Rückgang bei Privatinsolvenzen verlangsamt sich - Anstieg auf Jahressicht möglich / Erneut mehr ältere Bundesbürger betroffen (FOTO)
Geschrieben am 12-09-2016 |
Hamburg (ots) -
Der Rückgang bei den Privatinsolvenzen in Deutschland hat sich im
ersten Halbjahr abgeschwächt. In den ersten sechs Monaten des Jahres
mussten 52.011 Verbraucher eine Insolvenz anmelden. Dies entspricht
einem Rückgang von 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im
ersten Halbjahr 2015 sind die privaten Insolvenzen noch um 8,9
Prozent zurückgegangen. So lauten die Ergebnisse aus dem aktuellen
"Schuldenbarometer 1. Halbjahr 2016" der Wirtschaftsauskunftei
Bürgel.
Ein isolierter Blick auf das zweite Quartal 2016 bestätigt diesen
Trend. So gab es von März bis Juni (26.362) im Vergleich zum zweiten
Quartal des Vorjahres (26.146) bereits einen Anstieg der Fallzahlen
um 0,8 Prozent.
"Aufgrund dieser Entwicklung können wir einen Anstieg der
Privatinsolvenzen zum Jahresende nicht mehr ausschließen. Der
Tiefpunkt bei den Verbraucherinsolvenzen scheint langsam erreicht zu
sein ", kommentiert Bürgel Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum die
aktuellen Zahlen. Die rückläufige Entwicklung bei den
Privatinsolvenzen in den letzten fünf Jahren ist vor allem durch den
Rückgang der Arbeitslosigkeit begründet. "Ein geringerer Rückgang bei
der Arbeitslosenquote führt aktuell auch zu einem verlangsamten
Rückgang bei den Privatinsolvenzen. Ein Anstieg der
Arbeitslosenzahlen würde auch die Privatinsolvenzen steigen lassen",
so Baum.
Für das Jahr 2016 geht Bürgel von maximal 108.000
Privatinsolvenzen in Deutschland aus.
Wie schon in der Vergangenheit bleibt der Norden Deutschlands eine
Insolvenzhochburg. Die meisten Privatinsolvenzen im 1. Halbjahr 2016
meldeten Bundesbürger in Bremen an. In dem Stadtstaat kommen auf
100.000 Einwohner 111 Privatinsolvenzen. An zweiter Stelle der
Insolvenzstatistik steht Hamburg mit 90 Privatinsolvenzen je 100.000
Einwohner. Die wenigsten Privatinsolvenzen bundesweit meldeten
Baden-Württemberg und Bayern (46). Auch Thüringen (51), Hessen (59),
Rheinland-Pfalz und Sachsen (je 60) liegen unter dem
Bundesdurchschnitt (64).
Der Trend steigender Privatinsolvenzen zeigt sich im 1. Halbjahr
2016 bereits in acht Bundesländern. In Thüringen stiegen die Zahlen
mit fünf Prozent am stärksten. Ebenfalls mehr Privatinsolvenzen als
noch vor einem Jahr gab es in Hessen (plus 2,1 Prozent),
Sachsen-Anhalt (plus 1,7 Prozent) und Niedersachsen (plus 1,2
Prozent). Zuwächse unter einem Prozent meldeten Bremen (plus 0,8
Prozent), Baden-Württemberg (plus 0,6 Prozent), Schleswig-Holstein
(plus 0,4 Prozent) und Hamburg (plus 0,3 Prozent).
Deutlich weniger Bundesbürger waren in Brandenburg von einer
privaten Insolvenz betroffen. Hier sanken die Fallzahlen um 13,3
Prozent.
2016 droht auf Jahressicht der fünfte Anstieg in Folge in der
Altersgruppe 61 Jahre und älter. In den ersten sechs Monaten des
Jahres stiegen die Fallzahlen bei den Senioren erneut um 1,9 Prozent.
Ursachen für eine Überschuldung im Alter resultieren aus dem
schlechten Arbeitsmarkt in der Vergangenheit und dem Wandel der
Erwerbsformen. Dazu zählen die Zunahme von Niedriglohnbeschäftigung
und Langzeitarbeitslosigkeit sowie Anstiege der Unterbrechungen in
den Verläufen des Erwerbseinkommens.
Die Gründe liegen auch in der Senkung des Rentenniveaus. Steigende
Steuern und Sozialabgaben bei sinkenden Renten werden das Problem in
Zukunft verstärken. Das Risiko einer Privatinsolvenz im Alter wird
zudem durch hohe Kosten im Krankheitsfall und eine gescheiterte
Selbstständigkeit erhöht. Diese Entwicklungen in Verbindung mit dem
demografischen Wandel werden dazu führen, dass künftig eine immer
größer werdende Bevölkerungsgruppe vor finanziellen Problemen im
Alter stehen wird.
Es gibt sechs Hauptursachen, die immer wieder Erwähnung finden,
wenn es um die Ursachen oder die Gründe von Privatinsolvenzen geht.
