristig wird es darauf ankommen, möglichst viele
junge Migranten in Ausbildung und Arbeit zu bringen. Dann könnten
sogar manche früheren Untergangsprophezeihungen, die sich auf die
Überalterung der Gesellschaft beziehen, zur Seite gelegt werden.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

583266

weitere Artikel:
  • Mittelbayerische Zeitung: Kommentar von Martin Anton zum deutschen Wirtschaftswachstum Regensburg (ots) - Mit der deutschen Wirtschaft geht es bergauf. Das besagen zumindest die einschlägigen Kennzahlen. Wie gut das für Deutschland ist, bleibt wie immer unklar. Denn das Bruttoinlandsprodukt gibt zwar Aufschluss über die Leistung der Volkswirtschaft, sagt aber über die Realität des ökonomischen Zusammenlebens in der Gesellschaft wenig aus. Selbst die Wirtschaftsverbände, sonst verlässliche Verfechter des BIP als Wohlstandsmaß, fühlen sich derzeit von den blanken Zahlen getäuscht. Die vor inzwischen fast drei Jahren mehr...

  • Börsen-Zeitung: Überraschende Wende, Kommentar zu Bilfinger von Peter Olsen Frankfurt (ots) - Spätestens im Herbst ist klar geworden, dass der über Jahre zusammengekaufte und danach wieder zurückgeschnittene Bilfinger-Konzern kein überzeugendes Geschäftsmodell aufzuweisen hat. Hatten die beiden früheren Vorstandschefs Herbert Bodner und Roland Koch noch Wachstums- und Ertragsperspektiven aus dem Zusammenspiel der verschiedenen Geschäfte versprochen, beendete die neue Führung um Per Utnegaard diese Hoffnungen abrupt. Zwischen den beiden im Konzern verbleibenden Kerngeschäften Industriedienstleistungen sowie mehr...

  • Megaport und AMS-IX gehen Partnerschaft für die Bereitstellung weltweiter, SDN-befähigter elastischer Zusammenschaltungs- und Internetknotendienste ein Mit der Partnerschaft entstehen weltweit zuverlässige Zusammenschaltungsplattformen, die Multicloudkonnektivität, Peering und elastische, API-getriebene Kapazitätsbestellung ermöglichen. Brisbane, Australien (ots/PRNewswire) - Megaport Limited (ASX: MP1) (Megaport), ein Anbieter von softwarebasierter, elastischer Zusammenschaltung, gab heute bekannt, seine US-Tochtergesellschaft habe mit der Amsterdam Internet Exchange, B.V. ("AMS-IX") eine Allianzvereinbarung unterzeichnet, nach der man der exklusive weltweite Partner für elastische mehr...

  • WAZ: Mehr Geld für den Verbraucherschutz - Kommentar von Frank Meßing zu Lebensmitteln Essen (ots) - Zwei Drittel der Verbraucher haben einer Umfrage zu Folge den Eindruck, dass bei den Angaben auf Lebensmittelverpackungen getrickst werde. Seit Jahren sammelt ein Internetportal nun schon die dreistesten Fälle und kommt inzwischen auf die stolze Zahl von 700. Immer wieder gibt es Vorstöße, die Hersteller zu mehr Klarheit zu drängen. Allzu viel passiert ist aber nicht. Der Verdacht liegt nahe, dass die Nahrungsmittelindustrie ihren Einfluss geltend macht. Welcher Produzent will auch schon gern "Formfleisch" auf seine mehr...

  • THE ROSS LIMITED - die teuerste Schokolade der Welt - entsprechend des "goldenen Schnitts" gestaltet Astana, Kasachstan (ots/PRNewswire) - Die weltweit größten Filmstars Vivien Leigh, Marilyn Monroe und Audrey Hepburn haben die Marke THE ROSS LIMITED (http://www.therosslimited.com) dazu inspiriert, die teuerste Schokolade der Welt herzustellen. Besondere Geschenke werden an die Museen und Studios gesandt, in denen diese Filmstars den Großteil Ihres Lebens gearbeitet haben. Das Geschenk ist gleichzeitig ein Schmuckstück und gastronomische Kunst. Sechs Schokoladenstückchen werden auf einzigartige und geschmackvolle Weise gestaltet mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht