Westfalen-Blatt: zu Niedrigzinsen
Geschrieben am 30-10-2016 |
Bielefeld (ots) - Die Sparer sind die Verlierer der
Niedrigzinspolitik, die Finanzminister quer durch Europa die großen
Gewinner. Das gilt zumindest auf den ersten Blick. Doch ganz so
leicht ist die Rechnung unterm Strich nicht. Natürlich ist es so,
dass jedem Sparer die mickrigen Zinserträge auf dem Kontoauszug die
Tränen in die Augen treiben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass im
Gegenzug von den nur noch geringen Zinslasten des hochverschuldeten
Staats nahezu jeder Bürger profitiert. Denn wenn die Zinsen höher
wären, wären es auch die Kosten für die Kredite. Und am Ende müsste
das der Bürger wieder über höhere Steuern und Gebühren zahlen. Auch
für Häuslebauer sind die Zeiten des günstigen Geldes paradiesisch.
Das sollte bei allem Wehklagen nicht vergessen werden. Das große
Übel der Minizinsen aber droht sich ohnehin erst in Jahren zu
zeigen. Wie eine gefräßige Made im Speck knabbert die Zinspolitik der
EZB an der privaten Altersversorgung von Millionen Menschen. Hier
drohen Berechnungen für das Auskommen im Alter nicht mehr aufzugehen.
Und damit ist deutlich schwieriger umzugehen, als mit ein paar
hundert Euro weniger Zinsen im Jahr als früher.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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