Weser-Kurier: Über die Piratenpartei schreibt Norbert Holst im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 27.08.2016:
Geschrieben am 26-08-2016 |
Bremen (ots) - Die Piraten üben sich in Durchhalteparolen. "Wir
wollen die Botschaft aussenden: Wir sind noch da", sagt der
Vorsitzende Stefan Körner. Doch der Parteitag am Wochenende in
Wolfenbüttel dürfte für die Piratenpartei eher ein weiterer Sargnagel
sein. In Umfragen liegen die Piraten zwischen nicht messbar (häufig)
und drei Prozent (Berlin). Doch auch in der Bundeshauptstadt werden
sie bei der Wahl am 18. September wohl kaum wieder ins
Abgeordnetenhaus einziehen. Dort hatte vor fünf Jahren mit 8,9
Prozent der kometenhafter Aufstieg der bunten Truppen begonnen.
Genauso schnell ging es auch bergab. Kindischer Zank statt
politischer Streitkultur, hasserfüllte Shitstorms statt gelebte
Toleranz. Fähiges Führungspersonal wurde im Schnelldurchgang
verschlissen.
Was bleibt? Die Erinnerung an die skurrilen Talkshow-Auftritte des
einstigen Geschäftsführers Johannes Ponader. Oder die
"Bombergate"-Affäre, nachdem eine Aktivistin in Dresden den Spruch
"Thanks Bomber Harris" auf ihren Oberkörper gemalt hatte. Doch es
bleiben auch die erfolgreiche Kampagne gegen geplante Netzsperren
("Zensursula" von der Leyen) oder der Kampf gegen die
Vorratsdatenspeicherung.
Von der Öffentlichkeit wurden die Piraten als "Internet-Partei"
wahrgenommen. Ironischerweise hat das Internet ihren Boom angefacht,
aber auch viel mit ihrem Absturz zu tun. Wer Spitzenleute aus falsch
verstandener Basisdemokratie nicht schnell Stellung beziehen lässt,
der kommt im flinken Online-Zeitalter zu spät. Und wer aus falsch
verstandener Transparenz die Feindschaften zu "Parteifreunden" - für
alle nachlesbar - in sozialen Netzwerken pflegt, der hat Lust am
politischen Suizid.
Heute dringen die Piraten mit ihrem profunden Wissen in der
Netzpolitik kaum noch durch. Das ist bedauerlich, wie dieser Tage
eine Bilanz zur "Digitalen Agenda 2014-2017" der Bundesregierung
zeigt. Der Branchenverband Eco listet auf: Von 45 untersuchten
Maßnahmen sind mehr als die Hälfte noch in Arbeit oder noch gar nicht
angegangen.
Pressekontakt:
Weser-Kurier
Zentraldesk
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@Weser-Kurier.de
Original Content von: Weser-Kurier, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
597753
weitere Artikel:
- Weser-Kurier: Über das Urteil zur Linie 8 schreibt Eike Wienbarg im "Weser-Kurier" (Bremen) vom 27.08.2016: Bremen (ots) - Damit haben nur die Wenigsten gerechnet. Zwar waren
nicht alle Stuhrer und Weyher glücklich mit der Entscheidung für
Verlängerung der Straßenbahnlinie 8 in ihre Gemeinden. Andere aber,
vor allem Politik und Verwaltung, zeigten sich euphorisch über das
Vorhaben und dessen Vorteile für die Menschen im Bremer Umland. Nun
hat diese Euphorie einen heftigen Dämpfer erhalten. Mit der
Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg, das den
Planfeststellungbeschluss auf der niedersächsischen Seite gekippt
hat, ist der Traum mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu dem Treffen zwischen Angela Merkel und Winfried Kretschmann im Kanzleramt Bielefeld (ots) - Angela Merkel und Winfried Kretschmann können
sich so oft zum Abendessen treffen, wie sie wollen. Die Kanzlerin und
der Ministerpräsident Baden-Württembergs sind nicht die Politiker,
die am Ende darüber entscheiden, ob es nach der Wahl in gut einem
Jahr zu einer schwarz-grünen Bundesregierung kommt. Realpolitiker wie
Kretschmann und Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer, die
pragmatisch auf die Folgen der Flüchtlingskrise blicken und um klare
Worte nicht verlegen sind, haben es nicht leicht in ihrer Partei. Bei mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Burkini-Verbot aufgehoben Bielefeld (ots) - Schön ist er nicht, der Burkini - der
Ganzkörperbadeanzug für Frauen, der nur Gesicht, Unterarme und Füße
ausspart. Aber schön ist der korpulente Mitsechziger im Stringtanga
auch nicht - jedenfalls nach gängigen ästhetischen Vorstellungen.
Doch darf eine freie Gesellschaft einfach verbieten, was nicht
gefällt? Das höchste französische Gericht schob dem jetzt erstmal
einen Riegel vor. Das Thema Terrorabwehr bietet jedenfalls kein
Argument für eine solche Einschränkung der Bekleidungsfreiheit - der
Schutz der mehr...
- Rheinische Post: Handys sind angreifbar
Kommentar Von Reinhard Kowalewsky Düsseldorf (ots) - Was ist davon zu halten, dass das Kulthandy
iPhone nun doch geknackt wurde? Jeder, der auf Dauer etwas anderes
erwartet hatte, war naiv: Tausende Hacker rund um den Globus haben
bereits versucht, in das legendäre Betriebssystem iOS einzudringen.
Wenn nun anscheinend ausgerechnet eine Spezialfirma aus Israel
erfolgreich war, ist das erst recht nicht erstaunlich: Kein anderes
Land der Welt hat bessere Experten für Softwaresicherheit, aber auch
für Softwaremanipulation als Israel - und im Kampf gegen Hamas und
Co. mehr...
- Turkmenistan muss willkürlich inhaftierten Journalist freilassen Berlin (ots) - Reporter ohne Grenzen (ROG) fordert die
turkmenischen Behörden auf, den seit mehr als einem Jahr willkürlich
inhaftierten und an unbekanntem Ort festgehaltenen Journalisten
Saparmamed Nepeskuliew sofort freizulassen. Turkmenistans Präsident
Gurbanguli Berdimuhamedow trifft am Montag in Berlin mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammen - eine seltene Gelegenheit,
einen der weltweit schlimmsten Feinde der Presseweltweit auf die
Unterdrückung unabhängiger Medien in seinem Land anzusprechen.
"Der Fall Nepeskuliew mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|