Land Niedersachsen ermittelt gegen sich selbst - Der unauflösbare Interessenskonflikt des Ministerpräsidenten
Geschrieben am 10-03-2016 |
Düsseldorf (ots) - Am 8.3.2016 teilte die Staatsanwaltschaft
Braunschweig mit, dass sie die Ermittlungen in der VW - Abgasskandal
auf 17 Personen ausgeweitet habe. Darunter sei jedoch kein aktueller
oder früherer Vorstand des VW - Konzerns.
Das Land Niedersachsen ist mit einem Anteil von 20% an der
Volkswagen AG beteiligt und übt seine Kontrollrechte über den
Ministerpräsidenten Stephan Weil im Aufsichtsrat aus.
Aufsichtsratsvorsitzender ist Herr Pötsch, der zu dem fraglichen
Zeitpunkt als die Manipulationssoftware in die Serienproduktion
eingeführt wurde, einen Vorstandsposten der Volkswagen AG bekleidete.
Diese Konstellation führt zu der abstrusen Situation, dass die
Staatsanwaltschaft Braunschweig, deren Dienstherr der
Landesjustizminister ist, dessen Dienstherr der Ministerpräsident
Stephan Weil ist, als Strafverfolgungsbehörde gegen ein Unternehmen
ermittelt, an dem das Land, das die Behörde vertritt, selbst zu 20
Prozent beteiligt ist. Der oberste Dienstvorgesetzte der ermittelnden
Staatsanwälte ist daher befangen, da er zur gleichen Zeit als
Aufsichtsrat der Volkwagen AG verpflichtet ist, deren Interessen zu
vertreten. Daher besteht eine unauflösliche Interessenkollision, die
mit rechtsstaatlichen Grundsätzen unvereinbar ist.
In einem Bericht auf Tagesschau.de vom 9.3.2016 um 11:49 unter
der Überschrift "Staatsanwaltschaft weitet Ermittlungen aus" wird
beispielsweise berichtet, dass der Ministerpräsident die
Betriebsversammlung von VW besuchte und er die Mitarbeiter auf neue
Hiobsbotschaften in der Affäre vorbereitete. Er wird zitiert mit den
Worten "wir werden in diesem Jahr immer wieder mit unangenehmen
Nachrichten im Zusammenhang mit "Dieselgate" konfrontiert werden".
Details wollte er jedoch nicht nennen. Es liegt nahe, dass Herr Weil
in seiner Eigenschaft als Ministerpräsident über Ermittlungswissen
verfügt, das dem Verdächtigen normalerweise aus ermittlungstaktischen
Gründen verborgen bleibt.
Auf der anderen Seite liegt die Interessenkollision darin, dass
das Land Niedersachsen mit 20 Prozent Anteilen an VW ein
substantielles Interesse an der Schadensminimierung besitzt und die
Ermittlungen dieses Interesse konterkarieren. Ermittlungen gegen
eigene Kollegen aus dem Aufsichtsrat und frühere Vorstände, die jetzt
dem Aufsichtsrat angehören, sind nicht gut bei einem
Aufsichtsratskollegen aufgehoben.
Als Rechtsvertreter der Geschädigten fordern die Anwaltskanzleien
Rogert & Ulbrich aus Düsseldorf und Dr. Stoll & Sauer aus Lahr daher
die Übernahme der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft
eines anderen Bundeslandes. Das ist verfassungsrechtlich geboten.
Pressekontakt:
Rogert & Ulbrich Rechtsanwälte in Partnerschaft
Tonhallenstr. 14-15
40211 Düsseldorf
Tel.: 0211-310638-0
Fax: 0211-310638-10
email: ulbrich@ru-law.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
586850
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar: VW hat nichts gelernt Düsseldorf (ots) - So ist es, wenn Imperien wanken: Satt von den
Erfolgen der Vergangenheit und blind gegenüber den Herausforderungen
der Zukunft geraten sie immer tiefer in die Krise. So wie VW. Sechs
Monate nach Ausbruch von Diesel-Gate hat die Spitze noch immer nichts
gelernt. Anstatt gegenüber den US-Behörde reumütig und offen
aufzutreten, feilscht VW weiter. Bis heute ist unklar, was wer wann
erfuhr. Dabei sollte VW wissen, dass die USA Sündern gerne eine neue
Chance geben, aber niemals eine zweite. VW-Chef Matthias Müller
verpatzte mehr...
- Mode: Barbara Berlusconis Kommentar zur Valentino-Schau in Paris Paris und Mailand (ots/PRNewswire) -
Da Barbara Berlusconi, CEO des Fussballvereins AC Mailand für
geschäftliche Angelegenheiten in Frankreich war, nutzte sie die
Gelegenheit und nahm gestern an der Valentino-Modeschau als Gast der
zwei Designer des Modehauses, Maria Grazia Chiuri und Pierpaolo
Piccioli, teil.
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20160309/342236 )
So kommentierte Barbara Berlusconi, CEO, die Laufsteg-Modeschau:
"Ich bin nach Paris gekommen, um die exzellente italienische Mode
zu unterstützen. mehr...
- Tag der Aktie an der Börse Frankfurt: "Aktien dienen dem langfristigen Vermögensaufbau" (FOTO) Frankfurt am Main (ots) -
Mit dem "Tag der Aktie" am 16. März möchten die Deutsche Börse und
die teilnehmenden Banken ein Zeichen setzen und die Popularität der
Aktie in der Bevölkerung weiter steigern. Vorstandsmitglied Hauke
Stars erklärt im Interview, warum immer noch wenige Deutsche in
Aktien Geld anlegen, weshalb mehr Finanzwissen dringend nötig wäre
und wie der moderne Börsenhandel funktioniert.
Frau Stars, die Deutsche Börse hat zum zweiten Mal den "Tag der
Aktie" ausgerufen. Wie stehen die Deutschen heute zur Aktie? mehr...
- Zweite Runde Tarifverhandlungen / Zeitungsverleger machen beziffertes Angebot Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV)
hat heute bei der zweiten Runde der Verhandlungen über einen neuen
Gehaltstarifvertrag (GTV) mit den Gewerkschaften Deutscher
Journalisten-Verband (DJV) und dju in ver.di in Frankfurt am Main ein
erstes beziffertes Angebot gemacht. "Wir bieten 2,4 Prozent verteilt
auf drei Jahre", sagte der Verhandlungsführer des BDZV, Georg
Wallraf.
Wallraf machte deutlich, dass der Maßstab für die Erhöhung nicht,
wie von den Gewerkschaften gefordert, die Entwicklung des
Bruttoinlandsprodukts mehr...
- Fatale Strategie der EZB / Wohlstand und Freiheit der Bürger massiv bedroht München (ots) - "Die Entscheidungen der EZB werden verheerende
Auswirkungen haben", stellt Prof. Thorsten Polleit, Ökonom und
Erstunterzeichner der Initiative Stop Bargeldverbot
(www.stop-bargeldverbot.de), fest. "Auch ein Zinssatz von Null
Prozent wird die Krisenländer der Eurozone nicht auf den
Wachstumspfad zurückführen. Er wird auch nicht dazu beitragen, dass
die Schulden der Krisenländer sinken. Im Gegenteil, denn der
zeitgleich forcierte Ankauf von Staatsanleihen wird es den
Krisenländern weiterhin ermöglichen, die nötigen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|