Big Data: Hasso-Plattner-Institut stellt neuste Ergebnisse aus Spitzenforschungslabor vor
Geschrieben am 31-03-2016 |
Potsdam (ots) - Kann die blitzschnelle Auswertung riesiger
medizinischer Datenmengen von Intensivstationen dabei helfen,
frühzeitig das Abgleiten eines Patienten in einen kritischen Zustand
zu erkennen? Mit solchen und anderen Fragen beschäftigen sich am 5.
April Informatikforscher aus Europa am Potsdamer
Hasso-Plattner-Institut (HPI). Die im Spitzenforschungslabor "HPI
Future SOC Lab" arbeitenden Wissenschaftler präsentieren Ergebnisse
aktueller Big-Data-Forschungsprojekte. Unter anderem geht es auch
darum, wie die Biologie Karlsruher Informatiker inspiriert hat,
Algorithmen zur näherungsweisen Lösung von Optimierungsproblemen zu
finden. HPI-Forscher zeigen, wie private Infrastrukturen für Cloud
Computing so mit anderen verbunden werden können, dass es bei
Speicherung und Verarbeitung keine Probleme mit dem Datenschutz und
der Privatsphäre gibt. Mehr Informationen zur Tagung hier:
http://hpi.de/forschung/future-soc-lab.html.
Gastgeber des Treffens von Wissenschaftlern aus Universitäten,
Forschungsinstituten und Unternehmen sind HPI-Direktor Prof.
Christoph Meinel und Prof. Andreas Polze, Leiter des Fachgebiets
Betriebssysteme und Middleware. "Seit Eröffnung unseres Labors 2010
haben Wissenschaftler aus fast 20 Nationen, darunter neben
Deutschland zum Beispiel China, USA, Südafrika und Spanien, dessen
Infrastruktur für rund 330 Forschungsprojekte genutzt", berichtet der
Institutsleiter. Laufend würden neue Anträge eingereicht: "So wird
auf der Tagung unter anderem über die Aufnahme von Projekten aus
Mexiko, Irland, Schweden und Singapur entschieden", sagt Meinel.
Abgesehen von neuen Projekten präsentiert der HPI-Direktor am so
genannten "Future SOC Lab Day" auch neue Hardware des
Industriepartners EMC. Der amerikanische IT-Konzern rüstet das
Spitzenforschungslabor des Instituts um ein Speicher- und
Backup-System mit zusammen 300 TB Speicherplatz auf.
Die Tagesordnung der Veranstaltung listet neben Vorträgen des
Industriepartners SAP zu seiner In-Memory-Data-Management-Plattform
HANA auch die Vorstellung eines Dortmunder Forschungsprojekts zu
maschinellem Lernen und Data Mining auf. Eine andere Präsentation
widmet sich dem maschinellen Lernen im Zusammenhang mit der Frage,
wie man beim automatischen Analysieren von Bildern auf der
Bilder-Plattform Flickr per neuronalen Netzen bestimmte visuelle
Konzepte erkennt. Ferner wollen schwedische Forscher mithilfe neuer
Analyse-Werkzeuge Erkenntnisse aus Bewegungsdaten norwegischer
Mobilfunkkunden gewinnen.
Hintergrund zum HPI Future SOC Lab
Das im Juni 2010 eingerichtete HPI Future SOC Lab stellt zusammen
mit seinen internationalen Industriepartnern (EMC, Fujitsu, Hewlett
Packard Enterprise und SAP) kostenlos eine besonders leistungsfähige
Infrastruktur für die akademische Forschung bereit. Für die Projekte
stehen modernste Serversysteme mit sehr vielen Rechenkernen, hoher
Arbeitsspeicherkapazität und großem Festplattenspeicher-Volumen zur
Verfügung. Dazu zählen zum Beispiel ein Clustersystem mit 1.000
Kernen, mehrere leistungsfähige Server sowie aktuelle
Netzwerktechnik, unter anderem für Untersuchungen an der
In-Memory-Lösung HANA der SAP SE. Im Sommer 2013 wurde von Hewlett
Packard die "Converged Cloud" am Spitzenforschungslabor in Betrieb
genommen. Mit dieser Private-Cloud-Lösung ist es den Wissenschaftlern
möglich, verschiedene Rollen (Cloud-Provider und Cloud-Nutzer)
einzunehmen und diese für ihre Zwecke zu analysieren. Zuletzt wurde
dem umfangreich ausgestatten Future SOC Lab ein Storage- und
Backup-System des Industriepartners EMC mit rund rund 300 TB
Speicherkapazität hinzugefügt. Das Labor ermöglicht dem HPI und
Projektpartnern Forschung in den Bereichen Sicherheit, Big Data
Analytics und Cloud Computing. Beispiele finden sich u.a. im "Machine
Learning for Intrusion Detection" am HPI und in
Kooperationsprojekten, wie dem EU-Projekt "Scalable Secure
Infrastructure for Cloud Operations" (SSICLOPS) und dem schwedischen
"BigData@BTH".
Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut
Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH
(https://hpi.de) in Potsdam ist Deutschlands universitäres
Exzellenz-Zentrum für IT-Systems Engineering. Als einziges
Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und
Master-Studiengang "IT-Systems Engineering" an - ein besonders
praxisnahes und ingenieurwissenschaftliches Informatik-Studium, das
von derzeit 480 Studenten genutzt wird. Die HPI School of Design
Thinking, Europas erste Innovationsschule für Studenten nach dem
Vorbild der Stanforder d.school, bietet 240 Plätze für ein
Zusatzstudium an. Insgesamt zwölf HPI-Professoren und über 50 weitere
Gastprofessoren, Lehrbeauftragte und Dozenten sind am Institut tätig.
Es betreibt exzellente universitäre Forschung - in seinen elf
Fachgebieten des IT-Systems Engineering, aber auch in der HPI
Research School für Doktoranden mit ihren Forschungsaußenstellen in
Kapstadt, Haifa und Nanjing. Schwerpunkt der HPI-Lehre und -Forschung
sind die Grundlagen und Anwendungen großer, hoch komplexer und
vernetzter IT-Systeme. Hinzu kommt das Entwickeln und Erforschen
nutzerorientierter Innovationen für alle Lebensbereiche. Das HPI
kommt bei den CHE-Hochschulrankings stets auf Spitzenplätze. Mit
www.open.HPI.de bietet das Institut seit September 2012 ein
interaktives Internet-Bildungsnetzwerk an, das jedem offen steht.
Pressekontakt:
HPI-Pressestelle: presse@hpi.de. Frank Wittmann, Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: +49 (0)331 5509-295.
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