Hiscox Online Art Trade Report 2016: Online-Auktionshäuser, soziale Medien und mobile Nutzung auf dem Vormarsch (FOTO)
Geschrieben am 19-04-2016 |
München (ots) -
Die Relevanz des Online-Kunsthandels nimmt weiter zu und auch
traditionelle Player öffnen sich für den Kunstkauf über das Internet.
- Der Online-Kunstmarkt wächst 2015 um 24% auf 3,27 Milliarden
US-Dollar an, während global weniger Auktionskäufe getätigt
werden als im Vorjahr.
- Der Anteil der Online-Kunstkäufer liegt wie 2014
weiter stabil bei 49%: 92% der zu 2015 befragten
Online-Kunstkäufer beabsichtigen zudem, im laufenden Jahr 2016
noch mehr (48%) oder die gleiche Menge an Kunst (44%) online zu
erwerben.
- Reine Online-Auktionshäuser wie Auctionata oder Paddle8 können
2015 mehr als doppelt so viele Verkäufe verzeichnen wie in 2014,
aber auch traditionelle Auktionshäuser nutzen das Online-Segment
erfolgreich.
- Kleine Galerien setzen vermehrt auf den Online-Kanal (2012: 22%
vs. 2015: 28%), jedoch verfügen 39% bisher noch über keine
Online-Strategie (2012: 41%).
- Der Einfluss sozialer Medien wächst vor allem in der Zielgruppe
der unter 35-Jährigen stark an (2015: 42% vs. 2014: 27%).
Der vierte Online Art Trade Report des britischen
Spezialversicherers Hiscox zeigt, dass sich der Kunstmarkt weiter
positiv entwickelt und 2015 rund 3,27 Milliarden Dollar umgesetzt
hat. Mit 24% Wachstum entwickelt sich der Online-Kunstmarkt zwar
langsamer als noch im Jahr 2014 (68%), ist jedoch im Vergleich zum
global rückläufigen Kunstmarkt weiterhin auf Wachstumskurs.
Robert Read, Head of Fine Art bei Hiscox, kommentiert: "Wir
beobachten, dass besonders das Online-Segment, über das vorwiegend
niedrigpreisige Werke unter 10 000 Dollar gehandelt werden, vom
rückläufigen Trend unberührt bleibt und sich weiterhin sehr gut
entwickelt. Hingegen werden Werke im mittleren und hohen Preissegment
weiterhin überwiegend offline verkauft, was 2015 offenbar nicht
weiter an Attraktivität gewinnen konnte."
Der Anteil der Internet-Käufer unter den befragten 672
Kunstkäufern bleibt mit 49% im Vorjahresvergleich konstant. Jedoch
etabliert sich der Online-Kauf unter den vorhandenen Internet-Käufern
weiter: 92% von ihnen planen im nächsten Jahr 2016 mehr (48%) oder
zumindest gleich viel (44%) Kunst auf digitalen Wegen zu erwerben.
Bei den Online-Käufern unter 35 Jahren wollen sogar 68% in den
kommenden zwölf Monaten noch mehr über digitale Kanäle erwerben als
im abgelaufenen Jahr. Insgesamt scheint der Aufwärts-Trend des
Online-Kunstmarktes dennoch leicht abzukühlen. 2015 haben unter den
"Kunst-Neukäufern " im Vergleich zu 2014 insgesamt weniger Befragte
Kunst online erworben (2015: 41% vs. 2014: 43%). Auch bei den jungen
Käufern zeigt sich diese Entwicklung (2015: 43% vs. 2014: 46%).
"Besonders die jungen Käufer sehen Kunst nach unserer Befragung als
Wertanlage und sind auf dem global rückläufigen Kunstmarkt unter
Umständen zögerlicher bei Investitionen, was den Wachstumstrend
abbremsen könnte", so Read.
