Allg. Zeitung Mainz: Nicht nur Rechtsruck / Kommentar zu Österreich von Mario Thurnes
Geschrieben am 25-04-2016 |
Mainz (ots) - Die Präsidentenwahl in Österreich ist ein
Alarmsignal - und das nicht nur wegen des Erstarkens der
Rechtspopulisten von der FPÖ. Die beiden Volksparteien SPÖ und ÖVP -
durchaus vergleichbar mit SPD und CDU - haben zusammen nicht mal ein
Viertel der Stimmen auf sich vereint. Bis 1986 kamen die beiden
gemeinsam immer auf deutlich über 80 Prozent in Nationalratswahlen.
Nun ist die Präsidentenwahl eine Personenwahl und Schlüsse von dieser
auf die allgemeine politische Situation müssen immer auch relativiert
werden. Aber dennoch bleibt es ein Alarmsignal - und das nicht nur
aufgrund der 36 Prozent, die einen Rechtspopulisten gewählt, sondern
auch aufgrund der 40 Prozent, die eine unabhängige Kandidatin und
einen Grünen gewählt haben. Nicht wegen den beiden, sondern wegen des
Verfalls der Volksparteien, der darin zu erkennen ist. Der ist in
Deutschland nicht so weit fortgeschritten. Andererseits erlebt in
Sachsen-Anhalt gerade die "Kenia-Koalition" ihre Premiere. Weil es
für SPD und CDU nicht mehr zur eigenen Mehrheit reicht, müssen die
Grünen als dritter Partner aushelfen. Über Jahrzehnte hat die Stärke
der beiden zur Stabilität der Bundesrepublik beigetragen. Wenn der
Wähler als Souverän auf diese Stabilität verzichten will, ist das
seine Entscheidung. Dass er verzichten will, haben sich die
Volksparteien selbst zuzuschreiben. Wenn eine SPD-Ministerpräsidentin
im rheinland-pfälzischen Wahlkampf sagt: Wer die CDU-Kanzlerin in der
Flüchtlingspolitik unterstützen will, müsse SPD wählen, dann sind
beide wohl verwechselbar geworden - und ihre Verzichtbarkeit ist
konsequent.
Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485890
online@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
589679
weitere Artikel:
- Allg. Zeitung Mainz: Warnschuss / Kommentar zu Haseloffs Wiederwahl von Klaus Thomas Heck Mainz (ots) - Tagein, tagaus haben Politiker der etablierten
Parteien in den vergangenen Monaten den Schulterschluss gegen die
Rechtspopulisten der AfD propagiert. In Sachsen-Anhalt indes hat die
schwarz-rot-grüne Koalition einen Fehlstart hingelegt. Mindestens
fünf Abgeordnete aus dem eigenen Lager haben Ministerpräsident Reiner
Haseloff (CDU) im ersten Wahlgang die Gefolgschaft verweigert. Das
erste sogenannte Kenia-Bündnis macht seinem Namen also alle Ehre:
Schließlich zeichnet sich die kenianische Nationalversammlung oft
durch mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Zitronenfalter / Kommentar zu den Sparplänen der Ampelkoalition von Markus Lachmann Mainz (ots) - Vielleicht sollten die Ampel-Politiker einfach mal
ehrlich sein. Die nach der Wahlniederlage angeschlagenen Grünen haben
zwei Ministerien erhalten, damit sie besser durch die Urabstimmung
kommen. Da es aber nicht sein kann, dass Grüne und Liberale genauso
viele Minister im Kabinett haben wie die Sozialdemokraten, bleibt die
SPD bei fünf Häusern. Das ist in Summe ein Ministerium mehr als
bisher. Dass es bei dem neuen Ministerium um die Wissenschaft und
nichts als die Wissenschaft geht, nimmt den Mainzer Spitzenkräften mehr...
- Lausitzer Rundschau: Die Konstruktion wackelt - Zu Sachsen-Anhalt und den Dreier-Koalitionen Cottbus (ots) - Auf dem Papier sind es lustige Namen: Ampel,
Kenia, Kiwi. In der Realität aber sind solche Koalitionen kein
Vergnügen. Das Beinahe-Scheitern des sachsen-anhaltischen
Ministerpräsidenten Reiner Haseloff gestern gab einen Vorgeschmack
auf das, was Deutschland noch öfter blühen kann. Zwar gibt es überall
mal Enttäuschte und Spieler, die sich im Dunkeln einer geheimen Wahl
austoben. Heide Simonis in Schleswig-Holstein ist so etwas 2005 auch
passiert. Neu ist aber, dass sich die politischen Strukturen stark
verändert haben. mehr...
- NOZ: Grüne kritisieren Autogipfel im Kanzleramt als "Schaufensterpolitik" Osnabrück (ots) - Grüne kritisieren Autogipfel im Kanzleramt als
"Schaufensterpolitik"
Hofreiter: Regierung verschnarcht den Wandel in der Autoindustrie
- "Gerecht wäre es, Besitzer von Dreckschleudern zur Kasse zu bitten"
Osnabrück. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter hat den Autogipfel
im Kanzleramt als " Schaufensterpolitik" kritisiert. "Mit dieser
verzagten Politik verschnarcht die Bundesregierung den nötigen
technischen Wandel in der Autoindustrie", sagte Hofreiter der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). Nötig mehr...
- NRZ: Kein Steuergeld für E-Autos - ein Kommentar von MANFRED LACHNIET Essen (ots) - Die deutsche Autoindustrie hat es geschafft: Obwohl
es ihr bislang nicht gelungen ist, ein praktisches Elektroauto auf
den Markt zu bringen, soll sie nun auch noch vom Staat belohnt
werden. Jeder Steuerzahler, ob mit oder ohne Führerschein, soll dafür
aufkommen, dass die Industrie mehr Elektroautos verkaufen kann. Das
ist Steuerverschwendung, und man fragt sich, warum der sonst
knausrige Schäuble sich nicht mehr wehrt. Ist die Autolobby stärker
als er? Will er ausgerechnet jene Unternehmen stützen, die bei den
Diesel-Abgaswerten mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|