Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner über den Anschlag in München
Geschrieben am 22-07-2016 |
Bremen (ots) - Schon wieder! Schon wieder? Ja, denn kaum etwas
spricht gegen die Annahme, dass Terroristen nun auch in München
zugeschlagen haben. Wahllos wurde auf Passanten geschossen - offenbar
in der Absicht, möglichst viel Blut zu vergießen. Das war kein
Rockerkrieg, keine Auseinandersetzung unter Dealern oder Zuhältern.
Am Freitagabend, im Münchener Olympiazentrum, wurden wir alle
angegriffen. Genau so wie in Paris, Brüssel, Nizza, Würzburg. Und es
wird auch "nach München" nicht vorbei sein. Wer das kurze Video
gesehen hat, in dem einer der Attentäter vor einem Schnellrestaurant
auf völlig arglose, ihm entgegenkommende Passanten schießt, wird dies
in seiner ganzen Brutalität begreifen. Alle wohlfeilen
Wahrscheinlichkeitsrechnungen, nach denen man ja angeblich eher an
einem Insektenstich als an durch einen Anschlag stirbt, sind
Makulatur. Es kann jeden treffen, überall: im Regionalexpress, im
Einkaufscenter, in der Diskothek, am Strand... Der Ausnahmezustand
ist längst eingetreten. Ob er nun noch offiziell ausgerufen wird, ist
gleichwohl mehr als reine Formsache. Wir werden dann nicht nur mehr
bewaffnete Uniformierte auf den Straßen sehen - die Sicherheitskräfte
werden auch mehr Rechte haben. Kontrollen ohne konkreten Anlass
werden sich häufen. Es wird eher junge Männer mit dunklem Teint und
Vollbart treffen als Rentner oder Frauen mit Kinderwagen. Aber die
Sicherheit von Letzteren geht vor. Ja, die Atmosphäre ist vergiftet,
aber wir haben dieses Fass nicht aufgemacht. Nichts, absolut gar
nichts rechtfertigt Anschläge auf Zivilisten. Suchen wir nach den
Tätern, nicht nach ihren vorgeschobenen Gründen! Schon jetzt fordert
die Polizei, keine Videos oder Bilder online zu stellen, die den
Tätern Informationen über ihre Taktik geben könnten. Gesetze, die die
Polizei- und Geheimdienstarbeit erleichtern - und jene der Medien
erschweren - sind absehbar. Wir werden damit leben müssen - zumindest
so lange, bis diese in jeder Hinsicht menschenfeindliche Bedrohung
abgewehrt ist.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Zentraldesk
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
595533
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Kommentar: Wie gut war eigentlich die alte Zeit? Düsseldorf (ots) - Diesmal kommen die schrecklichen Nachrichten
aus München. Schüsse in einem Einkaufszentrum, Hubschrauber über der
ganzen Stadt, gesperrter Bahnhof, Ausnahmezustand, Berichte über Tote
und Verletzte. Grauenvoll. Wir sind in Gedanken bei den Opfern und
ihren Angehörigen und wünschen uns die guten, alten Zeiten zurück,
als alles noch in Ordnung und sicher war. Aber wann genau soll das
gewesen sein? Etwa während der Völkerwanderung? Im Mittelalter mit
seinen Kreuzzügen, seiner Folter und Inquisition? Im 17. Jahrhundert mehr...
- Schwäbische Zeitung: Keine sichere Insel mehr - Leitartikel zu München Ravensburg (ots) - Tote und Verletzte mitten in München. Es wird
über einen Terroranschlag oder Amoklauf spekuliert, nach den Tätern
fahndet die Polizei noch Stunden nach den Schüssen. Die Eliteeinheit
GSG9 ist auf dem Weg in die bayerische Landeshauptstadt. Eine seriöse
Einordnung kann es zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Kommentars
nicht geben.
Die Faktenlage ist völlig unklar, und dennoch werden in den
sozialen Medien Gerüchte, Meinungen und Fotos gepostet, die in jeder
Hinsicht menschenverachtend und pietätslos sind. Gefälschte mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Anschlag in München Bielefeld (ots) - Die Parallelen zu den Anschlägen von Paris
liegen auf der Hand: mehrere Täter an mehreren Orten in einer
Großstadt. Jetzt also München. Motiv und Hintergrund des Anschlags
waren am Freitagabend noch nicht bekannt. Viel sprach für einen
islamistischen Hintergrund, aber bestätigt wurde das nicht. Es kann
keinen Zweifel mehr daran geben, dass der Terror Deutschland erreicht
hat. Die neue Form des Terrors sieht aus wie ein Amoklauf, ist aber
doch geplant. Junge Männer radikalisieren sich in kurzer Zeit, nehmen
sich mehr...
- Westfalen-Blatt: Tote in München: Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen wird die GSG 9 gerade nach München geflogen. Bielefeld (ots) - Nach WESTFALEN-BLATT-Informationen wird die GSG
9 gerade nach München geflogen. Hessen und Rheinland-Pfalz schicken
Polizisten nach Bayern.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261 mehr...
- Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
NRW verdoppelt Sprachkursangebot für Flüchtlinge
Anstrengungen intensivieren
Matthias Bungeroth Bielefeld (ots) - Die Integration von Flüchtlingen in die deutsche
Gesellschaft ist ein erklärtes Ziel der Bundesregierung. "Integration
kann ohne Bildung nicht funktionieren", heißt es richtigerweise auf
der Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Doch
bislang wurde noch viel zu wenig getan, um eine Basisqualifikation,
insbesondere der jungen Zuwanderer, zu ermöglichen: den Erwerb der
deutschen Sprache. Das soll nun anders werden. Eine richtige
Weichenstellung, der aber weitere Anstrengungen folgen müssen. Denn mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|