Börsen-Zeitung: Wunschkonzert, Kommentar zur Bank of England von Andreas Hippin
Geschrieben am 04-08-2016 |
Frankfurt (ots) - Das Leben ist kein Wunschkonzert, heißt es
allenthalben. In Wirklichkeit hängt oft viel davon ab, wer sich etwas
wünscht. Wer Wertpapiere oder Immobilien besitzt, wird von den
Maßnahmen profitieren, mit denen die Bank of England nach dem
Volksentscheid für den EU-Austritt den wirtschaftlichen Absturz
verhindern will. Beim Rest der Bevölkerung und bei den Unternehmen
wird davon wenig ankommen. Natürlich ist die Entscheidung für den
Brexit ein negativer Schock für die britische Volkswirtschaft.
Allerdings gibt es bislang keine harten Daten dazu, wie schwerwiegend
seine Auswirkungen sein werden. Vorbeugend schon einmal das Pulver zu
verschießen, das der Notenbank nach sieben Jahren
Notstandsgeldpolitik noch geblieben ist, könnte sich schon bald als
Fehler erweisen. Von einem Mangel an Liquidität konnte jedenfalls
bislang keine Rede sein.
Das Problem bei der Senkung des Leitzinses auf ein neues
historisches Tief ist nicht einmal, dass Sparer bestraft werden. Die
Banken werden es kaum wagen, die ohnehin schon niedrigen Sparzinsen
noch weiter zu senken. Es ist ohnehin keinesfalls ausgemacht, dass
weniger gespart wird, wenn die Zinsen sinken. Die Krisenstimmung, die
durch die Maßnahmen der Bank of England gestärkt wird, könnte eher
dazu führen, dass Verbraucher ihre Ausgaben kürzen und noch mehr für
dunkle Tage zurücklegen. Zu leiden hätten darunter die
Kreditinstitute, deren Margen ohnehin schon unter Druck stehen.
Aber wer sich Geld leiht, sollten doch profitieren, oder? Die
Hälfte der Hypothekenschuldner hat nichts davon, denn ihre
Zinszahlungen sind gar nicht an den Leitzins gebunden. Die Bilanzen
der Unternehmen sind solide, Fremdfinanzierung spielt für sie derzeit
keine große Rolle. Es sind auch nicht die Zinskosten, die der
Kreditaufnahme und Investitionen im Wege stehen, sondern die unklaren
politischen Verhältnisse, die endlose Zitterpartie in Sachen Brexit.
Die Wiederaufnahme des Anleihenkaufprogramms setzt die Renditen
unter Druck und vergrößert so die Löcher in den Pensionskassen der
Unternehmen. Die Maßnahmen schwächen zudem die britische Währung noch
mehr, was zu steigenden Einfuhrpreisen und einer sinkenden Kaufkraft
der Haushalte führen wird.
Wer hat sich das gewünscht? Banken müssen weniger Problemkredite
abschreiben, solange die Immobilienpreise steigen oder zumindest
stabil bleiben. Und an den Börsen geht es weiter nach oben. Carney
wäre sogar zu einer Zugabe bereit.
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Telefon: 069--2732-0
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