Schwäbische Zeitung: Kommentar zu Wolfgang Bosbachs Rückzug: Ein Verlust für die Union
Geschrieben am 23-08-2016 |
Ravensburg (ots) - Dieser Mann kann einem schon wirklich gehörig
auf die Nerven gehen. Gefühlt sitzt er in jeder Talkshow. Er wird von
den Redakteuren der Nachrichtensender zugeschaltet, wenn ihnen
niemand anderes mehr einfällt, und dann gibt er auch noch zu allem
Möglichen seinen Senf ab. Wolfgang Bosbach ist in eigener Sache ein
Medien-Profi erster Güte. Dennoch wird dieser joviale Rheinländer der
bundesdeutschen Politik fehlen.
Bosbach repräsentiert den konservativen Flügel der Union, der es
mit seiner Parteichefin Angela Merkel ausgesprochen schwer hat. In
der Sache zuweilen sehr hart, im Ton nie verletzend, nötigt Bosbach
auch seinen Gegnern immer wieder Respekt und Anerkennung ab. Bosbach
ist ein selbstbewusster Parlamentarier, der das Grundgesetz ernst
nimmt und seine Gewissensfreiheit über den real existierenden
Fraktionszwang stellt. Über seine Haltung hat es bei diversen
Kontroversen nie einen Zweifel gegeben. Parlamentarismus lebt von
Streitkultur. Um beides hat sich Bosbach verdient gemacht.
Schon jetzt kann prognostiziert werden: Die Union wird sich schwer
tun, ihn in der kommenden Legislaturperiode zu ersetzen. Dass sich
Bosbach zurückziehen möchte, ist nachvollziehbar und dennoch eine
schlechte Nachricht.
Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
597500
weitere Artikel:
- Lausitzer Rundschau: Diplomatie über Gräbern
Zum Besuch der Bundesverteidigungsministerin auf dem Friedhof in Halbe Cottbus (ots) - Die Visite von Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen auf dem Waldfriedhof in Halbe war mehr als ein sommerlicher
Standard-Termin. Es war ein Besuch mit internationalem Kalkül. In
Zeiten von Handelssanktionen und zeitweilig sehr scharfen Tönen
zwischen der Bundesrepublik und Russland sandte die CDU-Ministerin
auch Entspannungssignale in Richtung Moskau. Bisher war es meist
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der den Dialog nicht
ganz abreißen lassen wollte und dafür auch oft attackiert wurde. Aber
der mehr...
- Schwäbische Zeitung: Leitartikel zum Flächenfraß: Baden-Württemberg ist nicht versiegelt Ravensburg (ots) - Bannwälder sind eine feine Sache. Da ist der
Mensch außen vor - mit seiner Gier, auch seinem Ordnungsdrang. Der
Wald entwickelt sich langsam zum Urwald zurück, niemand darf der
Natur ins Handwerk pfuschen. Ein Idealzustand? Ja, aber nur im Sinne
eines Laborversuchs. Die Vorstellung, man könnte ein Land wie
Baden-Württemberg zum großen Naturpark zurückbauen, ist natürlich
völlig abwegig und naiv. Menschen haben immer schon Fläche
verbraucht, der Natur ins Handwerk gepfuscht, und daran wird sich
nichts ändern.
mehr...
- Westfalen-Blatt: zur Forderung der Kanzlerin Bielefeld (ots) - Auf den ersten Blick scheint es so, als käme die
Forderung der Kanzlerin an die Deutsch-Türken aus dem Nichts. Gut
drei Wochen nach der Pro-Erdogan-Demonstration in Köln klingen Angela
Merkels Worte wie eine verspätete Ermahnung, die man sich vor der
türkischen Demo auf deutschem Boden gewünscht hätte. Auf den zweiten
Blick wirkt der Zeitpunkt durchaus sinnvoll - aus Sicht der
CDU-Vorsitzenden. Die CSU will das neue Doppelpassgesetz wieder
abschaffen, der bayerischen Seele tun die Worte der Kanzlerin gut.
Gleiches mehr...
- Westfalen-Blatt: zu Paralympics ohne Russland Bielefeld (ots) - Das Internationale Paralympische Komitee (IPC)
hat einen starken Beweis seiner Eigenständigkeit geliefert, der dem
Internationalen Olympischen Komitee (IOC) wie Hohn vorkommen muss.
Die Behindertensportler dieser Welt werden sich im nächsten Monat
ohne Russen in Rio treffen. Eine emanzipierte Entscheidung, zu der
sich das IOC vor den Sommerspielen nicht hatte durchringen können.
Auch der in der Schweiz ansässige Internationale Sportgerichtshof sah
keinen Anlass, die IPC-Weisung an das Staatsdoping-Land Russland mehr...
- Westfalen-Blatt: zu 70 Jahre NRW Bielefeld (ots) - Sind Sie auch schon so in Feierlaune? 70 Jahre
NRW, das ist doch was! Nein? Seien wir ehrlich: Zu patriotischen
Hochgefühlen bietet der runde Geburtstag des Bindestrichlandes keinen
Anlass. Auch sieben Jahrzehnte haben es nicht vermocht, im
bevölkerungsreichsten und wirtschaftlich immer noch stärksten
Bundesland so etwas wie eine gemeinsame Identität zu stiften.
Rekord-Ministerpräsident Johannes Rau hat es in seiner 20-jährigen
Amtszeit zumindest mit dem Slogan »Wir in NRW« einmal versucht.
Durchgesetzt hat mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|