PanamaPapers: NDR und WDR berichten über Datenleck
Geschrieben am 03-04-2016 |
Hamburg (ots) - Ein Datenleck bei einem der größten Anbieter für
Briefkastenfirmen bringt zahlreiche Staats- und Regierungschefs sowie
weitere Politiker in aller Welt in Schwierigkeiten. Die Unterlagen
zeigen, wie sie in Geschäfte mit Offshore-Konstruktionen verstrickt
sind. Das Leck umfasst E-Mails, Urkunden, Kontoauszüge, Passkopien
und weitere Dokumente zu rund 214.000 Gesellschaften, vor allem in
Panama und auf den Britischen Jungferninseln.
Die Daten legen die Offshore-Geschäfte von insgesamt 140
Politikern und hohen Amtsträgern aus aller Welt offen. Insgesamt
finden sich in den Unterlagen die Namen von zwölf amtierenden und
ehemaligen Staats- und Regierungschefs, zum Beispiel die
Premierminister von Island und Pakistan und die Präsidenten von
Argentinien und der Ukraine. In den Unterlagen tauchen aber auch
Namen von Spionen, Drogenhändlern und anderen Kriminellen auf. Zudem
haben zahlreiche Sportstars und Prominente Offshore-Firmen genutzt.
Namen mehrerer enger Vertrauter von Russlands Präsident Vladimir
Putin finden sich in den Unterlagen wieder. Einer ist Sergej
Roldugin, der als bester Freund des Präsidenten gilt und Taufpate
seiner Tochter ist. Roldugin, in Russland ein bekannter Cellist, war
an einem Netz von Briefkastenfirmen beteiligt, in dem innerhalb
weniger Jahre mehr als zwei Milliarden US-Dollar verschoben wurden.
Auch international sanktionierte Geschäftsleute wie der Cousin von
Präsident Baschar al-Assad oder Monarchen, wie der König von
Saudi-Arabien haben den Unterlagen zufolge Offshore-Firmen genutzt.
Die Daten stammen von der panamaischen Anwaltskanzlei Mossack
Fonseca. Eine anonyme Quelle hat sie der Süddeutschen Zeitung
überlassen, die sie mit dem Internationalen Konsortium Investigativer
Journalisten (ICIJ) sowie dem NDR und dem WDR teilte. Insgesamt
umfasst das Leck 11,5 Millionen Dateien, der größte Teil davon aus
den Jahren 2005 bis 2015. Der Datensatz ist 2,6 Terabyte groß. Die
Rechercheergebnisse betreffen nahezu jedes Land der Erde und werden
seit dem Abend des 3.April weltweit von 109 Medien unter dem Titel
"PanamaPapers" veröffentlicht.
In Deutschland haben Journalisten des NDR Fernsehens, des
Radioprogramms NDR Info und des WDR die Unterlagen in mehrmonatiger
Arbeit ausgewertet, gemeinsam mit den Kollegen der Süddeutschen
Zeitung.
Im Fernsehen berichten NDR und WDR ab heute, Sonntag, 3. April, in
der 20 Uhr Ausgabe der Tagesschau, den Tagesthemen sowie ab 21.45 Uhr
in der Talksendung "Anne Will". Im Radio berichtet das
Informationsprogramm NDR Info am selben Abend ab 20.15 Uhr in einer
Sondersendung über die PanamaPapers.
Online berichtet Tagesschau.de mit einer Multimedia-Geschichte,
auf ndr.de und wdr.de finden sich umfangreiche Texte. Das NDR
Medienmagazin "ZAPP" berichtet am Mittwoch, 6.April, um 23.20 Uhr
monothematisch unter dem Titel "Eine Quelle, 400 Journalisten - Die
Geschichte der PanamaPapers".
3.April 2016/lou
Pressekontakt:
NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199
http://www.ndr.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
588232
weitere Artikel:
- Das Erste, Montag, 4. April 2016, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Martin Schulz, Präsident Europäisches
Parlament, Thema: Konferenz zu Asyl und Migration in Europa
8.05 Uhr, Cem Özdemir, Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen,
Thema: Abschiebung von Flüchtlingen
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- Südwest Presse: KOMMENTAR · GRIECHENLAND Ulm (ots) - Dauer-Déjà-vu
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat offensichtlich die Nase
voll. Kaum anders lässt sich die Existenz des mitgeschnittenen
Telefonats erklären, das Wikileaks veröffentlicht hat und das bisher
von keiner Seite dementiert wurde. Ob nun mit voller Absicht lanciert
oder nicht, die IWF-Bosse sind es leid, seit der ersten
Griechenlandkrise vor sechs Jahren in einer Art Dauer-Déjà-vu
festzustecken. Erst heben die Griechen die Hand, dass ihnen ohne
finanzielle Unterstützung die Pleite drohe, dann wird mehr...
- NRZ: Naturschützer in Sorge wegen geplanter Rheinvertiefung Essen (ots) - Umweltschützer sind alarmiert wegen der sich
abzeichnenden Rheinvertiefung zwischen Duisburg und
Dormagen-Stürzelberg. "Das ist ein gravierender Eingriff ins
Ökosystem Rhein, der mit den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie
absehbar nicht zu vereinen ist", sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter
des BUND in Nordrhein-Westfalen, der Neue Ruhr/Neue Rhein Zeitung
(Ausgabe 4. April).
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat den Ausbau des
46,5 Kilometer langen Flussabschnittes jetzt mit Investitionskosten
von mehr...
- Thüringische Landeszeitung: Die menschliche Gier - Dunkle Finanz-Kanäle nach Panama / Leitartikel von Axel Zacharias zu den an die Öffentlichkeit gelangten "Panama Papers" über Steuern sparende Briefk Weimar (ots) - Der Fall der "Panama Papers" stellt wohl eine
historische Zäsur dar: Was man zuvor immer schon ahnte, ist jetzt
Gewissheit. Sogenannte Vorbilder aus allen gesellschaftlichen
Bereichen sind alles andere als dies, weil die menschliche Gier, der
Drang nach Profitmaximierung sie dazu trieb, das für Schulen, Straßen
und Brücken, Kitas, Renten, mehr Polizisten und Flüchtlinge - ja auch
dafür - bestimmte Geld zu hinterziehen.
Diese erwähnte Gier ist universell - der Weg vom Steuersparen zum
Steuerhinterziehen mitunter mehr...
- NOZ: "Panama-Papers": Bundeskriminalamt sieht Lücken im Kampf gegen Geldwäsche Osnabrück (ots) - "Panama-Papers": Bundeskriminalamt sieht Lücken
im Kampf gegen Geldwäsche
BKA-Chef Münch: Deutschland liegt im internationalen Vergleich im
Mittelfeld
Osnabrück. Im Kampf gegen Geldwäsche muss Deutschland nach Ansicht
des Bundeskriminalamtes (BKA) noch Lücken schließen. Im Gespräch mit
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) sagte BKA-Präsident Holger
Münch nach dem Bekanntwerden der "Panama-Papers": "Deutschland liegt
bei der Bekämpfung der Geldwäsche-Kriminalität im internationalen
Vergleich im Mittelfeld." mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|