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Europäische Finanzbranche: Digitaler Wandel und zunehmender Wettbewerb bedrohen das Consumer Finance-Geschäft traditioneller Anbieter

Geschrieben am 29-03-2016

München (ots) -

- Umfrage von Roland Berger und Eurofinas: Geschäftsvolumen der
europäischen Konsumentenfinanzierer wächst zwar, aber Renditen
geraten unter Druck
- Online-Banken und neue Wettbewerber mit digitalen
Geschäftsmodellen als ernst zu nehmende Bedrohung
- Zwei Drittel erwarten eine Konsolidierung der Branche
- Optimierung von Vertriebskanälen, Marketing- und Preisstrategie
sowie IT-Infrastruktur/Operations als größte Herausforderungen
- Fünf Handlungsfelder für erfolgreiche Transformation

Das Consumer Finance-Geschäft in Europa wird in den nächsten
Jahren weiter wachsen. Aber der Preis für weiteres Wachstum ist hoch,
denn die Renditen kommen immer mehr unter Druck. Dazu kommt: Die
zunehmende Digitalisierung sorgt für wachsenden Wettbewerb durch
Online-Banken sowie branchenfremde Marktteilnehmer mit digitalen
Geschäftsmodellen und schafft so Handlungsbedarf für die
traditionelle Finanzbranche. Das sind die zentralen Ergebnisse der
neuen Studie "Future of European Consumer Finance" von Roland Berger
und Eurofinas. Befragt wurden Führungskräfte von 118 Banken und
Kreditinstituten in 21 europäischen Ländern. Demnach liegen die
größten Herausforderungen in den kommenden drei Jahren zum einen in
der Optimierung der Vertriebskanäle sowie der Marketing- und
Preisstrategie, zum anderen in der Anpassung von IT-Infrastruktur und
Operations.

"Die niedrigen Zinsen werden auch in den kommenden Jahren für eine
starke Nachfrage nach Konsumentenkrediten sorgen", sagt Wolfgang
Hach, Partner von Roland Berger. "Allerdings stellen
FinTech-Unternehmen mit ihren innovativen Geschäftsmodellen die
traditionellen Banken vor große Herausforderungen." Besonders bei
einfachen Produkten wie Autofinanzierungen oder Konsumentenkrediten
werden daher die Margen weiter sinken. Dementsprechend erwarten mehr
als zwei Drittel der Befragten (69%) in den kommenden drei Jahren
eine Konsolidierung der Branche; 70 Prozent sehen eine Bedrohung
ihres Geschäfts etwa durch Wettbewerber oder neue Anbieter im
Onlinebereich.

Digitalisierung als Haupt-Trend

Für mehr als 90 Prozent der Studienteilnehmer stellt die
Digitalisierung den wichtigsten Trend der kommenden Jahre dar.
Dementsprechend gehen auch mehr als die Hälfte davon aus, dass bis
2018 die meisten ihrer Vertragsabschlüsse voll digitalisiert sein
werden. Ende 2014 waren es nur 20 Prozent. Dabei erwarten die meisten
eine deutliche Zunahme der reinen Online-Abschlüsse, auch wenn die
persönliche Beratung nach wie vor den Hauptkanal darstellt. Eine
stärkere Digitalisierung und Automatisierung erscheint für 90 Prozent
der Befragten (90%) prioritär. Denn für die Finanzbranche wird eine
kurze Zeit zwischen Kreditantrag und -zusage wettbewerbsentscheidend.
"Die Kunden wollen eine schnelle und unkomplizierte Bearbeitung ihrer
Anträge, egal, ob sie online oder persönlich mit dem Anbieter im
Kontakt sind", sagt Martin Krause-Ablass, Experte für
Konsumentenfinanzierung bei Roland Berger. "Hier sollten Banken aktiv
werden, denn mit ihren traditionellen Geschäftsmodellen können sie
diese Anforderungen nicht mehr erfüllen."

Entsprechend zeigt sich das Bild bei der Frage nach angestrebten
Verbesserungen: So wollen 60 Prozent der Onlineanbieter die Zeit
zwischen Antrag und Zusage verkürzen, über 80 Prozent aller Befragten
planen den Einkaufsprozess (Customer Journey) über alle
Vertriebskanäle zu verbessern und Daten effizienter zu nutzen. Als
die drei wichtigsten strategischen Themen bis 2018 ergibt die Umfrage
die Optimierung der Vertriebskanäle, die Anpassung der Marketing- und
Preisstrategie und die Verbesserung der IT-Infrastruktur und der
Operations.

Fünf Handlungsfelder zum Umgang mit Risiken, Chancen,
Herausforderungen

Basierend auf den Umfrageergebnissen haben die Roland
Berger-Experten fünf Handlungsfelder erarbeitet, auf denen
Unternehmen der Finanzbranche aktiv werden sollten, um sich für die
Zukunft fit zu machen. "Der erste Schritt ist, das eigene Angebot
insgesamt auf den Prüfstand zu stellen", sagt Krause-Ablass. "Ziel
muss dabei sein, das Risiko, Kunden an neue, innovative Wettbewerber
zu verlieren, nicht nur zu minimieren, sondern sich neue Chancen zu
schaffen." Darauf aufbauend folgen dann weitere Schritte zur
strategischen Transformation wie das Überarbeiten der "Customer
Journey", also des Wegs, den der Kunde vom Erstkontakt bis zum
Vertragsabschluss zurücklegt, der Aufbau neuer Partnerschaften oder
eine optimierte Nutzung von Daten, um Wettbewerbsvorteile
auszuspielen.

"Egal ob traditionelle Bank oder Auto-Finanzierer,
Konsumentenkredit-Spezialist oder Kreditvermittler: In den kommenden
Jahren wird sich die gesamte Branche wandeln", sagt Roland
Berger-Finanzexperte Hach. "Wer rechtzeitig handelt und die
Veränderungen für sich nutzt, wird aus der zu erwartenden
Konsolidierung gestärkt hervorgehen."

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
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führenden Unternehmensberatungen mit deutscher Herkunft und
europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36 Ländern ist
das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten erfolgreich aktiv.
Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an zentralen
Wirtschaftsstandorten weltweit. Das Beratungsunternehmen ist eine
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Roland Berger
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