Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Rentenversicherung
Geschrieben am 01-04-2016 |
Bielefeld (ots) - Mütterrente, Rente mit 63, Mindestlohn und nun
auch noch die Lebensleistungsrente? Natürlich gibt es gute Argumente,
dass jemand, der 40 Jahre lang gearbeitet hat, im Alter eine Rente
erhalten soll, die spürbar über dem Niveau der Sozialhilfe liegt. Und
natürlich ist es gerecht, dass jemand, der schon zu Lebzeiten aus
unterschiedlichen Gründen wenig verdiente, nicht im Alter noch
dafür bestraft wird. Doch auch wenn es sich nicht um »Wohltaten«
handelt: Auch gute und gerechte Maßnahmen müssen bezahlt werden.
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles will das Geld aus dem
Steuertopf nehmen. Das ist kurzsichtig. Wenn Mehrausgaben bei der
Rente selbst in Zeiten, in denen die Zahl der Erwerbstätigen auf
Rekordniveau gesprungen ist, nicht aus den Einnahmen gedeckt werden:
Wie wird das erst sein, wenn sich unter dem Einfluss des
demografischen Wandels wieder Löcher in der Rentenkasse auftun? Die
Jungen in der Politik denken weiter - und nachhaltiger. Schließlich
müssen sie später außer für diesen Beschluss auch für die Zinsen
der Schulden von heute aufkommen. Die weitere schrittweise
Heraufsetzung des Rentenalters, von der Jungen Union gefordert, ist
natürlich unpopulär. Aber sie wäre der beste Weg, die
Altersversorgung abzusichern.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
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