Rheinische Post: Wirtschaftsweisen-Chef Schmidt warnt EZB vor Finanzrisiken
Geschrieben am 02-04-2016 |
Düsseldorf (ots) - Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph
Schmidt, hat die Europäische Zentralbank (EZB) vor Risiken für die
Finanzstabilität des Euro-Raums durch ihre expansive Geldpolitik
gewarnt. "Die derzeitigen expansiven geldpolitischen Maßnahmen sind
nicht ohne Risiko für die Finanzstabilität im Euro-Raum", sagte
Schmidt der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Samstagausgabe). "Dazu kommt, dass die expansiven Maßnahmen offenbar
nur noch sehr begrenzt wirken", sagte der Vorsitzende des
Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen
Entwicklung. "Zudem wird die Reformbereitschaft der Euro-Staaten
dadurch nicht gerade gefördert, weil diese die Konsequenzen ihres
Handelns nicht selbst tragen müssen", sagte Schmidt. "Die Gefahr
einer Deflation sehe ich nicht", sagte er. Die derzeit geringe
Inflationsrate im Euro-Raum werde vor allem von den geringen
Ölpreisen verursacht. Im kommenden Jahr werde sie wieder bei etwa 1,5
Prozent liegen. "Letztlich werden nur die allseits eingeforderten,
aber immer weiter hinausgezögerten Strukturreformen in den
Euro-Mitgliedstaaten eine langfristige wirtschaftliche Erholung
bringen können", sagte Schmidt.
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