Westfalenpost: Antarktisschutz - Eine Frage des Überlebens
Geschrieben am 28-10-2016 |
Hagen (ots) - Man mag es Zynismus nennen, aber der Mensch hat es
geschafft. Er hat Wälder abgeholzt, Tier- und Pflanzenarten
aussterben lassen, Kohle verbrannt, bis die globale Temperatur
anstieg und so viele Atombomben gezündet, dass sich Plutonium 239 in
den Sedimenten nachweisen lässt. Homo Sapiens hat binnen kürzester
Zeit die Erde derart umgestaltet und verändert, dass Wissenschaftler
nun einen neuen Zeitabschnitt in der Erdgeschichte ausrufen wollen:
das Anthropozän, die Epoche des Menschen. Homo Sapiens bedeutet
weiser, vernünftiger Mensch. Doch blickt man auf die Folgen
menschlichen Tuns, fällt es schwer, dies zu verstehen. In dem
Versuch, Lebensräume zu schützen und Flora wie Fauna zu erhalten, gab
es stets diesen krassen Widerspruch zwischen der Erkenntnis, Raubbau
an der Natur zu betreiben, und der Einsicht, zu handeln. Auch das nun
vereinbarte Antarktis-Schutzabkommen ist letztlich ein Kompromiss:
Das Verbot jeglicher Fischerei gilt nicht für die gesamte Zone, auch
läuft der Schutzstatus für die Antarktis nach 35 Jahren aus. Das ist
das Gegenteil dessen, was nachhaltiger Naturschutz bedeutet. Denn die
Antarktis, dieser mit Biomasse gefüllte Kühlschrank, der die
Weltmeere mit Nährstoffen versorgt: Sie hat sie noch, diese Vielfalt
und Vielzahl an Tieren und Pflanzen. Und dennoch ist es eine gute
Nachricht für den Umweltschutz, der nicht viele umfassende
Vereinbarungen kennt. Der Schutz der Meere, der Erhalt von Tier- und
Pflanzenarten, das Bemühen, den von Menschen verschuldeten Anstieg
der globalen Temperatur auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen -
es sind Teile eines Ganzen, von dem der Mensch verstanden hat, dass
er handeln muss, wenn er überleben will.
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
Original-Content von: Westfalenpost, übermittelt durch news aktuell
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