Südwest Presse: Kommentar zum Vorschlag, Bootsflüchtlinge zurückzuschicken
Vorschlag ohne Substanz
Geschrieben am 06-11-2016 |
Ulm (ots) - Rainer Maria Woelki hat an diesem Wochenende
drastische Worte für die Tragödie im Mittelmeer gefunden. Mit Blick
auf die mehr als 4000 ertrunkenen Flüchtlinge allein in diesem Jahr
warf der Kölner Kardinal die Frage auf, ob man das Mittelmeer nicht
in "Totes Meer" umbenennen sollte. Angesichts des nicht enden
wollenden Massensterbens auf dem Weg nach Europa war die Bemerkung
offenkundig nicht ganz frei von Zynismus. Nur: Einfach wegschauen
wäre noch viel zynischer. Der Kardinal hat nichts anderes getan, als
den Finger in jene klaffende Wunde zu legen, die das Antlitz des
"christlichen Abendlandes" seit Jahren entstellt. Der nicht ganz
taufrischen Idee aus dem Innenministerium, die von den Booten
geretteten Menschen gleich wieder nach Afrika zurückzuschicken und
dort Asylzentren einzurichten, kann man auf den ersten Blick durchaus
etwas abgewinnen. Könnte es nicht sein, dass sich die Flüchtlinge
dann erst gar nicht mehr auf die gefährliche Reise begeben und den
Schleppern so das mörderische Handwerk gelegt wird? Doch das Motto
von de Maizière und vieler seiner EU-Kollegen, Asylbewerber mögen
doch bitte bis zur Entscheidung draußen warten, hat seine Tücken. Wer
macht da eigentlich den Lager-Leiter? Nach welchen Regeln sollen die
Flüchtlinge in Zentren untergebracht werden, wie sollen dort die
Menschenrechten gewährleistet werden, welches Asylrecht wird
angewendet, wie läuft bei erfolgreichen Anträgen die Verteilung auf
die EU? Antworten auf diese Fragen hat keiner. Und deutsche Beamte in
Nordafrika, die den Türsteher Richtung Europa machen, kann man sich
ohne Zynismus wahrlich nicht vorstellen.
Pressekontakt:
Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218
Original-Content von: S?dwest Presse, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
602323
weitere Artikel:
- Mitteldeutsche Zeitung: zur Türkei Halle (ots) - Nichts ist absurder als die Vorstellung, in
Präsident Erdogan ein Gegenüber zu haben, mit dem sich angeregt über
die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen einer parlamentarischen
Demokratie reden ließe. Und doch ist es gerade jetzt geboten, im
Gespräch zu bleiben. Die immer stärker in Bedrängnis geratenen
Verteidiger der türkischen Zivilgesellschaft bedürfen dringend eines
Signals, dass sie mit diesem Despoten nicht alleingelassen werden.
Sie benötigen es nicht zuletzt deshalb, weil Erdogan trotz seiner
Zerstörung mehr...
- Südwest Presse: Kommentar zur Diskussion über die Rente
Weckruf an alle Ulm (ots) - Der Tabubruch gehört zum gut einstudierten
Politikrepertoire von Wolfgang Schäuble. Beim Thema Rente hat der
Finanzminister ihn wieder einmal ganz gezielt eingesetzt. Via
"Spiegel" ließ er verkünden, dass er sich ein höheres
Renteneintrittsalter vorstellen könne. Noch ohne konkrete Zahlen oder
gar ein ausgearbeitetes Papier, aber der Aufschrei aus SPD- und
Gewerkschaftslager kam dennoch prompt: Von "Mit uns nicht zu machen"
bis "unfassbar" reichten die Reaktionen.âEUR¯ Schäubles Absicht liegt
auf der Hand: Vor dem morgen mehr...
- Mitteldeutsche Zeitung: zu VW Halle (ots) - Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig
tatsächlich auch gegen Pötsch wegen des Verdachtes einer
möglicherweise bewusst verzögerten Information über die finanziellen
Folgen der millionenfachen Abgasmanipulation. Das überrascht nicht,
schließlich traut man VW inzwischen alles zu. Klar ist, dass sich VW
mit der Ernennung von Pötsch keinen Gefallen getan hat. Ein
Aufsichtsratschef, der für einen Neuanfang stehen soll, aber
möglicherweise Bestandteil des Betrugskartells ist, das kann nicht
funktionieren. Der mehr...
- Rheinische Post: Seeheimer Kreis legt sich auf Steinmeier fest: Für die SPD gibt es keinen anderen Bundespräsidenten-Kandidaten Düsseldorf (ots) - In der Frage der Gauck-Nachfolge hat sich der
Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD, Johannes
Kahrs, gegen einen Kompromiss mit der Union ausgesprochen. "Die SPD
sollte jetzt nicht länger offen für einen anderen
Koalitionskandidaten sein, sondern in der Union weiter für
Frank-Walter Steinmeier werben. Einen anderen Kandidaten gibt es für
die SPD nicht", sagte Kahrs der in Düsseldorf erscheinenden
"Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Steinmeier sei unabhängig von
seiner Parteizugehörigkeit der mehr...
- Rheinische Post: 80 junge CDU-Politiker für höheres Rentenalter Düsseldorf (ots) - Führende Vertreter der jungen Generation in der
CDU fordern in einem Positionspapier ein höheres Renteneintrittsalter
ab 2030. "Dabei muss eine Koppelung des Renteneintrittsalters an die
Lebenserwartung für die Zeit nach 2030 Teil des Pakets sein", heißt
es in dem Papier des Netzwerks "CDU 2017", das der in Düsseldorf
erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe) vorliegt. Die
Jungen fordern die große Koalition zu mehr Generationengerechtigkeit
in der Rentenpolitik auf. "Wir brauchen eine ehrliche Debatte", mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|