Auktionshäuser auf Wachstumskurs
Eine zentrale Rolle im wachsenden Online-Segment nehmen
Auktionshäuser offline wie online ein: Online-Pure-Player wie
Auctionata und Paddle8 können 2015 mehr als doppelt so viele Verkäufe
verzeichnen wie 2014, aber auch traditionelle Anbieter nutzen den
Online-Handel wie zum Beispiel Sotheby's mit über 100 Millionen
Dollar Umsatz im Jahr 2015 erfolgreich. Auch Christie's setzte 36,4
Millionen Dollar digital um, was einem Wachstum von über 11%
entspricht. Beim neuen Hiscox Online Art Platform Ranking, das die
Zufriedenheit und Gewohnheiten der Befragten beim Besuchen von
Online-Kunst-Plattformen untersucht, liegen traditionelle Anbieter in
Sachen Kauferfahrung und Qualität allerdings noch vor der Konkurrenz
aus dem Netz. Die digitalen Anbieter belegen aber ebenfalls bereits
Plätze innerhalb der Top 10.
Galerien freunden sich langsam mit dem Online-Handel an
Zaghaft, aber doch wahrnehmbar, unternimmt auch die Galerie-Szene
erste Digitalisierungsversuche: Kleine Galerien bieten zunehmend
Online-Optionen an. Im Vergleich zur letzten Galerie-Befragung aus
dem Jahr 2012 kletterte der Wert von 22% auf 28% in der diesjährigen
Befragung. Ebenso generieren 41% der Galerien Umsätze über
Drittanbieter wie 1stdibs, Artsy oder Artnet und 26% planen dies
zumindest in den nächsten zwölf Monaten. Von einer ganzheitlichen
Durchdringung kann hier allerdings noch nicht die Rede sein: 39% der
Galerien haben bisher noch gar keine Online-Kanal-Strategie (2012:
41%). Fortschrittlicher gehen Galerien beim Thema Marketing vor:
Bereits 81% bewerben Galerie und Künstler über soziale Netzwerke.
Soziale Medien beeinflussen vor allem Generation Y
Deutlich zeigt sich der Online-Trend am Kunstmarkt auch bei der
sogenannten Generation Y. Jeder fünfte Befragte unter 35 (19%)
tätigte seinen ersten Kunstkauf über das Internet (2014: 9%). 42% der
jungen Befragten gaben an, sich beim Kunstkauf über Social Media
inspirieren zu lassen (31% bei allen Befragten). Als wichtigster
Kanal der jungen Kunstkäufer sticht hier Instagram hervor, den 65%
als erste Anlaufstelle zum Teilen von Fotos und Videos nutzen. Für
57% ist die Kunst neben der emotionalen Bedeutung auch eine
Wertanlage. Auch im Durchschnitt aller Befragten nehmen soziale
Medien an Bedeutung zu: Lag die Nutzung im Vorjahr noch bei 24%,
spielen Facebook und Co. 2015 bereits für 31% eine wichtige Rolle.
Gerade mit Blick auf die junge Zielgruppe sollten Anbieter auch
ihre mobile Strategie nicht vernachlässigen. Immerhin 16% der
Befragten unter 35 gaben an, via Smartphone oder Tablet Kunst
erworben zu haben. Zudem liefen 2015 22% aller digitalen Kunstkäufe
auf den befragten Plattformen über mobile Endgeräte. "Digitale
Strategien haben vor allem in der jungen Zielgruppe eine wachsende
Bedeutung. Klassische Anbieter und Galerien müssen die
Herausforderungen annehmen, um ihren Vertrauensvorsprung zu nutzen,
den ihnen die Käufer heute noch einräumen."
Den ausführlichen Report finden Sie unter:
https://www.hiscox.co.uk/online-art-trade-report/
Über den Hiscox Online Art Trade Report 2016
Der Hiscox Online Art Trade Report 2016 ist der vierte
Jahresbericht seiner Art. Der diesjährige Bericht beschäftigt sich
vor allem mit den Trends beim unmittelbaren Kunstkauf auf
verschiedenen Typen von Online-Plattformen. Die Studie untersucht,
was Personen kaufen, wie viel sie auf diesem Weg ausgeben und
bestehende Markthindernisse. Kunstkäufer wurden zudem gefragt, welche
Veränderungen vorgenommen oder Dienstleistungen angeboten werden
könnten, um das Vertrauen gegenüber Onlinekäufen unter neuen und
bestehenden Sammlern zu stärken.
Die Untersuchung wurde von der auf Kunstmarktanalysen
spezialisierten Firma ArtTactic zwischen Dezember 2015 und Januar
2016 durchgeführt. Die Ergebnisse basieren auf den Antworten von 672
internationalen Kunstkäufern (befragt mittels der Kundenmailingliste
von ArtTactic, Twitter und Facebook). Die meisten Umfrageteilnehmer
aus dem letzten Jahr nahmen auch an der diesjährigen Befragung teil.
