Lausitzer Rundschau: Der Kunde bezahlt
Zur genehmigten Fusion von Edeka und Kaiser's Tengelmann
Geschrieben am 17-03-2016 |
Cottbus (ots) - Sigmar Gabriel hat die von ihm erteilte
Ausnahmegenehmigung für den Zusammenschluss von Edeka und Kaisers's
Tengelmann mit dem Satz begründet: "Die Gemeinwohlgründe überwiegen
die Wettbewerbsbeschränkung." Der Satz bedeutet: Der Erhalt von 16
000 Kaiser's-Arbeitsplätzen (Gemeinwohl) ist es wert, den freien
Markt einzuschränken. Die Kunden werden für diese Entscheidung
bezahlen müssen. Vielleicht nicht sofort, aber bald. Denn dass durch
diesen Zusammenschluss auf wichtigen regionalen Märkten wie Berlin,
Bayern und Nordrhein-Westfalen ein Monopolist entsteht, der bei
Zulieferern wie Kunden die Preise diktieren kann, das gibt der
SPD-Wirtschaftsminister mit seinen Worten indirekt sogar selbst zu.
Deshalb hatten die zuständigen Wettbewerbshüter die Fusion auch
abgelehnt, und zwar vehement. Es hätte auch andere Kaufinteressenten
gegeben. Die Kaiser's-Beschäftigten wären nicht arbeitslos geworden,
jedenfalls nicht alle. Ohnehin sollten solche Ministererlaubnisse die
absolute Ausnahme in Fällen sein, die für die Gesamtwirtschaft von
herausragender Bedeutung sind. Das sind, mit Verlaub, ein paar
Hundert Supermärkte nicht. Diese Entscheidung war wirtschaftlich
nicht erforderlich. Wenn Gabriels Beispiel Schule macht, bekommt man
bald ein Wettbewerbsrecht nach Gutsherrenart. Dass er sehr
weitreichende Garantien für die Kaiser's-Mitarbeiter erzwungen hat,
ehrt den Wirtschaftsminister, der hier allerdings wohl in erster
Linie als Sozialdemokrat gehandelt hat. Die Gewerkschaften werden ihm
Beifall zollen. Die Konsumenten hingegen nicht. Schon die Tatsache,
dass Edeka all die Auflagen Gabriels so klaglos geschluckt hat, zeigt
doch, wie hoch die Gewinnerwartungen des Branchengiganten bei dieser
Fusion sind. Die lieben bei Edeka nämlich nicht nur Lebensmittel, wie
sie in ihrer Werbung behaupten. Die können auch rechnen.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
587326
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar /
Türkische Terrorgefahr
= Von Gregor Mayntz Düsseldorf (ots) - Lieber einmal zu viel vorgebeugt als einmal zu
wenig. Nach dieser Devise wurde bereits eine ganze Reihe von
Veranstaltungen abgesagt, wenn ein Terrorverdacht nicht mehr nur
abstrakt im Raum stand - Radrennen, Karnevalszug, Fußballspiel. Nun
ließ das Auswärtige Amt deutsche Einrichtungen in der Türkei
schließen. Es ist sicherlich kein Zufall, dass gleichzeitig auch das
Flugfeld in Incirlik, wo deutsche Tornado-Besatzungen stationiert
sind, seine Sicherheitsvorkehrungen auf die höchste Warnstufe
heraufsetzte. Die mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Gabriel liegt falsch
= Von Georg Winters Düsseldorf (ots) - Man kann die Entscheidung des
Bundeskartellamtes in Sachen Kaiser's Tengelmann aus
Wettbewerbsgründen für diskutabel halten. Hätte Sigmar Gabriel seine
Entscheidung für die Ministerlaubnis so begründet, hätte man darüber
reden können. Aber seine Argumentation ist falsch. Der
Wirtschaftsminister glaubt, im Sinne der Arbeitsplätze die Fusion
erlauben zu müssen. Dabei ist er so wenig für Jobsicherung zuständig
wie das Kartellamt. Und: Gabriel hat zwar die Wettbewerbsbedenken von
Kartellamt und Monopolkommission geteilt, mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Flüchtlings-Urteil gegen eine menschliche Geste
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Das Urteil des Düsseldorfer
Verwaltungsgerichtes ist ein Schlag ins Gesicht aller, die
Flüchtlingen in höchster Not helfen wollten. Um ihre Landsleute aus
nicht selten akuter Lebensgefahr zu befreien, ließen viele in
Deutschland lebende Syrer sich auf ein "Sonderangebot" der deutschen
Bundesländer ein: Sie bürgten materiell für ihre Familienangehörigen
und Freunde, um ihnen eine schnellere Flucht nach Deutschland zu
ermöglichen. Dass diese zutiefst menschliche Geste nach dem Urteil
nun in einem finanziellen Fiasko mehr...
- BERLINER MORGENPOST: Es gibt weiter Klärungsbedarf / Kommentar von Gilbert Schomaker zu Filzvorwürfe gegen Berliner SPD Berlin (ots) - Wie kam Lutz Diwell (SPD) an den McKinsey-Auftrag?
Gab es vonseiten der SPD den Hinweis: Wenn ihr einen Fachmann
benötigt, dann nehmt doch den Ex-Staatssekretär? Der Regierende
Bürgermeister Michael Müller stritt am Donnerstag im Abgeordnetenhaus
ab, in irgendeiner Form Einfluss auf diese Entscheidung genommen zu.
Fragen zu seinem Senatskanzleichef Björn Böhning (SPD) wich er aber
aus. Die Angelegenheit ist noch nicht ausgestanden.
Der vollständige Kommentar unter: morgenpost.de/207216979
Pressekontakt:
BERLINER mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu den Haftstrafen für den Brandanschlag in Salzhemmendorf Bielefeld (ots) - Acht Jahre, sieben Jahre, vier Jahre - die
Urteile, die das Landgericht Hannover am Donnerstag gegen drei
Angeklagte verhängt hat, die einen Brandsatz in ein Haus geworfen
hatten, gehen in Ordnung. Es hätten auch ein paar Jahre mehr sein
können, aber auch so ist das Signal klar: Wer Häuser anzündet, in
denen Menschen leben, begeht einen versuchten Mord und wird
entsprechend bestraft - im härtesten Fall erlaubt das Strafgesetzbuch
sogar lebenslange Haft. Das Urteil aus Hannover hat nicht nur
Signalwirkung für mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|