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BVR: Unternehmensanleihekäufe der EZB schaden dem Mittelstand

Geschrieben am 06-06-2016

Berlin (ots) - Das am 8. Juni 2016 beginnende Programm der
Europäische Zentralbank (EZB) zum Ankauf von Wertpapieren des
Unternehmenssektors (Corporate Sector Purchase Programme - CSPP) hat
nach Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) mehr Nachteile als Vorteile. "Der Kauf von
Unternehmensanleihen wird einen kaum messbaren Beitrag zur Erfüllung
des Preisstabilitätsziels leisten, erhöht aber die schädlichen
Nebenwirkungen der ultralockeren Geldpolitik erheblich", kritisiert
BVR-Präsident Uwe Fröhlich.

Für mittelständische Unternehmen, die nicht kapitalmarktfähig
sind, entsteht ein Wettbewerbsnachteil im Vergleich zu
Großunternehmen. Die Finanzierung über Schuldverschreibungen ist für
99 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen kein relevanter
Finanzierungsweg. Dies zeigt auch die Anfang Juni veröffentlichte
Umfrage der EZB zur Mittelstandsfinanzierung. Von Nachteil sind die
Anleihekäufe auch für die Geldvermögensbildung der privaten
Haushalte. Die ohnehin bestehende Verknappung von zinstragenden
Anlagen werde so weiter verstärkt.

Signifikante Auswirkungen auf die Realwirtschaft durch die
Anleihekäufe der EZB erwartet der BVR nicht. Selbst in den
wirtschaftlich schwächeren Ländern wie etwa Italien ist der
Finanzzugang nicht mehr der wesentliche Hinderungsgrund für
ausbleibende Investitionen. Wichtigere Probleme sind für die
Unternehmen nach der Befragung der EZB die schwache Nachfrage nach
Gütern und Dienstleistungen, der intensive Wettbewerb und hohe
Produktions- und Arbeitskosten. Auf diese Faktoren hat die
Geldpolitik der EZB jedoch keinen Einfluss.



Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de


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