Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Charlie Hebdo: Humor kennt Grenzen, von Christine Straßer
Geschrieben am 30-11-2016 |
Regensburg (ots) - Charlie Hebdo auf Deutsch? Das klingt ein
bisschen wie Oktoberfest in Abu Dhabi. Aber das gibt es ja auch.
Warum also sollte das französische Satireblatt nicht auch die
Humorwüste rechts des Rheins - als solche gilt Deutschland in
Frankreich - erobern? Diese Frage kann man stellen. Die Antwort ist
nicht zum Lachen. "Humor ist wie eine Fremdsprache, manche brauchen
Untertitel, um ihn zu verstehen." Dieses Lieblingszitat des
französischen Komiker-Urgesteins Guy Bedos passt gut. Denn man kann
es so deuten, dass Humor kaum zu übersetzen ist. Ein Witz mit
Untertiteln ist weitaus weniger komisch. Anders gesagt: Humor hat es
schwer, Grenzen zu überschreiten. Beispielsweise war ein
Arte-Themenabend über die deutsche Komiker-Ikone Loriot für den
Kultursender einer der zuschauerschwächsten in Frankreich. Es wird
interessant sein, wie die Deutschen mit dem Charlie-Hebdo-Humor
zurechtkommen. Er ist ungefähr so zartfühlend wie ein Dampfhammer.
Auch das Witzepersonal dürfte auf viele Deutsche spaßbremsend wirken.
Neben Politikern sind immer wieder auch Gläubige und Migranten Ziele
des derben Spotts. Die Deutschen, so lernt man in Seminaren für
interkulturelle Kommunikation, lieben den Kompromiss. Die Zeichner
und Schreiber bei Charlie Hebdo hingegen sind auf Konflikt gebürstet.
Ihr Humor kritisiert nicht nur, er verletzt - auch Minderheiten.
Viele Franzosen, die eine Konfliktkultur pflegen, akzeptieren das.
Viele Deutsche werden bei derlei Witzen das Gefühl haben, dass eine
Grenze überschritten wird.
Pressekontakt:
Mittelbayerische Zeitung
Redaktion
Telefon: +49 941 / 207 6023
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