Rheinische Post: Landwirtschaftsminister Schmidt will neues "Verbrauchsverfallsdatum" für Lebensmittel
Geschrieben am 09-07-2016 |
Düsseldorf (ots) - Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU)
will bei der Haltbarkeit von leicht verderblichen Lebensmitteln
einen Toleranz-Zeitraum schaffen, der Verbraucher über die
Mindesthaltbarkeit bis zur Ungenießbarkeit informiert. Dafür soll es
neben dem bekannten Mindesthaltbarkeitsdatum künftig ein
"Verbrauchsverfallsdatum" geben, "so dass die Verbraucher einen
Korridor erkennen können zwischen Mindesthaltbarkeit und dem
tatsächlichen Verfall eines Produkts", sagte Schmidt der in
Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagausgabe). Viele
Verbraucher interpretierten heute den Aufdruck als Verfallsdatum und
schmissen nach Ablauf zum Beispiel einen noch genießbaren Joghurt
ungeöffnet weg, sagte Schmidt. "Das muss nicht sein." Bei dauerhaft
haltbaren Produkten wie Nudeln oder Kaffee soll das
Mindesthaltbarkeitsdatum Schmidt zufolge gänzlich wegfallen. Schmidt
will auch neue Methoden schaffen, die Haltbarkeit zu deklarieren. So
soll ein Joghurt sein Verfallsdatum künftig selbst bemerken. "Nach
meiner Vorstellung wären zum Beispiel sensitive Folien auf den
Deckeln von Joghurtbechern nützlich, die farblich anzeigen, ob das
Produkt noch genießbar ist oder nicht", betonte der
Landwirtschaftsminister. Für die Forschung zur Entwicklung
intelligenter Verpackungen wie für den Joghurt setzt Schmidts
Ministerium zehn Millionen Euro ein. Allerdings kann Deutschland den
schlauen Joghurt nicht alleine einführen. Die EU muss mitmachen. Auf
den Vorschlag aus Deutschland zur Weiterentwicklung des
Haltbarkeitsdatums habe die Kommission "grundsätzlich offen"
reagiert.
KONTEXT:
Schmidts Ziel ist es, den Anteil an Lebensmitteln, die in den Müll
wandern, drastisch zu reduzieren. Derzeit landeten elf Millionen
Tonnen Lebensmittel im Müll, beklagte Schmidt. Bis 2030 wolle er die
Zahl halbieren.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621
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