NOZ: Schattenwirtschaftsexperte hält Pläne der Bundesregierung gegen Geldwäsche für unzureichend
Geschrieben am 06-04-2016 |
Osnabrück (ots) - Schattenwirtschaftsexperte: Pläne der
Bundesregierung gegen Geldwäsche reichen nicht
Professor Schneider schlägt Strafen vor: EU sollte Überweisungen
ablehnen
Osnabrück. Der international renommierte
Schattenwirtschaftsexperte Friedrich Schneider, Professor an der
Universität Linz, hält das von Justizminister Heiko Maas (SPD)
geplante Transparenzregister im Kampf gegen Briefkastenfirmen für
unzureichend. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Mittwoch) forderte der Wirtschaftswissenschaftler: "Deutschland und
die EU müssen Briefkastenfirmen viel strenger an die Kandare nehmen
und gewisse Zahlungen von Offshore-Konten einfach ablehnen."
Alle Überweisungen ab einer Million Dollar aus einer Steueroase
auf ein europäisches Konto sollten kontrolliert werden, sagte
Schneider. Die Behörden müssten eine Rechnung verlangen, die Auskunft
geben müsse, ob es sich etwa um den Kauf einer Immobilie oder um ein
Export-Produkt handle. Wer sich daran nicht halte, müsse bestraft
werden. Schneider sagte: "Das geht ganz einfach: Wer die
Auskunftsregel verletzt, für den werden alle Swift-Überweisungen
außer Kraft gesetzt - er kann also nicht mehr Geld nach Europa
überweisen. Das wird eine unglaubliche Disziplin bewirken." Der
belgische Finanzdienstleister Swift wickelt Banküberweisungen der
Europäer mit dem außereuropäischen Ausland ab.
Schneider forderte ferner, dass die 20 wichtigsten
Industriestaaten (G 20) mehr Druck auf Steuer-Oasen wie Panama
ausüben müssten. Insgesamt bezifferte Schneider weltweit das
Schwarzgeld-Aufkommen auf rund 600 Milliarden Dollar pro Jahr.
Deutschland liege im internationalen Vergleich bei der Geldwäsche im
unteren Drittel. Die Schätzung des Bundesfinanzministeriums, wonach
jedes Jahr 100 Milliarden Euro Schwarzgeld in Deutschland gewaschen
werden, hält Schneider für stark überhöht: "Diese Angabe ist total
utopisch." Der Experte beziffert die Zahl lediglich auf rund 20
Milliarden Euro, also nur ein Fünftel.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
588355
weitere Artikel:
- NOZ: Pro Asyl hält Asylentscheidungen auf EU-Ebene für unpraktikabel Osnabrück (ots) - Pro Asyl hält Asylentscheidungen auf EU-Ebene
für unpraktikabel
Chef Burkhardt: Politisches Ablenkungsmanöver der EU-Kommission
Osnabrück. Die Menschenrechtsorganisation Pro Asyl hält die Pläne
der EU-Kommission für Asylentscheidungen auf europäischer Ebene für
völlig unpraktikabel. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Mittwoch) sagte Pro-Asyl-Geschäftsführer Günter Burkhardt:
"Wir sind da sehr skeptisch." So müsse es die Möglichkeit geben, dass
Flüchtlinge gegen abgelehnte Asylentscheide mehr...
- NOZ: Handwerk: Von Lebensleistungsrente profitiert die Arztfrau Osnabrück (ots) - Handwerk: Von Lebensleistungsrente profitiert
die Arztfrau
Generalsekretär nennt Nahles-Pläne unsolidarisch - "Gezahlt wird
an die Falschen"
Osnabrück. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks hat die von
Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) geplante
Lebensleistungsrente als "vergiftete Medizin" bezeichnet. Ohne
Prüfung der Bedürftigkeit und ohne entsprechende Beitragsleistung
werde eine Gruppe von Arbeitnehmern begünstigt, kritisierte
Generalsekretär Holger Schwannecke in der "Neuen Osnabrücker mehr...
- Rheinische Post: Entwicklungsminister Müller fordert Transaktionssteuer als Konsequenz aus der Panama-Affäre Düsseldorf (ots) - Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) fordert
nach den Enthüllungen über dubiose Briefkastenfirmen mit
Milliardeneinlagen die Einführung einer weltweiten
Transaktionssteuer. "Eine Transaktionssteuer auf den weltweiten
computergesteuerten Hochgeschwindigkeitshandel könnte ein
Finanzausgleichssystem von Superreich zu Arm finanzieren. Schon ein
Satz von 0,01 Prozent auf diese Transaktionen würde ausreichen, um
eine dreistellige Milliardensumme für einen UN-Fonds zu erzielen",
sagte der Minister der in Düsseldorf mehr...
- Rheinische Post: CDU-Vize Strobl soll Super-Minister in Stuttgart werden Düsseldorf (ots) - Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Thomas
Strobl soll in einer möglichen grün-schwarzen Koalition in
Baden-Württemberg Vize-Ministerpräsident und Minister mit den
Zuständigkeiten für Inneres, Integration und Infrastruktur werden.
Dazu habe sich Strobl in Gesprächen mit der Berliner Parteiführung
bereit erklärt, berichtet die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische
Post" (Mittwochausgabe) unter Berufung auf CDU-Kreise. Der Führung
eines Super-Ministeriums mit solch zentralen Zuständigkeiten werde er
sich nicht mehr...
- Rheinische Post: Zahl der BAMF-Mitarbeiter auf 4780 gestiegen Düsseldorf (ots) - Die Zahl der Mitarbeiter im Bundesamt für
Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist auf derzeit 4780 gestiegen. Das
teilte die Behörde auf Anfrage der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) mit. "Bis Mitte des Jahres
werden alle neuen Einstellungen abgeschlossen sein", sagte eine
Sprecherin. Um eine schnellere Bearbeitung der sich häufenden
Asylanträge zu ermöglichen, wurden dem Bundesamt für das laufende
Jahr 7300 Stellen im Personalhaushalt genehmigt. Davon sind 6300
Planstellen, die restlichen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|