Die Stichprobe wurde jedoch gezielt um junge Kunstkäufer erweitert.
Dies erlaubte Hiscox einen besseren Einblick in die aktuellen Trends
des Online-Kunstkaufs und für das Verhalten der nächsten Generation
der Kunstkäufer, um so deren Bedenken wie auch Erwartungen an den
Online-Kunstkauf besser zu verstehen. Obwohl der Fokus dieser Studie
auf Fine Art liegt, ließ der Spezialversicherer auch die
Kaufgewohnheiten der Onlinekunstkäufer in Bezug auf andere
Online-Sammlerstücke untersuchen. Mit dem Hiscox Online Kunst
Plattform Ranking erweitert der Spezialversicherer dieses Jahr den
Report zu früheren Berichten. Es basiert auf den qualitativen
Antworten von 672 Kunstkäufern auf die Frage nach ihren Gewohnheiten
sowie ihrer Wahrnehmung und Zufriedenheit von Besuchen und Einkäufen
auf verschiedenen Online- Kunst-Plattformen.
Anfang 2013 befragte Hiscox schon einmal 58 Galerien für
zeitgenössische Kunst. 2016 nahm der Spezialversicherer die Befragung
über ihre Wahrnehmung des Online- Kunstmarkt und ihre Online-Verkäufe
mit 127 Galerien und Händlern wieder auf. 63% dieser Galerien werden
bis zur zeitgenössischen Kunst in Verbindung gebracht, während 37%
eine größere Auswahl an Händlern in verschiedenen Sammelgebieten, wie
Design, dekorative Kunst, Antiquitäten und Alte Meister, vertreten.
Über Hiscox
Hiscox ist ein internationaler Spezialversicherer mit einem auf
die Absicherung beruflicher Risiken, privater Vermögenswerte und
Spezialrisiken fokussierten Versicherungsportfolio. Gegründet vor
über 100 Jahren ist das Unternehmen an der London Stock Exchange
notiert (LSE:HSX) und hat Büros in vierzehn Ländern. Kunden mit
hochwertigem Privatbesitz bietet Hiscox Versicherungen mit einer
umfassenden Allgefahrendeckung, insbesondere für Kunst, wertvollen
Hausrat, Ferienhäuser und Oldtimer sowie Lösegeldversicherungen. Für
Kunstsammlungen und Kunstausstellungen bietet Hiscox spezielle
Konzepte an. Für Geschäftskunden bietet Hiscox branchenspezifische
Vermögensschadenhaftpflicht-, D&O- und Cyberversicherungen, die auf
mittelständische Dienstleistungsunternehmen zugeschnitten sind. Hier
konzentriert sich Hiscox auf die IT-, Medien, Telekommunikations-
sowie Unternehmensberatungsbranche. Weitere Informationen finden Sie
unter www.hiscox.de.
Über ArtTactic
ArtTactic ist eine auf Kunstmarktanalysen spezialisierte Firma,
die dynamische und bedarfsgerechte Untersuchungen wie auch Kommentare
für den rasanten und sich immer verändernden Kunstmarkt bietet.
ArtTractic wurde 2001 von Anders Petterson gegründet und hat Methoden
und analytischen Rahmenbedingungen für Kunstmarktuntersuchungen
entwickelt, die oft von Ökonomen und Persönlichkeiten des
Finanzmarktes genutzt werden. ArtTacitic steht für eine neue
Dimension der Kunstmarktanalyse, indem qualitative und quantitative
Untersuchungsinstrumente zusammen mit fundiertem Wissen über
Kunstmarktabläufe kombiniert werden. ArtTactics wöchentliche
Marktuntersuchung und Analyse kann unter www.arttactic.com abgerufen
werden.
Pressekontakt:
Hiscox
Franziska Schaefer
Arnulfstraße 31
80636 München
+49 (0) 89 54 58 01 599
franziska.schaefer@hiscox.de
Yvonne Kautzner
Arnulfstraße 31
80636 München
+49 (0) 89 54 58 01 566
yvonne.kautzner@hiscox.de
LoeschHundLiepold Kommunikation
Jessica Vanscheidt
Tegernseer Platz 7
81541 München
+49 (0) 89 72 01 87 271
j.vanscheidt@lhlk.de
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