Lausitzer Rundschau: Jahresendhoffnung
Putins Rede an die Nation
Geschrieben am 01-12-2016 |
Cottbus (ots) - Für deutsche Augen ist es ein irritierendes
Schauspiel, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin alle Jahre wieder
seine Rede zur Lage der Nation hält. Da sitzen 1000 Würdenträger, vom
Kirchenfürsten bis zum Notenbanker, und lauschen den Worten des
Kremlherrschers. In Deutschland hat man sich so etwas nach 1945
glücklicherweise abgewöhnt. Aber Deutschland ist auch nicht Putins
Maßstab. Der Russe kennt nur eine ebenbürtige Macht: die USA. Und so
ist es auch kein Wunder, dass sich Putins Rede an der Institution der
"State of the Union Address" orientiert. In Washington wird der
Präsident auf dem Capitol traditionell mit Applaus begrüßt - auch das
wirkt in deutschen Augen einigermaßen albern. Alles andere als
lächerlich ist dagegen der Konflikt, den Russen und Amerikaner seit
Putins Amtsantritt mit stetig zunehmender Intensität austragen. Da
die Verantwortung für Beziehungskrisen bekanntlich immer bei beiden
Partnern liegt, sei die Schuldfrage an dieser Stelle ausgeklammert -
auch wenn der russische Außenminister Sergej Lawrow soeben noch
einmal klargestellt hat, dass für die mutwillige Zerrüttung allein
US-Präsident Barack Obama die Schuld trage. Das ist natürlich absurd,
vor allem aber führt es nicht weiter. Wer sich für die Zukunft
interessiert, der sollte sich, vielleicht in einer ruhigen Stunde
unter dem Christbaum, lieber die Frage vorlegen: Wird Putin mit
US-Präsident Donald Trump zum Segen der Welt wirklich jene
Männerfreundschaft schließen können, die im US-Wahlkampf am Horizont
aufschien. Wer kein Orakel hat, der wird ehrlicherweise sagen müssen:
Warten wir's ab! Allerdings gibt es durchaus Anlass zu Hoffnung. Es
sind ja nicht nur die Bekundungen zur Kooperation, wie sie Putin in
seiner Rede anstimmte. In der Außenpolitik geht es am Ende um
Interessen. Trump und Putin dürften wissen, dass sie ihren
wirtschaftlich angeschlagenen Ländern durch eine Verschärfung der
Konflikte einen Bärendienst erweisen - und dass der Jubel über
militärische Erfolge noch schneller abebbt als der Applaus bei einer
Rede an die Nation.
Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau
Telefon: 0355/481232
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