Saarbrücker Zeitung: FDP-Chef Christian Lindner fordert Zusammenführung von Grundsicherung und Rente - Riester-Versicherer sollen riskantere Anlagen wagen dürfen
Geschrieben am 20-04-2016 |
Berlin / Saarbrücken. (ots) - FDP-Chef Christian Lindner hat
gefordert, die Grundsicherung im Alter mit der Rente zusammenzulegen.
"Menschen, die keine existenzsichernden Ansprüche in der gesetzlichen
Rentenversicherung erworben haben, sollen künftig nicht mehr vom
Sozialamt abhängig sein", schrieb Lindner in einem Gastbeitrag für
die "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) zur aktuellen
Rentendebatte. Einkünfte aus einer freiwilligen Altersvorsorge
sollten dabei nur teilweise auf die Grundsicherung angerechnet
werden, damit ein Anreiz zur Privatvorsorge bleibe. Um die
Riester-Verträge angesichts der Niedrigzinsphase attraktiver zu
machen, schlug Lindner zudem vor, den Versicherern "rentablere
Anlageformen" zu erlauben, darunter auch direkte Investitionen in
Unternehmen. Lindner sprach sich ferner für einen flexiblen
Renteneintritt aus. Zudem sollten die Bürger über ein spezielles
Internetportal jederzeit auf einem "Vorsorgekonto" ihre kompletten
Alterseinkünfte erfahren können, um Versorgungslücken frühzeitig
aufdecken zu können. "Ob gesetzliche, private oder betriebliche
Altersvorsorge - auf der Online-Plattform soll die bisher erreichte
Summe der eigenen Ansprüche abgebildet werden." Scharf kritisierte
Lindner Vorschläge von SPD-Chef Sigmar Gabriel und CSU-Chef Horst
Seehofer zur Stabilisierung der gesetzlichen Renten. Dies sei ein
"Wettrennen um die nächste Rentenerhöhung" und folge wahltaktischem
Kalkül. "Auch die Generation der Enkel hat Fairness verdient",
schrieb Lindner. In dem Beitrag stellte der FDP-Chef die gesetzliche
Rente aber nicht grundsätzlich in Frage, sondern verlangte einen Mix
aus verpflichtender und freiwilliger Vorsorge. "Wer mehr vorgesorgt
hat, muss im Alter auch höhere Leistung bekommen", so Lindner.
Pressekontakt:
Saarbrücker Zeitung
Büro Berlin
Telefon: 030/226 20 230
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