(Registrieren)

Weniger Insolvenzen in Frankreich / Kreditversicherer Coface sieht "Rückkehr zur Normalität"

Geschrieben am 22-02-2016

Mainz (ots) - Im zweiten Jahr in Folge gingen 2015 die
Unternehmensinsolvenzen in Frankreich zurück. Nach Zahlen von Coface
waren es 60.800 Unternehmen, 2,1 Prozent weniger als 2014. Auch für
dieses Jahr erwartet der internationale Kreditversicherer eine
Verbesserung und sieht Frankreich bei den Insolvenzen auf dem Weg
zurück zur Normalität. 2016 könnten die Zahl auf 58.700 Unternehmen
sinken.

Der Rückgang im vergangenen Jahr erstreckte sich auf alle
Unternehmensgrößen. Dazu trugen trotz des weiter schwierigen
wirtschaftlichen Umfelds einige günstige Faktoren bei: der starke
Rückgang der Ölpreise, der geringere Wert des Euros zum Dollar und
die Effekte der Steuergutschriften zur Steigerung der
Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung (CICE). Diese Faktoren hoben
die Gewinne auf das höchste Niveau seit 2011. Die geringen Zinsen
führten 2015 zu einem Anstieg der Kredite an Unternehmen, die nicht
dem Finanzsektor angehören, um fünf Prozent.

Weiteres positives Zeichen: Die Insolvenzrate ist wieder auf dem
Niveau von 2008. Nur noch eins von 77 Unternehmen wurde insolvent.
Die Insolvenzkosten gingen um 15 Prozent zurück, die Anzahl der
betroffenen Arbeitsplätze um 12 Prozent. "Diese Stabilisierung zeigt,
dass sich die Situation insgesamt wieder normalisiert", heißt es in
einer Untersuchung von Coface.

Einige Problemfelder bleiben allerdings. Auf den Großraum Paris
(Ile-de-France), in dem fast ein Viertel aller französischen
Unternehmen angesiedelt ist, entfallen 21 Prozent der Insolvenzen in
Frankreich. Dort stiegen die Zahl entgegen dem Trend um 5,7 Prozent.
Ursache sind die Schwierigkeiten vor allem der Baubranche und des
Dienstleistungssektors. Im Dienstleistungssektor für Endverbraucher
stiegen die Insolvenzen um 4,2 Prozent. Auf die Branche entfielen 19
Prozent aller Insolvenzen. Geringere Ausgaben für den Konsum trafen
besonders Catering-Anbieter (plus 4,6 Prozent) und Getränkehändler
(plus 11,6 Prozent). Der Textilsektor, auf den vier Prozent der
Insolvenzen entfielen, war mit 4,3 Prozent mehr Insolvenzen am
schlimmsten betroffen. Zur geringeren Verbrauchernachfrage kam
offenbar das milde Wetter am Jahresende, was die Abverkäufe der
Winterware schwieriger machte und die finanzielle Situation der
Unternehmen verschärfte.

Trotz einer Verbesserung um 3,2 Prozent bleibt der Bau die
riskanteste Branche. Die Insolvenzrate 2,1 Prozent bedeutet, dass
eine von 49 Firmen insolvent wurde. Zum Vergleich: In der
Chemiebranche traf es eine von 128. Der Baubranche macht zu schaffen,
dass sich die Grundstücksnachfrage nicht erholt und dass die
öffentliche Hand weniger investiert. So stehen auf der Liste der 100
größten Insolvenzen nach Umsatz der Unternehmen 18 aus der
Baubranche. Coface erwartet, dass 2016 die Insolvenzen noch starker
zurückgehen werden. Die Konjunktur in Frankreich dürfte weiterhin
anziehen, das BIP nach 1,1 Prozent 2015 in diesem Jahr um 1,4 Prozent
steigen. Die Zahlungserfahrungen der Coface aus allen Branchen sowie
die sich verbessernde Gewinnsituation der Unternehmen und der Anstieg
der ausgereichten Kredite lassen erwarten, dass die Zahl der
Insolvenzen um 3,5 Prozent sinkt. Die dann 58.700 Insolvenzen
entsprächen dem Niveau von März 2009. Allerdings hat dieses Szenario
auch Risiken, die in die andere Richtung weisen könnten. Vor allem
die instabilen Finanzmärkte könnten die Zuversicht trüben.



Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

585727

weitere Artikel:
  • Frühling auf dem Ölmarkt? Buchholz (ots) - Was Beobachter des Ölmarktes schon seit Monaten erwarteten, ist eingetreten: Die größten Exporteure, angeführt von Saudi-Arabien und Russland, haben das Gespräch über ihre Fördermengen und damit auch über das weltweite Angebot aufgenommen. Das bedeutet in der Praxis auch, dass in den seit Juni 2014 sinkenden Ölpreis eine Gegenbewegung kommen könnte. Die Einschätzungen der Medien und Experten, ob es sich um einen ernstzunehmenden und aussichtsreichenden Vorstoß oder vielleicht nur um einen taktischen "Bluff" einiger mehr...

  • VDMA-Fakten-Check: Jahresgutachten (EFI) für Bundesregierung zeichnet verzerrtes Bild der Robotik in Deutschland Frankfurt am Main (ots) - Das Jahresgutachten der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) basiert auf einer groben Fehlanalyse der tatsächlichen Marktposition der deutschen Roboterbranche. Insbesondere die Prognose, Deutschland verliere im globalen Wettbewerb schon bald den Anschluss, stimmt mit der Realität nicht überein. Das ergab ein Fakten-Check des Industrieverbands VDMA Robotik + Automation. "Das im Jahresgutachten gezeichnete Bild einer einseitig ausgerichteten Robotikindustrie, der im globalen Wettbewerb schon mehr...

  • Huawei und Deutsche Telekom führen 5G E2E Network Slicing-Technologie vor Barcelona, Spanien (ots/PRNewswire) - Huawei und Deutsche Telekom haben am Eröffnungstag des Mobile World Congress in Barcelona die weltweit erste 5G E2E Network Slicing-Demo gezeigt. Die gemeinsame Demo fand im 5G:haus-Labor der Deutschen Telekom in Bonn (Deutschland) statt. Sie sollte die Network Slicing-Technologie validieren, die für jedes denkbare Anwendungsszenarium nach Bedarf ein Network Slice erstellen kann mit großer Flexibilität und Effizienz für die vielseitigen 5G-Anwendungen der Zukunft. Die Implementierung der mehr...

  • Frequentz Inc. bietet weiterhin branchenführende Leistungen mit der neuesten Version der 4. Generation seiner EPCIS-Lösung Unternehmen aus aller Welt setzen immer mehr auf Rückverfolgungssysteme wie IRIS von Frequentz, damit sie schnell und ohne großes Aufheben auf rechtliche Änderungen reagieren können. Palo Alto, Kalifornien (ots/PRNewswire) - Frequentz Inc., der weltweit führende Anbieter und Vorreiter bei der Transparenz von End-to-End-Lieferketten (http://frequentz.com/industries/life-science/pharmaceutical/) in der Pharma-, Lebensmittel- und Fischindustrie, hat soeben ein Update für seine EPCIS-Lösung der 4. Generation veröffentlicht. Mit IRIS mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Mars-Rückruf Bielefeld (ots) - Ein kirschkerngroßes Kunststoffteil in einem einzigen Schokoriegel hat bei Mars einen Mega-Rückruf rund um den Globus zur Folge. Da stellt sich reflexartig die Frage, ob das angemessen und absolut notwendiger Verbraucherschutz, eine Überreaktion oder einfach völlig unverhältnismäßig ist? Die Meinungen dürften auseinandergehen. Vermutlich ist die Gefahr größer, an einer Snickers-Erdnuss zu ersticken. . . Eine Antwort aber ist, dass erstens die Lebensmittelsicherheit - glücklicherweise - mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht