Thüringische Landeszeitung: Worten folgen Taten / Kommentar von Jan-Henrik Wiebe zu den Angriffen auf Journalisten bei einer AfD-Demonstration am Mittwoch in Magdeburg
Geschrieben am 29-01-2016 |
Weimar (ots) - Die Übergriffe auf Journalisten bei der
AfD-Demonstration in Magdeburg sind kein trauriger Einzelfall.
Bereits vorher gab es Angriffe und Verfolgungen von Journalisten, wie
ich selbst in Erfurt erlebt habe. Wer wöchentlich gegen "die Medien"
hetzt, muss sich nicht wundern, wenn einzelne Anhänger irgendwann
Taten folgen lassen. Die AfD-Politiker und -Anhänger müssen sich
deshalb umso deutlicher von Gewalt distanzieren.
Kritik an Berichterstattung ist erwünscht und gehört genauso zu
unserer Demokratie dazu wie die freie Meinungsäußerung auf der
Straße. Was sich dort jedoch derzeit abspielt, hat teilweise nichts
mehr mit freier Meinungsäußerung zu tun. Wenn dem Ausruf
"Lügenpresse" dann "auf die Fresse" folgt, ist dies ein Aufruf zur
Gewalt, der bei Pegida und Co. vielfach zu hören ist.
Die Polizei darf diesem Treiben nicht mehr tatenlos zuschauen. Sie
muss in Zukunft stärker die Journalisten auf Demonstrationen vor
Übergriffen dieser Gewalttäter schützen. Gleichzeitig sollten auch
AfD-Anhänger nicht mehr zuschauen, wenn sie bemerken, dass aus ihren
eigenen Reihen Gewalt angewendet oder dazu aufgerufen wird - in ihrem
ganz eigenen Interesse.
Pressekontakt:
Thüringische Landeszeitung
Chef vom Dienst
Norbert Block
Telefon: 03643 206 420
Fax: 03643 206 422
cvd@tlz.de
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