Börsen-Zeitung: Spitz auf Knopf, Kommentar zu Air Berlin von Lisa Schmelzer
Geschrieben am 29-09-2016 |
Frankfurt (ots) - Für Air-Berlin-Chef Stefan Pichler ist die
Abgabe von bis zu 40 Flugzeugen an Lufthansa ein "Win-win-Geschäft".
Mit dieser Einschätzung dürfte er ziemlich alleine dastehen,
zumindest, was den finanziellen Hintergrund der Transaktion angeht.
Denn einen Deal zustande zu bringen, der einerseits für Air Berlin
finanziell auskömmliche Leasingraten bereit hält und andererseits bei
der Lufthansa die für den Günstigableger Eurowings benötigten
niedrige Kostenbasis sicher stellt, gleicht der Quadratur des
Kreises.
Noch ist nichts fix zwischen den beiden Fluglinien und deshalb ist
auch ein Scheitern der Transaktion noch nicht ausgeschlossen. Der für
Eurowings zuständige Lufthansa-Vorstand Karl Ulrich Garnadt betonte
gestern, die Air-Berlin-Flieger auf das Kostenniveau der Eurowings zu
bringen, sei Sache der Air Berlin. Wie das Management der Berliner
Fluglinie das in der Kürze der Zeit schaffen soll, steht in den
Sternen.
Apropos Kürze der Zeit. Einerseits ist die knappe Zeit bis zum
Sommerflugplan 2017 - ab dann sollen die Flieger für Eurowings an den
Start gehen - angesichts von bis zu 40 Maschinen, die integriert
werden müssen, eine Herausforderung. Für Air Berlin könnte die Zeit
bis Ende März 2017 aber trotzdem lang werden. Denn nun muss an Kosten
geschraubt und gleichzeitig das Geschäft am Laufen gehalten werden.
Mancher Reisender wird verunsichert sein, was genau nun mit dem
Unternehmen passiert und ob er seinen Sommerurlaub überhaupt noch mit
Air Berlin buchen kann. Das könnte das Geschäft belasten.
Zudem verbrennen Airlines in der Regel im Winter Geld, was
angesichts der klammen Verfassung der Air Berlin existenzbedrohlich
werden könnte. Für die Airline steht es also nach wie vor Spitz auf
Knopf, Lufthansa-Deal hin oder her. Nicht ausgeschlossen, dass
Großaktionär Etihad noch mal Geld nachschießen muss, die
Spekulationen drehen sich um einen mittleren dreistelligen
Millionen-Euro-Betrag.
2018 will Air Berlin dank der Restrukturierung operativ schwarze
Zahlen schreiben, ein ehrgeiziges Unterfangen. Das
Langstreckengeschäft, auf dem künftig der Fokus liegt, wird alles
andere als ein Selbstläufer, die Konkurrenz ist groß und das bereits
vorhandene Überangebot auf dem Nordatlantik beschert derzeit allen
sinkende Preise. Passenderweise hat Delta Air Lines am Donnerstag
mitgeteilt, von Sommer 2017 an wieder auf der Strecke zwischen Berlin
und New York zu fliegen. Schlechte Vorzeichen für Air Berlin, aber
die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
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