Westfalenpost: VW entdeckt die Elektrizität
Geschrieben am 18-11-2016 |
Hagen (ots) - Für die Beschäftigten bei Volkswagen ist es ein
schwarzer Tag: Sie mussten erfahren, dass weltweit 30.000
Arbeitsplätze gestrichen werden sollen, davon mehr als 20.000 in
Deutschland. Die tiefe Krise, in die Teile des Managements den
Konzern durch die vorsätzlichen Abgasmanipulationen gestürzt haben,
fordert jetzt einen hohen Preis. Umso wichtiger ist die Frage, wie es
mit Deutschlands größtem Autobauer weitergeht, welche Lehren der
Konzern aus der existenzbedrohenden Krise zieht, welche Zukunftspläne
er entwirft. Auf diesem Feld gibt es einen positiven Durchbruch zu
vermelden: Der Entschluss, das Thema Elektromobilität mit aller Kraft
voranzutreiben und sogar in die Produktion von Batteriezellen
einzusteigen, ist bemerkenswert zukunftsträchtig und ein starkes
Signal, weit über den VW-Konzern hinaus. Denn im Hochtechnologieland
Bundesrepublik gibt es bislang keine Batteriezellen-Fabrik. Die
deutsche Industrie ist auf diesem wichtigen Feld abhängig von
asiatischen Unternehmen. Unbewegliches Denken war oft schon der
Vorbote von Unternehmens-Niedergängen, die zuvor niemand für möglich
gehalten hätte. Echter technischer Fortschritt, der die Menschheit
weiterbrachte, begann dagegen schon immer abseits ausgetretener
Pfade, ließ ganze Felder des Bekannten und eine Vielzahl eingeübter
Abläufe hinter sich. So wurde das elektrische Licht nicht aus der
kontinuierlichen Verbesserung von Kerzen entwickelt. Vielmehr
schafften um das Jahr 1840 herum Erfinder wie Thomas Alva Edison es,
elektrischen Strom durch einen dünnen Glühfaden fließen zu lassen.
Volkswagen ist endlich ein Licht aufgegangen. Jetzt muss der Konzern
sich beeilen, denn die globale Konkurrenz ist längst auf dem Weg.
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Westfalenpost
Redaktion
Telefon: 02331/9174160
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