Westfalenpost: Michael Backfisch zur Visafreiheit
Geschrieben am 07-09-2016 |
Hagen (ots) - Angesichts der Dauerkrisen in der EU mag es
erstaunlich klingen: Aber Europa ist ein Kontinent mit Zug- und
Strahlkraft. Er steht für entwickelte Volkswirtschaften, Wohlstand,
Freiheit, Toleranz und Menschenrechte. Er wird zum Sehnsuchtsort
vieler Flüchtlinge, die sich hier ein besseres Leben erhoffen. Und er
ist attraktiv für Unternehmen zwischen Amerika und China. So
verwundert es nicht, dass immer mehr Länder für ihre Bürger eine
Einreise in die EU ohne Visumzwang wollen. Das gilt auch für die
Ukraine, Georgien, den Kosovo und die Türkei. Viele EU-Bürger, die
bereits heute einen hohen Einwanderungsdruck beklagen, mögen bei
diesem Gedanken zusammenzucken. Sie stellen sich Frage wie: Bedeutet
die Visafreiheit eine Zunahme an Flüchtlingen, die aus rein
wirtschaftlichen Motiven kommen? Wie gravierend ist das Risiko, dass
Einreisende untertauchen? Und: Könnte sich das neue Gesetz als
Einfallstor für Kriminelle oder Terroristen erweisen? Derlei Fragen
müssen ernstgenommen werden. Es geht hier nicht um Panikmache: Aber
Sicherheit hat absolute Priorität. Die politisch Verantwortlichen
müssen Sorge dafür tragen, dass alle Einreisende über biometrische
Pässe verfügen und registriert werden. Die Daten sollten in ein
europaweit vernetztes System eingespeist werden. Noch heikler ist das
Thema Visafreiheit im Verhältnis zur Türkei. Nach jetzigem Stand kann
die Regierung mit dem Anti-Terror-Gesetz Andersdenkende nach Belieben
ins Gefängnis stecken. Das lässt sich mit den rechtsstaatlichen
Standards und den Menschenrechten, auf die die EU zu recht stolz ist,
nicht vereinbaren. Das Anti-Terror-Gesetz ist daher auch ein
Lackmustest für die Glaubwürdigkeit der EU.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
598457
weitere Artikel:
- Westfalenpost: Martin Korte zur Inklusion in NRW Hagen (ots) - Gut gewollt, katastrophal umgesetzt - dieses
Inklusions-Zeugnis stellen Experten den Schulstrategen der
nordrhein-westfälischen Landesregierung ja nicht erst seit diesem
Schuljahr aus. Behinderte und nicht behinderte Schüler gemeinsam
unterrichten zu wollen, ist ein hehres Ziel, das dem
gesellschaftlichen Zusammenhalt dient. Wenn aber die tägliche Praxis
nicht funktioniert und auch keine Besserung in Sicht ist, wird das
gesamte Projekt gefährdet. Rot-Grün täte deshalb gut daran, die
Kritik der Pädagogen endlich ernst mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
E-Bikes statt E-Autos
= Von Thomas Reisener Düsseldorf (ots) - Eine Million Elektroautos bis 2020 in
Deutschland - das verspricht der Koalitionsvertrag. Bislang fahren
von den 46 Millionen Autos hier aber erst 25.000 elektrisch. Darum
wirft die Regierung den E-Autos ständig Fördergeld nach - erst im
April wieder 1,2 Milliarden Euro Kaufprämien. Das ist absurd. Es gibt
längst eine bessere Technik: E-Bikes sind auch abgasfrei, verursachen
keine Staus und brauchen keine Parkplätze. Und sie sind beliebt: Ganz
ohne Förderung wurden in Deutschland allein im vergangenen Jahr
20-mal mehr...
- Stuttgarter Zeitung: zu Merkels Rede zum Bundeshaushalt Stuttgart (ots) - Im rhetorischen Wettstreit gehören Sigmar
Gabriel und Horst Seehofer zu jenen Politikern, die gerne mit dem
Säbel rasseln. Angela Merkel liegt diese Art der Waffenführung nicht,
sie greift lieber zum Florett - so auch in ihrer Rede zum
Bundeshaushalt. Merkel mahnte, "wir" - also Politiker ganz generell -
sollten sich in ihrer Sprache mäßigen. "Wir" sollten nicht
vermeintlich einfachen Lösungen das Wort reden und nicht
untereinander den kleinen Vorteil suchen, um sich mit einem blauen
Auge über einen Wahlsonntag zu mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Lehrer-Tandem nötig
= Von Detlev Hüwel Düsseldorf (ots) - Es lässt aufhorchen, wenn die Lehrerverbände -
wie jetzt wieder - unisono über Missstände bei der schulischen
Inklusion klagen. Sie tun das gewiss nicht in der Absicht, sich die
Arbeit leichter zu machen, sondern sie sprechen nur das aus, was
viele Eltern von Kindern in inklusiven Schulen ebenfalls umtreibt:
Ohne vernünftige Personalausstattung droht der gemeinsame Unterricht
von Kindern mit und ohne Handicaps zu einer Gratwanderung zu werden.
Vernünftig heißt in diesem Fall: Lehrer-Doppelbesetzung. Wenn ein
Kind mehr...
- Rheinische Post: Kommentar /
Merkels neuer Ton in der Flüchtlingspolitik
= Von Eva Quadbeck Düsseldorf (ots) - Von Bundeskanzlerin Merkel war gestern ein
neuer Tonfall in der Flüchtlingspolitik zu hören. Sie ging nicht noch
einmal auf ihre Entscheidung für eine Politik der offenen Grenzen
ein. Vielmehr betonte sie, was sie unternommen hat, um die
Flüchtlingsbewegung in den Griff zu bekommen. Mit dieser rhetorischen
Veränderung leitet Merkel keineswegs eine Kehrtwende ein. Sie geht
aber ein Stück auf ihre Kritiker zu, die auch in dem einjährigen
"Wir-schaffen-das"-Mantra eine Ursache für den Ansehensverlust der
Kanzlerin mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|