Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Rekordfahrgastzahlen bei Bussen und Bahnen
Licht und Schatten
Matthias Bungeroth
Geschrieben am 18-02-2016 |
Bielefeld (ots) - Busse und Bahnen werden in Deutschland so häufig
genutzt wie nie zuvor. Die Nutzung des öffentlichen
Personennahverkehrs (ÖPNV) ist ein Weg der Vernunft im
Mobilitätszeitalter. Die Ballungsräume kollabieren längst unter dem
zunehmenden Individualverkehr. Pendler stehen täglich in den gleichen
Staus. Parkraum ist kaum noch vorhanden. Zudem hat die Nutzung des
ÖPNV einen positiven Effekt für die Umwelt. Vor diesem Hintergrund
nimmt sich die Steigerungsrate von 0,4 Prozent bei der Nutzung von
Bussen und Bahnen eher bescheiden aus. Die Schatten der ÖPNV-Bilanz:
Bei den Nahverkehrsbussen blieb die Nutzung im Vergleich zum Vorjahr
gleich. Im Nahverkehr der Bahn gab es ein Minus von 0,1 Prozent, auch
wenn sich hier Streikfolgen niedergeschlagen haben dürften. Selbst in
den Ballungsräumen nutzt erst ein Drittel der Pendler öffentliche
Verkehrsmittel. Des Rätsels Lösung dürfte auf mehreren Ebenen zu
suchen sein. Viele Angebote von Bus und Bahn sind oft zu schlecht
miteinander vernetzt, die Infrastruktur von Stationen ist teilweise
marode. Und die sich nach den Hoheitsgebieten der Verkehrsverbünde
richtende, komplexe Tarifstruktur des ÖPNV entspricht längst nicht
mehr der Lebenswirklichkeit und den Mobilitätsanforderungen der
Gegenwart. Hier muss die Bundespolitik gegensteuern. Die Kommunen
dürfen mit dem Aufwand für den ÖPNV nicht alleingelassen werden. Und:
Wir brauchen einen flächentauglichen ÖPNV, keine milliardenschweren
Leuchtturmprojekte wie Stuttgart 21.
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Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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