Zu den Gründen gehören Arbeitslosigkeit und reduzierte Arbeit,
Einkommensarmut, gescheiterte Selbstständigkeit, ein zum Einkommen
unpassendes Konsumverhalten, Veränderungen in der familiären
Situation wie Scheidung beziehungsweise Trennung und Krankheit. Der
überwiegende Teil der Privatpersonen in einer Insolvenz steht vor
allem bei Kreditinstituten, Versandhändlern, Versicherungen,
Behörden, Vermietern, Energieversorgern und Telefongesellschaften in
der Kreide.
Die kompletten Zahlen zu den Bundesländern finden Sie auf unserer
Homepage unter http://ots.de/TXfgL
Bürgel ist in Deutschland eines der führenden Unternehmen für
Wirtschafts- und Bonitätsinformationen sowie Inkassodienstleistungen.
Bürgel ist ein Unternehmen der weltweit tätigen CRIF-Gruppe.
Pressekontakt:
Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de , Tel.: 040 / 89 803 582
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
598797
weitere Artikel:
- Wichtiger Schritt zum Sammelverfahren in Sachen "MPC Renditefonds Leben plus VI" / KWAG-Rechtsanwalt Jens-Peter Gieschen wirft Fondsinitiatoren massive Prospektfehler vor Bremen/Hamburg (ots) - Das Landgericht Hamburg hat in Sachen "MPC
Renditefonds Leben plus VI" den Weg frei gemacht für eine kollektive
Klage nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrens-Gesetz (KapMuG). Nach
Angaben der Kanzlei KWAG - Rechtsanwälte aus Bremen wurde jetzt der
dafür notwendige Vorlagebeschluss im elektronischen Bundesanzeiger
veröffentlicht. Nun müsse noch das Hanseatische Oberlandesgericht
einen Musterkläger bestimmen. "Eine Formalie", sagt Rechtsanwalt
Jens-Peter Gieschen, dann werde das KapMuG-Verfahren gegen MPC
starten. mehr...
- Gerresheimer to sell Life Science Research business Düsseldorf (ots) -
- cross reference: Full press release is available at:
http://www.presseportal.de/nr/9072 -
- Gerresheimer and Chase Scientific Glass, Inc. are to sell their
joint venture (51/49%) Kimble Chase to Duran Group, a portfolio
company of One Equity Partners
- Total transaction enterprise value of USD 131m for 100% of the
business
In line with its strategy of focusing on packaging and device
solutions for pharmaceutical customers, Gerresheimer today announced
that it is to sell its Life Science mehr...
- Gerresheimer wird sein Life Science Research Geschäft verkaufen Düsseldorf (ots) -
- Gerresheimer und Chase Scientific Glass, Inc. werden ihr
Joint-Venture (51/49%) Kimble Chase an die Duran Gruppe, ein
Unternehmen der Beteiligungsgruppe One Equity Partners,
verkaufen
- Kaufpreis für Kimble Chase beträgt USD 131 Mio.
Der strategische Fokus von Gerresheimer liegt auf der Herstellung
von pharmazeutischen Verpackungen und Produkten zur Verabreichung von
Medikamenten. Dieser Strategie folgend hat Gerresheimer heute
angekündigt, seine Laborglassparte an die Duran Gruppe, mehr...
- Lexinta ernennt Dr. Paul Fang als Group CEO (FOTO) Zug (ots) -
- Hinweis: Bildmaterial steht zum kostenlosen Download bereit
unter: http://www.presseportal.ch/de/pm/100060270/100792591 -
Die Lexinta AG ist höchst erfreut darüber, Dr. Paul Fang als Group
CEO bekannt zu geben, um Lexinta in die globalen Märkte einzuführen.
Dr. Fang wird seine neue Rolle am 1. Oktober 2016 antreten.
Lexinta AG Präsident, Bismark Badilla, sagt "Es ist uns eine
grosse Freude Dr. Paul Fang in unserem Lexinta Team willkommen zu
heissen. Mit seinen langjährigen und umfangreichen Erfahrungen mehr...
- Dow Jones Sustainability Index: Banco Santander unter den Top-Ten Banken weltweit Mönchengladbach (ots) -
- Santander beteiligt sich seit 16 Jahren am Nachhaltigkeitsindex
- Besonders im Fokus. Die weltweite Förderung höherer Bildung
Banco Santander ist ein weiteres Jahr im Dow Jones Sustainability
Index (DJSI) vertreten. Mit 92 von 100 Punkten in den Bereichen
Nachhaltigkeit, sozialer Fortschritt in den Märkten und ökologisches
Engagement verbesserte sich das spanische Finanzunternehmen im
Vergleich zum Vorjahr um weitere acht Punkte und rangiert nun in der
Wertung des DJSI unter den zehn besten Banken mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Finanzen
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
Century Casinos wurde in Russell 2000 Index aufgenommen
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|