Mitteldeutsche Zeitung: Bahn/Verkehr
Bahn verteidigt Aufgabe von Verladebahnhöfen
Geschrieben am 30-05-2016 |
Halle (ots) - Die Deutsche Bahn AG hat ihre Pläne verteidigt, aus
Kostengründen bundesweit 215 von 1.500 Güterbahnhöfen nicht mehr zu
bedienen. Die betroffenen Verladestationen machten nur 0,4 Prozent
des Gesamtumsatzes der Güterverkehrstochter DB Cargo aus, sagte der
Bahn-Konzernbevollmächtigte für Sachsen-Anhalt, Sachsen und
Thüringen, Eckart Fricke, am Montag der in Halle erscheinenden
Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). "Das ist kein Rückzug aus
der Fläche und auch keine Schrumpfkur", betonte er.
In Sachsen-Anhalt sollen zwölf Bahnhöfe nicht mehr von DB Cargo
bedient werden. Es handelt sich um Standorte, an denen Waren zwischen
Fabriken oder Lastwagen und dem Zug umgeschlagen werden. Nach
MZ-Informationen sind darunter auch Stationen, an denen weniger als
50 Waggons pro Jahr be- oder entladen werden, also nicht einmal pro
Woche ein Waggon. Einige andere Stationen werden schon länger nicht
mehr angefahren, weil die Bahn den entsprechenden Auftrag an private
Bahn-Unternehmen verloren hat. Sie waren quasi als "Karteileichen"
aber noch im Güterbahnhofsbestand des Konzerns und sollen nun
gestrichen werden. Nach Angaben von Fricke geht es in Sachsen-Anhalt
um wöchentlich 14 Waggons, die künftig wegfallen sollen - bei
insgesamt 10.200 Wagen pro Woche im ganzen Land. "Dieses Verhältnis
zeigt, dass es in Sachsen-Anhalt ordentlich läuft", sagte der
Bahn-Manager.
Auf der Streichliste der Bahn steht auch der Elbhafen in Aken, wo
15.000 Tonnen des jährlichen Frachtaufkommens auf DB Cargo entfallen.
Der Hafen rechnet bei einem Rückzug der Deutschen Bahn im schlimmsten
Fall mit mehreren hunderttausend Euro Verlusten im Jahr (die MZ
berichtete). Nach MZ-Informationen zeichnet sich mittlerweile eine
Lösung ab, wonach DB Cargo weiter im Geschäft bleiben könnte. Fricke
ging auf einzelne Standorte nicht ein. Er sagte, es würden bis Ende
Juni mit allen Kunden Gespräche geführt. "Wir suchen nach
alternativen Lösungen." Diese könnten etwa darin bestehen, Aufträge
an Mitbewerber, also private Bahn-Betreiber, abzugeben. Denkbar seien
aber auch Verhandlungen über die Transportpreise.
Hintergrund der Streichpläne ist die wirtschaftliche Lage von DB
Cargo. Das Unternehmen fährt seit Jahren Verluste ein. Im vergangenen
Jahr belief sich das Minus nach Bahn-Angaben auf 184 Millionen Euro.
Mit dem Rückzug von den betroffenen Verladebahnhöfen will Cargo
wieder rentabler werden. Ziel sei es, die Rangierloks, die die
Waggons zu den Kunden bringen und abholen, effizienter auszulasten
und so Kosten zu sparen, sagte Fricke. Die Kürzungspläne sind
Bestandteil des Projekts "Zukunft Bahn", über das am 8. Juni der
Aufsichtsrat des Bahn-Konzerns beraten soll.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
591951
weitere Artikel:
- Das Erste, Dienstag, 31. Mai 2016, 5.30 - 9.00 Uhr
Gäste im ARD-Morgenmagazin Köln (ots) - 7.05 Uhr, Simone Peter, Bundesvorsitzende Bündnis
90/Die Grünen, Thema: Erneuerbare-Energien-Gesetz
Pressekontakt:
WDR Presse und Information, Annette Metzinger, Tel. 0221-220-7120
Agentur Ulrike Boldt, Tel. 02150 - 20 65 62 mehr...
- WAZ: Vertane Chance beim Milchgipfel
- Kommentar von Frank Meßing zum Preisverfall Essen (ots) - Landwirtschaftsminister Christian Schmidt hat sich
längst den Titel eines "Ankündigungsministers" erworben. Ob Tierwohl,
Mindesthaltbarkeitsdatum oder Kükenschreddern - nicht nur
Oppositionspolitiker werfen dem CSU-Mann vor, gute Ideen zu haben,
aber sie nicht umzusetzen.
Gestern nun lud Schmidt zum Milchgipfel ein. Doch die Länder, die
neben dem Bund finanziell für die Milchbauern in die Bresche springen
sollen, waren gar nicht eingeladen. Und auch der Handel und die
Molkereien, die eine große Mitverantwortung am mehr...
- Teva Achieves Positive Conclusion for the European Decentralised Procedure (DCP) for BRALTUS® (tiotropium bromide) Amsterdam (ots/PRNewswire) -
Positive conclusion of a European DCP for approval of a tiotropium
bromide-based maintenance treatment for those people living with COPD
in a new inhaler (Zonda®)
Teva Pharmaceutical Industries Ltd., announced today that it has
received a positive conclusion of a DCP for BRALTUS® (tiotropium
bromide) as once-daily tiotropium bromide maintenance bronchodilator
treatment for adult patients with chronic obstructive pulmonary
disease (COPD). Tiotropium bromide is the most widely prescribed
maintenance mehr...
- neues deutschland: zu den ungelösten Problemen nach dem Milchpreisgipfel Berlin (ots) - Mehr von einer Sache herzustellen, als davon
gekauft werden kann, ist wirtschaftlich gesehen meist keine gute
Idee. Erstens fallen durch ein Überangebot die Preise, zweitens
erhöhen sich die Lagerkosten und drittens steigt die Abfallmenge.
Besonders bei Lebensmitteln ist das ein gravierendes Problem.
Derzeit produzieren die europäischen Milchbauern so viel, dass jeder
Bürger Milch statt Wasser zum Baden und Gartenbewässern benutzen
könnte. Reduzieren können die Bauern die Milchmenge aber nicht im
Alleingang, weil mehr...
- Rukwied: Milchbauern können nicht von Ankündigungen leben - Rasche Umsetzung der Ergebnisse des Milchgipfels entscheidend Berlin (ots) - (DBV) "Die Erwartungshaltung der Milchbauern ist
angesichts der massiven Erlös- und Einkommensverluste enorm groß.
Deshalb erwarten wir eine zügige Umsetzung des in Aussicht gestellten
Krisenpaketes und vor allem der heute getroffenen Vereinbarungen. Von
Ankündigungen können unsere Milchbauern nicht leben." Dies betonte
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied,
vor Journalisten unmittelbar nach dem Milchgipfel in Berlin, zu dem
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt heute eingeladen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|