Rheinische Post: Deutlich weniger unbefristete Arbeitsverhältnisse
Geschrieben am 31-08-2016 |
Düsseldorf (ots) - Während die Zahl der Erwerbstätigen in
Deutschland in den vergangenen 20 Jahren gestiegen ist, sank der
Anteil der unbefristet Beschäftigten im selben Zeitraum deutlich. Das
geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der
Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Mittwochausgabe) vorliegt. Demnach waren 1995
rund 31 Millionen deutsche Staatsbürger erwerbstätig, 2015 bereits
33,5 Millionen. Der Anteil der unbefristet Vollzeitbeschäftigten sank
jedoch von 74 Prozent im Jahr 1995 auf nur noch 68 Prozent in 2015.
In der Gruppe der Erwerbstätigen ohne deutschen Pass ist der
Rückgang noch deutlicher: von ebenfalls 74 Prozent vor 20 Jahren auf
heute nur noch 56 Prozent unbefristeter Vollzeitjobs. Dabei wuchs die
Zahl ausländischer Erwerbstätiger von 2,8 auf 3,7 Millionen. Für
Jutta Krellmann, gewerkschaftspolitische Sprecherin der
Linksfraktion, ist das die "Quittung einer kolossal gescheiterten
Integrationspolitik". Eine sichere, tariflich bezahlte und
mitbestimmte Arbeit sei nach wie vor für viele Beschäftigte, ob mit
oder ohne deutschen Pass, ein unerreichbarer Traum, sagte Krellmann
der "Rheinischen Post". Ein "weiter so" könne es nicht geben.
Besonders betroffen von prekären Arbeitsverhältnissen sind zudem
junge Berufseinsteiger. Wie aus den Zahlen des
Bundesarbeitsministeriums zu allen Beschäftigten einschließlich der
Selbstständigen hervorgeht, befinden sich nur noch etwa zwei Drittel
(67,5 Prozent) der Erwerbstätigen unter 25 Jahren in einem
unbefristeten Arbeitsverhältnis. Vor 20 Jahren lag dieser Anteil mit
81 Prozent deutlich höher.
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Rheinische Post
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