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Allgemeine Zeitung Mainz: Gute Karten / Kommentar von Ralf Heidenreich zum Bußgeldverfahren gegen VW

Geschrieben am 10-07-2016

Mainz (ots) - Dass sich VW noch viel wärmer anziehen muss als
ohnehin schon, war bereits vor dem nun eingeleiteten Bußgeldverfahren
der Staatsanwaltschaft Braunschweig klar. Denn nach dem
15-Milliarden-Vergleich in den USA werden auch hierzulande alle, die
mit dem Abgasskandal in irgendeiner Weise in Berührung kommen, alles
Mögliche versuchen, um den Konzern entsprechend zur Kasse zu bitten.
Der Plan, die Betroffenen in Deutschland und vielen anderen Nationen
einfach abspeisen zu wollen, wird sich noch bitter rächen. Die
Staatsanwaltschaft hat mit ihrem Bußgeldverfahren jedenfalls gute
Karten. Erstens spricht nach Stand der Dinge wenig bis nichts
dagegen, dass sich VW mit Abgaslügen Millionengewinne erschummelte,
die, hätte der Konzern die nötige Technik tatsächlich eingebaut, wohl
deutlich geringer ausgefallen wären. Zweitens gibt es mit Siemens und
MAN Beispiele, wo die Gerichte bereits mit Erfolg Gewinne
zurückgefordert haben. Die direkten Milliardenkosten des Skandals
sind das Eine, die indirekten Folgen das - noch schlimmere - Andere.
Denn das viele Geld, das der Konzern nun in juristische Scharmützel
weltweit investieren muss, fehlt ihm für notwendige Investitionen -
gerade jetzt, wo sich die Autoindustrie wieder ein Stück weit neu
erfinden muss. Außerdem hat VW seine schon vor der Abgas-Affäre nicht
gerade starke Position in den USA, dem größten Automarkt der Welt,
weiter geschwächt. All das wird auch für die Mitarbeiter des
Wolfsburger Konzerns nicht ohne drastische Konsequenzen bleiben. Denn
auf massiven Kostendruck reagieren die Manager in der Regel erst mal
mit entsprechenden Sparrunden.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Alexandra Maus
Newsmanagerin
Telefon: 06131/485980
online@vrm.de


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