Schwäbische Zeitung: SPD muss nicht verzagen - Leitartikel zur SPD
Geschrieben am 18-05-2016 |
Ravensburg (ots) - Willy wählen - als die SPD einst damit warb,
steckte dahinter ein ganzes Gesellschaftsbild: Die Hoffnung auf
Frieden, auf Aussöhnung, auf Modernität, mehr Kultur und Bildungs-
und Aufstiegschancen auch für Arbeiter. Doch was sagt die SPD heute
ihren Wählern? Modernität wählen? Eine offene Gesellschaft? Rente mit
63? Bildungschancen für alle? All das haben auch andere im Angebot.
Die jüngste Umfrage ist ein Schock für die Genossen: Unter 20
Prozent. Natürlich wird in einer verunsicherten Partei in einem
solchen Moment über die Führung diskutiert. Doch die Kandidatenfrage
ist nun wirklich das geringste Problem der SPD. Ihre existentielle
Frage heißt: Wer soll die SPD wählen? Die Facharbeiter sind zur Union
abgewandert, die Lehrer zu den Grünen, die Leiharbeiter zu den Linken
oder zur AfD. Die Frage nach den Wählern kann nicht ohne die Frage
nach dem Markenkern beantwortet werden. Soziale Gerechtigkeit und
Solidarität gehören zum Kern der SPD. Aus Sicht vieler Wähler hat
Gerhard Schröder diesen Kern geschleift, als er die Agenda 2010
verkündete. Als beschlossen wurde, dass arbeitslose Arbeiter nach
einem langen Arbeitsleben behandelt werden wie jene, die noch nie
eine Schaufel in die Hand genommen haben.
Doch die SPD ist nie nur mit dem Versprechen für mehr
Gerechtigkeit gewählt worden, sondern immer auch für ihren Blick in
die Zukunft. "Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht
Männer zusammen um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die
Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem
weiten, endlosen Meer", hat Antoine des St. Exupéry geschrieben.
Diese Sehnsucht, dieses Versprechen auf eine bessere Zukunft ist es,
was die SPD beherzigen muss. Und dafür hat sie eigentlich, was die
rhetorischen Fähigkeiten angeht, den richtigen Mann an der Spitze. Er
darf nur nicht verzagen. Schließlich sagt die gleiche Umfrage, die
die SPD im absoluten Tief sieht, dass 70 Prozent der SPD-Abwanderer
die SPD gerne wieder wählen würden.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
591200
weitere Artikel:
- Badische Neueste Nachrichten: zu USA/Saudis
Kommentar von Frank Herrmann Karlsruhe (ots) - Vielleicht kommt damit eine Lawine ins Rollen,
womöglich wird das ganze Kapitel noch einmal von Anfang bis Ende
unter die Lupe genommen. Als das US-Parlament die Hintergründe der
9/11-Anschläge untersuchte, blieben 28 brisante Seiten unter
Verschluss. Das alles sind Anzeichen eines Prozesses fortschreitender
Ernüchterung. Der Ärger wächst, sei es wegen der saudischen Rolle im
vom Bürgerkrieg zerrütteten Jemen, sei es wegen der Art, wie man in
Riad Frauen behandelt oder mit Dissidenten umspringt.
Pressekontakt: mehr...
- Westfalenpost: Von Carsten Menzel zum Milchpreisverfall: Milchquote light Hagen (ots) - Warten auf den Milchgipfel: Die Politikerrunde soll
richten, was der Markt nach dem Wegfall der Quotierung nicht erreicht
hat - die Herstellung eines Preisgefüges, das den Landwirten ein
Überleben ermöglicht. Der Preisverfall für das Lebensmittel ist
mittlerweile dramatisch. Aus mehreren Gründen. Sicher, weil
Exportmärkte weggebrochen sind. Aber auch, weil sich Supermärkte
einen Preiskampf liefern. Da, spätestens, kommt der Verbraucher ins
Spiel, der sich nicht nur die Frage stellen muss, was er bereit ist
für einen mehr...
- NRZ: Studie des Landesumweltamtes NRW weist Rückstände von Unkrautvernichter Glyphosat im Urin von Kita-Kindern nach Essen (ots) - Rückstände des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat
lassen sich bereits im Urin von Kindern nachweisen. Das geht aus
einer der NRZ vorliegenden Studie des Landesamts für Umwelt, Natur
und Verbraucherschutz (Lanuv) hervor. In dieser Studie - laut Lanuv
der weltweit ersten ihrer Art - wurden im Urin von 250 Kita-Kindern
im Alter zwischen zwei und sechs Jahren in 63 Prozent
Glyphosat-Konzentrationen oberhalb der Bestimmungsgrenze von 0,1
Mikrogramm pro Liter gemessen. Der Spitzenwert lag bei 0,97
Mikrogramm pro Liter. mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Das Ruhrgebiet lernt von Ostwestfalen-Lippe
Selbstbewusst aus dem Strukturwandel
Florian Pfitzner, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Nordrhein-Westfalen hat sich seit dem Ende des
Zweiten Weltkriegs tiefgreifender verändert als alle anderen alten
Bundesländer. Galt das Land in der Ära des Wiederaufbaus als das
wirtschaftliche Kraftzentrum der Republik, das Millionen von
Flüchtlingen gesellschaftlich eingliederte, litt es später unter
schweren Krisen und hoher Arbeitslosigkeit. Von außen setzt man NRW
dabei stets mit einer Region gleich: dem Ruhrgebiet. Der Mythos von
Kohle und Stahl galt über Jahrzehnte als obligatorischer Bestandteil
jeder mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Aufschub für defizitäre EU-Staaten
Der Kontrolleur traut sich nicht
Knut Pries, Brüssel Bielefeld (ots) - Stabipakt und Fiscal Compact, Two Pack und Six
Pack, länderspezifische Empfehlungen und übermäßiges
Defizit-Verfahren - wie das sogenannte europäische Semester im
Einzelnen funktioniert, wissen nur Fachleute. Wie die zyklische
gemeinsame Überwachung der Haushaltspolitik der Mitgliedstaaten nicht
funktioniert, hat sich indes herumgesprochen. Nämlich im Sinne des
Erfinders Deutschland: klare Regeln für alle, nachvollziehbare
Aufsicht durch die EU-Kommission in Brüssel, gegebenenfalls Strafen
bei hartnäckigem Regelverstoß. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|