Westfalenpost: Der Staat taugt nicht als Croupier / Kommentar von Tobias Blasius zu den NRW-Spielcasinos
Geschrieben am 18-04-2016 |
Hagen (ots) - Der Staat ist nicht der bessere Unternehmer.
Offenbar erst recht nicht der bessere Croupier. Der Niedergang der
landeseigenen Casino-Gesellschaft Westspiel wird in immer grelleren
Farben ausgeleuchtet. Seit es die Zocker scharenweise ins Internet
und in Wettbüros zieht, schrumpfen die Bruttospielerträge rasant.
Drinnen jedoch herrscht der Geist der großen alten Zeit, mit
Luxus-Partys für 70 000 Euro und Lustreisen nach Las Vegas. Wie
einst bei der WestLB scheint sich eine öffentlich-rechtliche
Verschwendungskultur breit gemacht zu haben. Die Schlussrechnung
dürfte wie immer der Steuerzahler begleichen.
Mit dem bundesweit beachteten und viel kritisierten Verkauf von
zwei Warhol-Bildern konnte vor zwei Jahren die Westspiel-Pleite
gerade noch abgewendet werden. Ausgerechnet mit dem Bau einer
zusätzlichen Spielbank in Köln und neuen Klimper-Automaten für die
alten Casinos soll nun das Geschäftsmodell gerettet werden. Der
ursprüngliche Gedanke der staatlichen Suchtprävention verkommt so
vollends zum Witz.
Das Land will seine Casinos retten, weil trotz der maroden
Finanzen noch immer Jahr für Jahr Millionen für die Wohlfahrtspflege
abgezweigt werden. Doch die Debatte, ob die öffentliche Hand wirklich
selbst den Roulettetisch bereit halten muss, ist längst im Gange.
Der nordrhein-westfälische Wirtschaftsminister Garrelt Duin (SPD)
hat als erster die Westspiel-Privatisierung ins Gespräch gebracht.
Noch wird er ausgebremst vom Kollegen Finanzminister Norbert
Walter-Borjans. Doch beendet wirkt die Debatte noch lange nicht.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
589212
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Verhungern oder ertrinken / Kommentar von Martin Korte zur Flüchtlingskrise Hagen (ots) - Haben wir wirklich geglaubt, das Problem sei gelöst,
weil die Balkan-Route versperrt ist? Nein, mit Zäunen rund um Europa
lässt sich die Flüchtlingskrise nicht aus der Welt schaffen. Wer das
denkt, unterschätzt die Verzweiflung der Menschen, die vor Krieg und
Armut fliehen. Sie suchen sich Alternativen.
Lebensgefährliche Alternativen, wie die erneute mutmaßliche
Tragödie im Mittelmeer belegt. Zahlreiche Menschen sind
wahrscheinlich elendig ertrunken. Warnungen gab es vorher genug, vor
allem aus Italien. Dort werden mehr...
- Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu Flüchtlingen Stuttgart (ots) - Je ruhiger die See im Frühjahr wird, umso mehr
Flüchtlinge und/oder Migranten werden nach Europa strömen. Die
Balkanroute mag verrammelt sein; das Mittelmeer steht offen. Helfen
gegen den Zustrom werden allenfalls - da schon so viele Chancen
verstrichen sind - langfristige, aufwendige Investitionen in Afrika
und eine Beruhigung im Nahen Osten. Bei allem, was Europa bis dahin
tut - es sollte zusehen, dass es nicht einen seiner größten
Reichtümer verliert, auf die es bis jetzt so stolz ist: seine
Menschlichkeit. mehr...
- Westfalen-Blatt: zur Flüchtlingspolitik Bielefeld (ots) - Auch wenn die Zahl der Freunde des türkischen
Staatspräsidenten Erdogan in der EU überschaubar sein dürfte - die
Außenminister der Union würden sich zweifellos wünschen, einen derart
starken Ansprechpartner auch in den nordafrikanischen Ländern zu
haben. So bleibt der Versuch, die erkennbar anrollende Fluchtwelle
über Libyen zu stoppen, derzeit darauf beschränkt, sich der
Seenotrettung verunglückter Schiffbrüchiger zu widmen. Für einen
umfassenderen Einsatz hat Europa kein Mandat und wird auch auf
mittlere Sicht mehr...
- Westfalen-Blatt: zu Brasilien Bielefeld (ots) - Angela Merkel und Dilma Rousseff verbindet
einiges: Sie sind starke Frauen an der Spitze der jeweils größten
Volkswirtschaft Europas und Lateinamerikas. Beide sind hart im
Nehmen, die eine wuchs in der DDR auf, die andere während der
Herrschaft der Militärs. Die Deutsche wird mehr in der politischen
Mitte als bei den Konservativen verortet. Die Brasilianerin gilt als
gemäßigte Linke aus ursprünglich radikalem und unbestechlichem
Arbeitermilieu. Und beiden bläst der politische Wind ins Gesicht.
Hier enden allerdings mehr...
- Mittelbayerische Zeitung: Günstiges Öl wird auf Dauer teuer / So schön die niedrigen Preise für einige sind: Langfristig lohnt sich teures Tanken mehr. Leitartikel von Martin Anton Regensburg (ots) - Ausgiebiges Grinsen an der Tankstelle,
erstaunte Blicke bei der Heizkostenabrechnung - Menschen, die Autos
mit Verbrennungsmotoren fahren oder einen Heizölkessel besitzen
gehören augenscheinlich zu den Gewinnern der aktuellen Ölpreiskrise.
Auch in anderen Bereichen kommt es aufgrund der niedrigen
Energiekosten zu Einsparungen. Insgesamt könnte eine länger
anhaltende Phase billigen Öls die Menschen aber teuer zu stehen
kommen. Denn zunächst gibt es schwere politische Folgen. Nicht nur
die Volkswirtschaften in den mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|