Rheinische Post: Präsidiale Aspekte
Kommentar Von Gregor Mayntz
Geschrieben am 06-11-2016 |
Düsseldorf (ots) - Keine Frage: Frank-Walter Steinmeier wäre ein
würdiger und guter Nachfolger Joachim Gaucks als Bundespräsident.
Wäre die Union Juniorpartner einer rot-schwarzen Koalition und ohne
eigene personelle Alternative, hielten ihn die meisten
Christdemokraten in der Bundesversammlung auch für wählbar. Aber die
Union bringt nun einmal über 150 Mandate mehr auf die Waagschale als
die SPD. Da ist es schwer zu vermitteln, ausgerechnet in einem
Wahljahr ohne Durchsetzungskraft anzutreten. Hinzu kommt ein weiterer
Aspekt, der es der Union so schwer macht, auf den Vorschlag des
kleineren Partners einzuschwenken: Zieht Steinmeier ins Schloss
Bellevue, wechselt EU-Parlamentspräsident Martin Schulz ins
Auswärtige Amt. Dann wird rechtzeitig vor der Kanzlerkandidatenkür
der SPD eine Persönlichkeit noch bekannter, die anders als Gabriel
nicht das Image des Unstetigen mit sich führt. Gabriel "passt" der
Union besser als Herausforderer als Schulz. Da ist es viel verlangt,
selbst auch noch zur Stärkung von Schulz beitragen zu sollen.
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Rheinische Post
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Wahrheit weniger Demokratie, da die Mitglieder der Bundesversammlung
praktisch keine Wahl mehr haben. Für einen Konsenskandidaten besteht
keine Notwendigkeit.
Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de
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